Mannheim. An diesem Montag startet in Mannheim wieder die Kinder-Vesperkirche der evangelischen Kirche. An zwei Standorten - nämlich in der Jugendkirche auf dem Waldhof sowie in der Rheinaugrundschule - bekommen Jungen und Mädchen in den kommenden zwei Wochen ein Mittagessen sowie ein Kreativ-Angebot. Vor dem Start machten die Organisatoren auf die schwierige Situation vieler Jungen und Mädchen aufmerksam, die finanziell benachteiligt aufwachsen, und richteten einen deutlichen Appell an die Politik.
Klare Worte vom Dekan Ralph Hartmann
„Die Kinder-Vesperkirche ist Mahnung und Hilfe“, wird der evangelische Stadtdekan Ralph Hartmann in einer Mitteilung zitiert. Kinder könnten an den Verhältnissen, in denen sie aufwachsen, nichts ändern. Und ein Aufwachsen in Armut beeinflusse die Biografie stark. Hier seien Politik und Gesellschaft gefordert. „Uns ist wichtig, den Kindern bei uns eine schöne Zeit zu bieten und zeichenhaft aufzuzeigen, dass alles vorhanden ist, was wichtig ist an Gemeinschaft und Aufmerksamkeit“. Zugleich stelle die Kinder-Vesperkirche aber auch politische Forderungen: „Die Kindergrundsicherung muss jetzt schnell kommen, damit die Kinder direkt unterstützt werden“, so Hartmann. Zusätzlich müssten Kitas und Schulen, in denen benachteiligte Kinder betreut sind, endlich besser und ausreichend für ihre wichtige Arbeit ausgestattet werden.
Bis zum 9. Dezember erwarten die Organisatoren bei der 15. Auflage rund 1500 junge Gäste an den beiden Standorten. In der Rheinaugrundschule kommen laut Mitteilung im Lauf der zwei Wochen alle 430 Schüler in den Genuss des Kreativ-Angebots im dafür ausgestatteten Bastelraum sowie des gemeinsamen Mittagessens. Die Jugendkirche auf dem Waldhof ist morgens für Schulklassen geöffnet, die zum Basteln kommen und danach ein Mittagessen erhalten. Anschließend gehört sie bis 14 Uhr Kindern aus dem Stadtteil, die dort nach Schulschluss zum Essen kommen. Die Organisatoren rechnen mit täglich rund 40 Kindern aus dem Stadtteil. Für die Vormittage haben sich Klassen aus 23 Schulen angemeldet.
Die Kinder-Vesperkirche wird durch viele Spender und Ehrenamtliche auf die Beine gestellt. Die Hilfsinitiative „Adler helfen Menschen“ etwa war von Beginn an dabei. Zum Netzwerk gehören aber auch das Team des Spielmobils der Stadt Mannheim sowie die Mannheimer Elektrofirma Volz. Von ihr sind laut Mitteilung täglich rund zehn Auszubildende vor Ort, um dort mitzuhelfen und mit den Kindern an den großen Tischen zu basteln.
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