Mannheim. Es fällt schon wieder: das Ü-Wort. Übergangskonstruktion. Auf Brücken sind sie unersetzlich, und doch müssen sie vielerorts in Mannheim und der Region ersetzt werden. Oder saniert, wie gerade auf der Kurt-Schumacher-Brücke zwischen Ludwigshafen und der Quadratestadt. Und demnächst muss die Übergangskonstruktion einer weiteren Brücke in Mannheim erneuert werden. Die Vorbereitungen dafür laufen schon.
Am Montag wurden die Bauarbeiten auf der Schumacher-Brücke in Höhe des Mühlauhafens „planmäßig gestartet“, heißt es auf Nachfrage dieser Redaktion aus dem Rathaus. Von 21 bis 5 Uhr waren die drei Auffahrten in Ludwigshafen in Richtung Mannheim gesperrt. Mit der Nachtarbeit soll der Verkehr so wenig wie möglich beeinflusst werden. Laut Mannheimer Polizei gab es bislang auch keine besonderen Auffälligkeiten rund um die Baustelle.
Nächtliche Vollsperrungen auch in der kommenden Woche
Am 7. Juni sollen die aktuellen Bauarbeiten auf der Kurt-Schumacher-Brücke beendet sein. Bis dahin sind keine Vollsperrungen an Wochenenden geplant, wohl aber nachts: momentan bis zur Nacht auf Freitag, vom 29. April bis zum 2. Mai und vom 20. Mai bis zum 7. Juni. Doch es kommt noch eine nächtliche Sperrung dazu, wie die Stadt Mannheim am Dienstag mitteilt.
Kevin Ittemann, Sprecher des zuständigen Verkehrsdezernats von Bürgermeisterin Diana Pretzell, spricht von einer „Anpassung im Bauablauf“: Von Montag bis Donnerstag kommender Woche wird die Kurt-Schumacher-Brücke von Ludwigshafen in Richtung Mannheim ebenfalls zwischen 21 und 5 Uhr gesperrt. Nach ursprünglicher Planung war in der kommenden Woche vorgesehen, den Verkehr einspurig um die Baustelle zu führen. Das passiert dann ab Montag, 22. April, wenn die Bauarbeiten tagsüber stattfinden. Von Montag bis Freitag muss eine der beiden Fahrspuren von 9 bis 15 Uhr gesperrt werden.
So viel kosten die Stadt Mannheim die Übergangskonstruktionen
Umleitungen sind ausgeschildert. Autofahrern wird empfohlen, von Ludwigshafen aus über die Konrad-Adenauer-Brücke nach Mannheim zu kommen. Fußgänger und Radfahrer müssen auf die Seite in Richtung Ludwigshafen ausweichen.
Nicht das erste Mal, dass in den vergangenen Monaten Übergangskonstruktionen in Mannheim saniert werden. Auch nicht zum ersten Mal auf der Kurt-Schumacher-Brücke. Im vergangenen Oktober erst wurden die Dehnungsfugen in Richtung Ludwigshafen saniert. Bis Mitte November wurden dort die Stahllamellen der Üko - laut Wikipedia eine erlaubte Abkürzung für Übergangskonstruktion - erneuert. Wieso nicht gleichzeitig? Um die Auswirkungen auf den Verkehr in Grenzen zu halten, erklärt Ittemann die fünfmonatige Pause zwischen den Maßnahmen. Außerdem seien die Übergangskonstruktionen Einzelanfertigungen. Deren Produktion benötige deswegen eine Vorlaufzeit von bis zu sechs Monaten. Pro Übergangskonstruktion entstehen laut Ittemann Kosten in Höhe von 475 000 Euro.
Etwa 20 bis 25 Jahre halten die Bauelemente dann aus - immer abhängig von Verschleiß, Witterung und Verkehrsbelastung. Zwischen Brückenbauteilen und Straße gleichen sie Bewegungen und Verformungen aus. Auf den Fahrbahnen der Schumacher-Brücke müssen sich Verkehrsteilnehmer dann aber erst einmal keine Sorgen mehr um die Übergangskonstruktionen machen. Auf Ludwigshafener Seite wurden sie in den Jahren 2018 und 2019 erneuert.
Zuletzt wurden die Übergangskonstruktionen der Kurpfalzbrücke zwischen Innenstadt und Neckarstadt erneuert. Wie auf der Schumacher-Brücke ebenfalls in mehreren Abschnitten. Der letzte wurde Ende März abgeschlossen. Auch am Brückenkopf der Konrad-Adenauer-Brücke wurden die Übergangskonstruktionen erneuert. Das sei laut Ittemann jedoch „nicht maßgebend“ dafür gewesen, dass die Bauarbeiten dort viel länger gedauert haben und drei Mal so teuer wie geplant wurden. Wo werden die nächsten verschlissenen Übergangskonstruktionen fällig? Aktuell, so Ittemann weiter, sind „keine konkreten Maßnahmen geplant“. Im Zug laufender Prüfungen werde bei Bedarf der Austausch angegangen.
Die nächste Baustelle in Mannheim ist in Planung
Und doch wirft die nächste Üko-Baustelle schon ihre Schatten voraus. Auf der B 38a-Brücke über den Rangierbahnhof zwischen Neckarau und SAP Arena ist derzeit die Höchstgeschwindigkeit in beide Richtungen auf 50 Stundenkilometer begrenzt - „es ist geplant, die Übergangskonstruktion im Mai/Juni auszutauschen“, antwortet das Regierungspräsidium Karlsruhe auf Anfrage. Details - etwa welche Auswirkungen die Baustelle auf den Verkehr haben wird - könne man derzeit noch nicht nennen. Im Januar wurden bei einer Routinekontrolle Schäden festgestellt. Damals mussten kurzfristig Arbeiten an den Stahllamellen durchgeführt werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Vier Tage dauerten die Notmaßnahmen, an denen der Verkehr einspurig vorbeigeführt wurde.
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