Umbau oder Neubau an anderem Ort?

Klarheit über Waldhof-Stadion spätestens im Juni

Die gemeinsamen Prüfungen der Stadt Mannheim und der SV-Waldhof-Bosse zur Stadionfrage sollen im zweiten Quartal abgeschlossen sein. Für Aufregung sorgte im Sportausschuss indes ein anderes Thema

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Steffen Mack
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Die provisorische Flutlichtanlage über der Gästetribüne (beim 3:2 gegen Ingolstadt vorige Woche), die neue wird noch nicht zur nächsten Saison fertig. © Michael Ruffler

Mannheim. Die kleine Panne ist schnell behoben. Als Uwe Kaliske im Sportausschuss den Sachstand beim Carl-Benz-Stadion vortragen will, schüttet er sein Wasserglas um. Der Fachbereichsleiter sei ja auch für die Mannheimer Bäder zuständig, scherzt Bürgermeister Ralf Eisenhauer. Ja, mit Wasser hätten sie kein Problem, lacht Kaliske und wischt die kleine Pfütze weg.

Sein Vortrag dreht sich um die vom Gemeinderat bereitgestellten Neun-Millionen-Euro-Soforthilfen. Kaliske berichtet von Verzögerungen bei der neuen Flutlichtanlage (wir berichteten), von den ab 2024 geplanten Verbesserungen bei der Stromversorgung sowie von neuen Plätzen für Rollstuhlfahrer. Eigentlich dürften die nach den DFB-Regularien nicht mehr neben dem Spielfeld auf dem Rasen stehen, doch noch habe sie kein Schiedsrichter weggeschickt. Eine Interimslösung sei in Arbeit, aber wo sie dauerhaft untergebracht würden, hänge auch von der Stadionfrage ab. Hier prüfe man neben einer Modernisierung der Waldhof-Spielstätte weiter einen Neubau, entweder auf dem Großparkplatz am Maimarktgelände oder auf dem Luzenberg. Die Ergebnisse sollten im zweiten Quartal vorliegen.

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Holger Schmid von der Mannheimer Liste (ML), die neben der CDU als Einzige ein neues Stadion favorisiert, kritisiert den Umgang der Stadt mit SVW-Mäzen Bernd Beetz. „Er fühlt sich genötigt, an die Presse zu gehen“, sagt Schmid in Anspielung auf das „MM“-Interview Anfang März, in dem Beetz fehlende politische Führungsstärke beklagte. Allerdings habe der Waldhof-Präsident da „keine glückliche Figur gemacht“, so Schmidt. Dieses Zitat wiederholt Eisenhauer in seiner Replik gern. Die bisherige Kommunikation mit Beetz könne er später im nicht-öffentlichen der Sitzung näher erläutern.

Aufklärung zu Flutlicht gefordert

Thema sind an diesem Mittwochnachmittag auch die Vorwürfe, die ein renommierter Flutlicht-Anbieter im „MM“ gegenüber der Stadt erhoben hat. Er monierte neben dem „sehr hohen Preis“ von 1,9 Millionen für die neue Anlage auch einige Ungereimtheiten bei der Ausschreibung. Da offenbar von vornherein eine Firma bevorzugt worden sei, habe man sogar überlegt, den Vertrauensanwalt des Landes zur Korruptionsverhütung einzuschalten.

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Die Stadt hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Ausschreibung sei von mehreren Stellen in der Verwaltung geprüft worden. Und der Preis sei so hoch, weil im Gegensatz zu anderen Flutlichtanlagen zusätzliche Elemente enthalten seien, so Kaliske nun nochmal im Ausschuss.

Diese Erklärungen reichen den Mitgliedern indes nicht aus. Die ML legt einen Antrag mit einem Fragenkatalog vor, auch Stefan Höß (SPD), Kathrin Kölbl (FDP) und Katharina Funck (CDU) wollen Aufklärung. Kaliske sagt zu, die Fragen schriftlich zu beantworten und den Verlauf der Ausschreibung offenzulegen.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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