Tourismus

Hotel „Mannheimer Hof“ feiert seine Wiedereröffnung

Mannheims Traditionshotel hat seinen Traditionsnamen wieder. Die Betreiber haben viel investiert. Was sich geändert hat - und was sie vorhaben.

Von 
Peter W. Ragge
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Hoteldirektorin Sejida Zekotic mit Charlie Chaplin-Darsteller an der Bar bei der Wiedereröffnung des „Mannheimer Hof“. © Michael Ruffler

Mannheim. Charlie Chaplin ist gleich zwei Mal da an diesem Abend, Richard Herfeld singt Songs der 1920er und 1930er Jahre, es gibt Swing-Einlagen und Szenen aus der schillernden Bourlesque-Welt: Schillernd-glamourös wie einst in den goldenen Zwanzigern feierte das Hotel „Mannheimer Hof“ seine Wiedereröffnung.

„Der Abend markiert die Wiedergeburt des Hauses“, so Jan Heringa, Vice President Development, Innovation und Project Management bei Leonardo Hotels. Sie führt seit 2014 das Traditionshotel in der Augustaanlage, das 1927 bis 1929 von der Stadtverwaltung selbst als „Palasthotel“ im Stil der Neuen Sachlichkeit durch die Düsseldorfer Architekten Fritz Becker und Erich Kutzner gebaut und von ihr bis zum Krieg betrieben worden war. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte es dann der Steigenberger-Konzern, der es aber verkaufte. Bei der Übernahme durch Leonardo entfiel auch der Traditionsname, es hieß ein „Leonardo Royal“.

Hotel „Mannheimer Hof“ im Stil der 1920er renoviert

Aber das ist vorbei. Etwa zehn Millionen Euro, so Heringa, investierten Hauseigentümer und Betreiber zusammen in das 192-Zimmer-Hotel. Der Teil der 2019 schon mal renovierten Zimmer wurden nur aufgefrischt, alle anderen Zimmer und sämtliche öffentlichen Räume komplett modernisiert und stilvoll-edel neu gestaltet.

Hier dominiert der Stil der 1920er Jahre. Tiefes Blau kombiniert mit Goldakzenten sowie Creme-, Nougat- und Brauntöne, Holzboden und Teppiche sowie Art Déco-Lampen und Deko-Elemente strahlen Eleganz ebenso wie Gemütlichkeit aus.

Hotel „Mannheimer Hof“ wird Teil der Leonardo Limited Edition

Mit der Wieder-Umbenennung und Sanierung ist der „Mannheimer Hof“ nun Teil der Leonardo Limited Edition, der neuen, exklusiven Marke des Hotelkonzerns für individuellere Häuser. Bislang gibt es die nur in 13 Hotels in Großbritannien, Israel, in Deutschland dem „The Nikolai“ in einem ehemaligen Kontorhaus in Hamburg, in Berlin und künftig auch in Baden-Baden im „Badischen Hof“. „Wir schreiben hier ein neues Kapitel der Geschichte des Hauses“, so Jan Heringa.

Ich möchte, dass unser Haus wieder zum Wohnzimmer der Mannheimer wird.
Sejda Zekotic Direktorin Leonardo Royal Hotel Mannheim

Dank dem neuen a-la-Carte-Restaurant „Twist“ in einem ehemaligen Tagungsraum und der vergrößerten, mitten ins Foyer gerückten Bar mit Namen „Joy“ in Anlehnung an Joy Fleming wolle man „zum zentralen Treffpunkt Mannheims und wieder zum Aushängeschild, zum festen Bestandteil der Stadtgesellschaft werden“, hat sich die israelische Hotelgruppe nach den Worten von Heringa vorgenommen. Besonders schätze er das Musikkabarett „Schatzkistl“ im Keller. „Das ist ein Schatz, so was Schönes“, so Heringa, „wir wollen, dass das sichtbarer wird, dass wir näher zusammenarbeiten“.

„Ich möchte, dass unser Haus wieder zum Wohnzimmer der Mannheimer wird“, so Sejda Zekotic, schon seit zehn Jahren bei dem Konzern und seit sechs Jahren Direktorin vom Leonardo Royal Hotel Mannheim. Die Einweihung sei „ein besonderer Moment“, und sie danke Nachbarn, Kunden und besonders ihrem „großartigen Team“ („Ich liebe Euch!“), dass sie die halbjährige Umbauzeit durchgestanden hätten. „Das Haus wird wieder zu dem, was es immer war und immer sein wird: Unser Mannheimer Hof“, sagte Ex-Prinz Franz Barth (Club der Knöchelträger), der seit 1979 ins Haus kommt, im Namen der Stammkunden.

Redaktion Chefreporter

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