Mannheim. In der Seniorenresidenz Abendfrieden ist so gar nichts friedlich. Zumindest nicht dann, wenn die Mannheimer Autorin Iris Welling ihre Finger im Spiel hat. In ihrem zweiten Krimi „Rache, Hut und Pool-Geflüster. Drei alte Damen auf heißer Spur“ bringt sie allerlei Turbulenzen in das fiktive Haus auf der Schönau, das bereits im ersten Teil „Späte Rache rostet nicht“ im Mittelpunkt der Ereignisse stand.
Iris Welling hat auch diesmal Barbara Herzig, Elisabeth Aschenbach und Frida Strelitz zu Protagonistinnen ihres Buches gemacht. Sie waren bereits im ersten Krimi der Lindenhöferin vertreten und deckten mit viel Witz und Mut ein Verbrechen auf. Nun gesellt sich eine vierte Hauptperson zu dem Trio: Sofia Kaminski. Doch als diese von nächtlichen Besuchen heimgesucht wird und zudem eine Frau verschwindet, sind die betagten Ermittlerinnen erneut gefragt.
Humor und Charme
Mit Humor und Charme lässt Welling ihre Seniorinnen agieren, langweilig wird es dem Leser angesichts der spannenden Geschichte nicht. Weil in dem Buch zahlreiche Orte aus Mannheimer Stadtteilen und der Innenstadt eine Rolle spielen, können sich einheimische Bücherfreunde perfekt in den Krimi hineinversetzen. Denn auch wenn manche Orte nicht direkt genannt werden: Der Leser weiß genau, in welchen Straßen sich die Ereignisse abspielen - im Café Bette in Sandhofen, in der Bäckerei „Gromminger“, am Rheinauer See oder vor der Bärenhöhle der Präsenzausstellung der Reiss-Engelhorn-Museen.
Auch diesmal hat Welling in der Quadratestadt nach besonderen Örtlichkeiten gesucht, die in dem Buch eine Rolle spielen. Beispielsweise auf der Rheinau, wo ein großer Teil des Buches spielt: „Dort bin ich um den ganzen See gelaufen, um eine geeignete Stelle für ein Verbrechen zu finden“, so Welling. An manchen Orten war sie auch mehrmals: „Ich könnte mir solche Schauplätze nie über Google suchen, ich muss vor den Häusern oder Punkten stehen, wo etwas im Buch passieren soll, dann kommen die Ideen.“
Einen zweiten Teil des Krimis rund um die älteren Damen hatte Welling ursprünglich gar nicht geplant: „Aber meine Verlegerin hat mich überredet“, lacht sie. Nachdem die Hauptidee dafür jedoch geboren war, habe sich die Geschichte „von ganz alleine weiterentwickelt“.
Durch die Corona-Pandemie lief die Veröffentlichung des zweiten Krimis auch bei der Mannheimer Autorin dann aber nicht wie zuvor terminiert: „Der zweite Band über die drei Damen war eigentlich für den Maimarkt geplant, doch durch Corona kam alles anders“, erzählt Welling, die lange in Sandhofen gewohnt hat. Mit einiger Verspätung sei das Buch schließlich gedruckt worden. Wie viele Schriftsteller leidet auch Welling darunter, dass die meisten Lesungen gestrichen wurden: „Es waren sehr wenige, es findet derzeit ja kaum etwas statt.“
Kriminalistische Details hat sich Welling direkt von den Experten beschafft, denn von der Mannheimer Polizei gab es Unterstützung für die 64-Jährige: „Ich wollte dort wissen, wie die Polizei bei Leichenfunden vorgeht.“ Die Beamten hakten zwar genau nach, warum sie sich für derartige Themen interessiere, hätten aber schließlich bereitwillig Auskunft rund um Leichen aller Art gegeben: „Ich war mit meinem Anliegen scheinbar vertrauenswürdig genug“, schmunzelt Welling. Alle erhaltenen Informationen habe sie allerdings nicht verwendet: „Man kann in einem Seniorenkrimi ja nicht alles schreiben“, verrät sie augenzwinkernd. Der dritte Band rund um die rüstigen Ermittlerinnen ist übrigens bereits in Arbeit: „Durch Corona und mein Rentner-Dasein hatte ich plötzlich viel Zeit.“
Kontakt zur Autorin per E-Mail: iris-welling@t-online.de
Zur Person
- Iris Welling wurde 1956 geboren und entdeckte in der Schule ihre Liebe fürs Schreiben. Lehrer attestierten ihr eine „blühende Fantasie“. 1972 startete sie eine Lehre als Bankkauffrau.
- Seit 1987 veröffentlicht sie in Zeitungen und Zeitschriften.
- 1994 gewann Iris Welling beim Literaturwettbewerb der „Räuber 77“ den 3. Preis (Märchen).
- Es folgten Veröffentlichungen in Anthologien und 2010 ihr Kinderbuch „Rugas Abenteuer am Blauen Wasser“, das dem Freibad Sandhofen gewidmet ist. 2016 erschien der zweite Teil über Ruga.
- 2012 kamen die Kurzgeschichten über ihre Nichte „Jasminchen – vom Kinder- zum Kleinwagen“ als Buch in die Läden.
- Ihr erster Krimi „Späte Rache rostet nicht“ erschien 2018. Der zweite Teil „Rache, Hut und Pool-Geflüster“ folgte 2020. Das Buch gibt es beim Verlag Waldkirch (www.verlag-waldkirch.de), Schreibwaren Kirsch Sandhofen und kann in jedem Buchladen bestellt werden (13 Euro, ISBN: 978-3-86476-143-0).
- Ein dritter Teil ist in Arbeit.
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