Mannheim. Erste Discjockey-Erfahrungen hat Kai Winnemann alias DJ W schon als Kind bei der Eisdisco in Heddesheim und auf Jugendparties gesammelt: Bereits als Zwölfjähriger hat der Mannheimer sein erstes DJ-Equipment bekommen. Aus dem Hobby eines Kindes ist inzwischen eine von vielen Passionen geworden, mit der der vielseitige Student sein Studium finanziert.
Richtig in den Clubs als DJ angefangen hat Winnemann 2019. „DJ Olde war mein Mentor, er hat mich damals ins Chaplin reingebracht“, erinnert er sich an die Anfänge seiner Karriere. Von ihm habe er gelernt, wie das Mikrofon-Handling funktioniert und wie er mit der Menge interagiert. Mit der Corona-Pandemie habe sich die Clubszene dann jedoch stark gewandelt.
Das sei nicht nur im Lockdown spürbar gewesen, als bei vielen DJs und Künstlern plötzlich der Kalender leer gewesen sei. „Die Clubs sterben schon langsam ein bisschen aus. Die Leute haben ihre Feiermanie geändert, man muss sich also selber mitentwickeln“, sagt Winnemann. Das sei vor allem darin spürbar, dass die Parties später anfangen und früher aufhören: Anstatt um 23 Uhr werde es erst gegen 1 Uhr richtig voll, um 2.30 Uhr werde die Tanzfläche aber schon wieder merklich leerer. Das Zeitfenster hat sich von vier auf etwa zwei Stunden verkürzt. „Nach Corona war eine Weile richtig spürbar, dass die Leute wieder Lust auf Feiern haben. Mittlerweile habe ich das Gefühl, die Leute sind gesättigt. Es ist nicht mehr so leicht, die Clubs voll zu bekommen.“
DJ bei der Eisdisco in Heddesheim
Vor der Pandemie habe es außerdem deutlich mehr Schülerparties gegeben, berichtet Winnemann. Das Nobless Club Three in der Mannheimer Industriestraße etwa sei seinerzeit ein Club mit vielen Events für unter 18-Jährige gewesen. Inzwischen sei die Location auf Erwachsene ausgerichtet.
Die Lust am Auflegen hat Winnemann trotzdem nicht verloren. Im Gegenteil, er hat sogar ein Gewerbe als Discjockey angemeldet. Als DJ W legt er bei Fachschaftsfeiern für die Hochschule Mannheim auf, bei Privatfeiern, Firmenfeiern und im Tonic Club Heidelberg. Er findet die Herausforderung reizvoll, bei vielen verschiedenen Gegebenheiten aufzulegen und es immer wieder mit einem anderen Publikum zu tun zu haben. „Manchmal ist der Laden voll, manchmal muss man die Leute relativ lange halten“, sagt er.
Im Hauptberuf ist Kai Winnemann jedoch Student: Er macht inzwischen seinen Master im Software-Engeneering, arbeitet in der Notfallrettung und betreut die Kinder-Stabhochsprunggruppe der MTG Mannheim. Seiner Passion als Mixed-Music-DJ folgt er dabei aber weiterhin und legt mehrmals pro Woche auf. Und in der Eisdisco in Heddesheim, wo seine Karriere als DJ begann, ist er ein fester Act geworden: Seit drei Jahren sorgt er jeden zweiten Samstag auf dem Eis für die neuesten Hits.
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