Denkmalschutz

Im September erstmals Nacht des offenen Denkmals in Mannheim

Dass an einem Sonntag im September historische Gebäude öffnen, gibt es schon lange. Warum diesmal erstmals eine nächtliche Veranstaltung dazukommt und wer da mitmacht.

Von 
Peter W. Ragge
Lesedauer: 
„Herausragendes Beispiel der postmodernen Architektur“: Im Stadthaus N1 findet im September die landesweite Eröffnung zum Tag des offenen Denkmals statt. © Thomas Tröster

Mannheim. Das umstrittenste Denkmal Mannheims ist der Schauplatz: Im Stadthaus N1 wird in diesem Jahr die landesweite Eröffnung zum Tag des offenen Denkmals stattfinden. Dazu kommen am Samstag, 13. September, die baden-württembergische Bauministerin Nicole Razavi und Claus Wolf, Präsident des Landesdenkmalamtes, ins Oststadttheater. Zudem gibt es vor dem Tag des offenen Denkmals erstmals eine Nacht des offenen Denkmals.

Die landesweite offizielle Eröffnungsveranstaltung findet immer an einer anderen Stelle der jeweiligen Bundesländer statt. Bis in die 2010er Jahre war das in Baden-Württemberg aber nur auf Fachpublikum ausgerichtet – mit einem Symposium. Seit 2014 aber gibt es das populärere Format, das nach den Eröffnungsreden ab 18 Uhr in eine – bundesweit einzigartige – Nacht des offenen Denkmals mündet. Dazu kommen jährlich anstelle zuvor einiger 100 Besucher dann, nach den Erfahrungen aus den bisherigen Austragungsorten, circa 6.000 bis 9.000 Interessierte.

Das diesjährige Motto zum Tag des offenen Denkmals „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich“ soll auf eine der großen Hürden der Denkmalpflege verweisen, denn Erhalt und Pflege von Denkmalen kosten viel Geld. Auf diesen Aspekt wird – gerade vor dem Hintergrund des Nationaltheaters und des als „herausragendes Beispiel der postmodernen Architektur“ im Sommer 2021 überraschend unter Denkmalschutz gestellten Stadthauses – sicher Oberbürgermeister Christian Specht an diesem Abend in seiner Ansprache im Saal des Oststadttheaters eingehen, ehe die Ministerin und der Präsident sprechen. Nach der einstündigen Veranstaltung startet die Nacht des offenen Denkmals.

Aufstieg auf Kirchtürme in Mannheim ist möglich

Öffnen werden ab 18 Uhr etwa 50 denkmalgeschützten Monumente in den Quadraten und angrenzenden Bereichen. An allen Stationen weisen Leuchtobjekte den Weg hinein ins Denkmal. Außer kostenlosen Führungen gibt es auch Lesungen, Musik, Theater und Tanz in einigen der historischen Gebäude. Mit dabei sind zum Beispiel das Herschelbad, die Sternwarte, das Museumsschiff, die Konkordienkirche mit Aufstieg auf Mannheims höchsten Kirchturm (87 Meter), die Kirche St. Sebastian (wo Experten vom Denkmalamt führen) oder die Jesuitenkirche, wo Dekan Karl Jung die Führungen übernimmt, sowie die Liebfrauenkirche im Jungbusch.

Aber trotz großem nächtlichen Programm – wer will, kann am nächsten Tag wieder bei freiem Eintritt weitere historische Monumente besichtigen. Da ist der Wasserturm zugänglich, ebenso die Sternwarte und das Alte Volksbad, es gibt Führungen auf der Nationaltheater-Baustelle und über den Hauptfriedhof. Wie am Vorabend ist die Konkordienkirche mit Turmbesteigung geöffnet. Aber auch hinauf auf den Turm der Christuskirche kann man sonntags oder die Magdalenenkapelle in Straßenheim – das älteste Kirchlein auf Mannheimer Gemarkung besichtigen. Dort gibt es außer einer Führung in dem schmucken Sakralbau ferner Informationen über archäologischen Funde. Wer noch alles mitmacht, steht Anfang September fest.

Redaktion Chefreporter

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke