Mannheim. Frisch gepflastert schlängelt sich der dreiminütige Fußweg vom Parkhaus zum Spiegelzelt. Rasenflächen und akkurat vorbereitete Beete, die ihn säumen, lassen bereits erahnen, dass die Palazzo-Chefs hier in den kommenden Monaten noch eine Menge vorhaben. Eine Erlebniswelt mit Grünflächen, Biergarten und einer muschelförmigen Bühnenanlage sollen bald zu einem neuen Eingangstor der Stadt heranwachsen. Warm und festlich leuchtet das Rot des Zeltes. Riesige, glitzernde Lichterfontänen begrüßen den Gast schon im Foyer.
Und lassen ihn vom ersten Moment an eintreten in eine fantastische Welt der artistischen und kulinarischen Genüsse. Unter dem Motto „Neuer Standort! Neue Lebensfreude“ feierte das Palazzo-Ensemble auf dem Taylor-Gelände eine glanzvolle Premiere. Und verzauberte rund 600 Gäste für einige Stunden mit seiner Inszenierung.
Vertraute Atmosphäre
Alles neu - und doch sehr vertraut: Die Palazzo-Investoren Rolf Balschbach und sein Sohn und Mitinvestor Tom sowie Produzent Gregor Spachmann versichern, dass es ihnen trotz aller Modernisierungen wichtig gewesen sei, den romantischen Charme des Spiegelzeltes zu bewahren. Glücklicherweise erhalten bleibt dem Palazzo auch das Gourmet-Menü von Harald Wohlfahrt. Der sternegekrönte Gourmetkoch und sein Team servieren ein fruchtiges und farbenfroh angerichtetes Lachscarpaccio, gefolgt von einer angenehm scharfen Karotten-Ingwer-Suppe und einem butterzarten Ochsenbäckchen. Und natürlich kommen auch vegetarisch orientierte Gourmets bei pikant gefüllter Zucchini und einer cremigen Polenta auf ihre Kosten.
Halsbrecherische Sprünge und völlig unerwartete Drehungen: Die vor guter Laune und witzigen Einfällen nur so sprühende Nummer von Igor Boutorine ist technisch brillant und frech zugleich. Und eröffnet völlig neue Dimensionen des üblicherweise meist von weiblichen Künstlern präsentierten Hula-Hoop-Genres. Spielerisch lässt der preisgekrönte Artist die Reifen in fast hypnotisierenden Bewegungen schwingen. Nur um sofort wieder in rasantes Tempo zu wechseln.
Ein elektrisierender Einstieg zu Chris Kolonkos Moderation. Glamouröse Kostüme begleiten ihre Auftritte zwischen Menü und den Acts, wie dem der sympathischen Truppe Bartigerzz. Mit ihrem Street-Bodybuilding scheinen die vier Franzosen die Gesetze der Schwerkraft komplett auszutricksen. Senkrecht schweben ihre Körper in der Luft oder sie laufen an imaginären Wänden empor. Was in Wahrheit das Ergebnis maximaler Muskelkraft ist, wirkt bei den vier Franzosen wie ein federleichtes Spiel.
Nicht nur spielerisch leicht, sondern vor allem ein wunderschön ästhetischer Genuss ist es, Vivianna Rossi bei ihrer Strapatenkunst zu beobachten. Dynamisch schwingt sie sich aus einer Badewanne in die Luft, setzt zu Salti an und versprüht dabei kleine, funkelnde Wasserfontänen.
Die neue Spielzeit
- Karten für die Palazzo-Spielzeit 2022/20023 im Taylorpark auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne Taylor Baracks, Schneeberger Straße 1, können im Vorverkauf unter der Ticket-Hotline 01805/60 90 30 (14 Cent/Min aus dem deutschen Festnetz, max. 42 Cent/Min aus dt. Mobilfunknetz ) und online unter www.palazzo-mannheim.de gebucht werden.
- Im benachbarten Parkhaus, Havellandstraße 6 bis 11, gibt es drei Gehminuten entfernt kostenlose Parkplätze.
- Die Tickets zum Preis ab 69 Euro gelten für die Show und ein von Sternekoch Harald Wohlfahrt mit seinem Team kreiertes Vier-Gang-Menü.
- Die Show beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr. mai
Verführerisch erotisch und zugleich atemberaubend ist auch die Inszenierung von Cristian Garcia. Im Handstand feuert die Schlangenfrau kopfüber mit den Beinen einen gezielten Pfeil-und-Bogen-Schuss auf einen platzenden Luftballon ab.
Mitten ins Herz - nicht nur der weiblichen Gäste - trifft Artem Lyubanevychs Kunst. Elegant schwingt der ukrainische Turner mit den wohldefinierten Muskeln an einer Stabhochsprung-Stange durch das Manegenrund. „Einfach fantastisch“: Weinfachfrau Nathalie Lumpp, die das Palazzo-Team in Sachen edle Tropfen berät, ist begeistert von den Artisten und dem Menü: „Ich finde, das Team hat bei dieser Produktion noch eine Schippe draufgesetzt.“
„Ich habe höchsten Respekt vor dieser Leistung“, findet auch Magier und Premierengast Hans Klok. Wie ihm die zauberhafte Präsentation der Kolleginnen und Showgirls of Magic gefallen hat? „Super, warum nicht mal Frauen. Magie ist doch für alle da“, sagt der 53-jährige Niederländer, der sich in Mannheim im Palazzo für eine neue eigene Showproduktion inspirieren lassen will.
Den kulinarischen Ausklang krönt ein Schokoladentörtchen mit köstlich flüssigem Kern, bevor der spanische Wirbelwind Aida Blanco und „The Voice of Germany“-Finalist Juan Geck die Gäste mit ihren Stimmen verzaubern. Und alle Künstler ausgelassen die Bühne stürmen. Was für ein wundervolles Finale für eine Inszenierung zwischen Nervenkitzel, sprühendem Humor, knisternder Erotik und köstlichen Gaumenfreuden.
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