Nachruf

Karlheinz Moll im Alter von 82 Jahren gestorben

Von 
Peter W. Ragge
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Karlheinz Moll © Markus Prosswitz

Er ist erlöst: Im Alter von 82 Jahren starb nach sehr schwerer Krankheit Karlheinz Moll – ein großer Verlust für die katholische Kirche und vor allem den katholischen Sportverband DJK, mit über 2500 Mitgliedern einer der größten und ältesten Sportvereine Mannheims.

Geboren in Tauberbischofsheim, kam Moll 1947 nach Mannheim zur Einschulung. 1955 ging er als Mechanikerlehrling zu den Stadtwerken, bildete sich zum Techniker und Technischen Kaufmann weiter, hatte leitende Positionen in der Industrie, zuletzt bei Bopp & Reuther. Schon als Neckarstädter Bub war er Jugendleiter und engagiert in der St. Bonifatius-Gemeinde.

„Fairkauf“ aufgebaut

Nach seinem Umzug auf die Vogelstang zählte er an der Seite des damaligen Pfarrers und späteren Dekans Horst Schroff, der zu einem engen Freund wurde, zu den Aktivposten beim Aufbau der jungen Gemeinde Zwölf Apostel, weil es ihm stets gut gelang, Menschen zu verbinden. Er arbeitete im Pfarrgemeinderat mit, gründete den DJK-Abteilungsverein und sorgte dafür, dass sogar ein Wohnungsneubau mit integrierter Sporthalle entstand – ein ungewöhnliches Projekt.

Bis ihm die Krankheit die Kräfte raubte, war er optimistisch, dynamisch, zupackend und stets engagiert – bei der DJK Vogelstang ebenso wie im DJK Sportverband Mannheim. Da hatte er sich zwar 2017 nach über 32 Jahren an der Spitze eigentlich 2017 zurückgezogen, aber er wurde, als der Vorsitzende ausfiel, wieder mehr denn je gebraucht. Die Sportplakette der Stadt, die Verdienstmedaille des Landes sowie das Bundesverdienstkreuz sind der mehr als verdiente Dank für ihn.

Neben dem großen Einsatz für den Sport hatte Moll 1997 das soziale und kirchliche Engagement, das lange schon seine Freizeit geprägt hatte, zudem zum Beruf gemacht. Der Caritasverband erkannte in ihm den richtigen Mann, „Fairkauf“ auf dem Waldhof aufzubauen – einen Sozialbetrieb, der psychisch Kranken und Langzeitarbeitslosen Chancen bietet. Moll konnte kaufmännisch richtig kalkulieren und doch die Menschen im Blick behalten. Er blieb daher über das Rentenalter auf seiner Position, ging erst 2007, und behielt noch bis Ende 2019 seinen Einsatz für den Tafel-Laden der Caritas auf dem Waldhof bei. 

Redaktion Chefreporter

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