Bildung

Grüne werfen Elternbeirat falsche Angaben zu Kitas vor

Der Mannheimer Gesamtelternbeirat will am Samstag, 8. Oktober, mit Eltern demonstrieren. Einen Tag davor äußern sich nun die Grünen zu den Vorwürfen, die der Elternbeirat erhoben hat

Von 
Bertram Bähr
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Das Land fasst größere Kita-Gruppen ins Auge. Unter anderem dagegen richtet sich die Protestdemo von GEB und GEW an diesem Samstag. © dpa

Mannheim. Einen Tag vor der Eltern-Demo, zu der der Mannheimer Gesamtelternbeirat (GEB) und die Bildungsgewerkschaft GEW für diesen Samstag, 14 Uhr, einladen, kritisieren die Grünen den GEB. Die Mannheimer Landtagsabgeordneten Susanne Aschhoff und Elke Zimmer werfen der Organisation unter anderem vor, mit falschen Zahlen zu operieren.

Der Protestzug, der auf dem Alten Meßplatz startet, über den Neckar und durch die Breite Straße zum Ehrenhof des Schlosses führt, richtet sich unter anderem gegen die vom Land ins Auge gefasste Erhöhung der Gruppengrößen von Kitas. In diesem Zusammenhang behauptet der GEB auf seiner Webseite, in Planung seien „Gruppen mit bis zu 50 Kindern“. Auch der Klassenteiler in den Schulen stehe auf dem Prüfstand, und der Anspruch auf Ganztagesunterricht werde in Frage gestellt.

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Die Angaben zu den Gruppengrößen, so Elke Zimmer, seien „schlicht und ergreifend falsch“. Stattdessen solle es „bald die Möglichkeit geben, in Härtefällen ein Abweichen von der aktuellen Gruppengröße um maximal bis zu zwei Kinder zu ermöglichen“. Das sei allerdings nur nach individueller Prüfung und Genehmigung durch den Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) möglich und solle außerdem „selbstverständlich keine Dauerlösung sein“, so Zimmer.

Was mehr Kinder in Schulklassen angeht, widerspricht Zimmers Kollegin Susanne Aschhoff dem GEB: „Eine Erhöhung des Klassenteilers ist schlicht und ergreifend nicht geplant“, betont sie in der Pressemitteilung der Grünen.

Sie räumt ein, „dass die Personalsituation in den Bereichen Kita und Schule angespannt ist“. Dem steuere das Kultusministerium „aber weiter entgegen, zum Beispiel mit Möglichkeiten des Quer- und Seiteneinstiegs in Kita und Schule, der Einführung der praxisintegrierten Erzieherinnenausbildung oder der Unterstützung durch pädagogische Assistentinnen an Schulen“.

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Lehrkräfte fehlen an Schulen

Zudem sei zu Beginn des Schuljahres wieder eine große Zahl an Lehrkräften in den Schuldienst in Baden-Württemberg eingestellt worden, betont Susanne Aschhoff. Das ändert indes nichts daran, dass es an den Schulen bereits kurz nach Sommerferienende zu Unterrichtsausfällen kommt und die Vertretungsreserve - Lehrkräfte, die im Notfall einspringen sollen - schon zu Beginn des neuen Schuljahrs nahezu aufgebraucht war. Durch die zunehmenden, im Herbst üblichen Krankheitsfälle verschärft sich die Lage zusehends. Nicht zuletzt deshalb protestieren GEB und GEW. Im Vorfeld der Demo haben beide auch gefordert, das Land müsse massiv in die Ausbildung investieren.

Der Gesamtelternbeirat, angefragt vom „Mannheimer Morgen“, nahm zu den Vorwürfen der Grünen-Landtagsabgeordneten bis zum Freitagabend keine Stellung.

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