Corona - Ab Montag gelten neue Regeln / Wieder verschärfte Zugangsbestimmungen in Kneipen und Friseurstudios / SV Waldhof kann auch nur Getestete reinlassen

Geimpfte und Genesene klar im Vorteil

Von 
Steffen Mack
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Hinweise auf Corona-Regeln im Carl-Benz-Stadion beim Pokalspiel gegen Frankfurt. Am Sonntag gegen Würzburg dürfen jetzt kurzfristig auch wieder tagesaktuell Getestete rein, nicht nur bis auf wenige Ausnahmen nur Geimpfte und Genesene. © S. Mack

Es sind Diskussionen, die viele kennen: Eine Bekannte, keine Corona-Leugnerin, ist beim Impfen skeptisch. Eindringliche Überredungsversuche bringen nichts. Doch am Freitag schreibt sie plötzlich: „Will mich jetzt doch impfen lassen. Durch die ganzen Maßnahmen wird es schwierig als Ungeimpfte.“

Klar, nur ein Einzelfall. Aber zumindest in diesem ist die Intention der neuen Landesverordnung voll aufgegangen: Nur wer vollständig geimpft oder genesen ist, soll noch „vollumfänglich am gesellschaftlichen Leben teilhaben“ können, wie es Sozialminister Manne Lucha (Grüne) ausdrückt. Bekanntgegeben werden die genauen Regeln erst an diesem Wochenende, in Kraft treten sollen sie aber bereits am Montag (möglicherweise mit einer Übergangsfrist ohne Bußgelder).

Mit PCR-Test in Disco

Klar ist nach Angaben aus Luchas Ministerium bereits, dass in vielen Innenräumen – etwa Friseurstudios, in der Gastronomie und in Kultureinrichtungen – nur noch Geimpfte, Genesene und Menschen mit einem negativen Testergebnis hinein dürfen. In den genannten Bereichen zumindest genügt ein Schnelltest, die es wohl in den nächsten Wochen noch gratis geben wird. Später soll das aber nur noch für Minderjährige, Schwangere und andere gelten, für die es keine Impfempfehlung gibt. Alle andere müssen dann voraussichtlich die Testkosten in Höhe von zehn bis 13 Euro selbst übernehmen. Und für Clubs und Diskotheken benötigt man fortan sogar einen PCR-Test, die kosten bis zu 50 Euro.

Allerdings ist es für Discos schon prima, überhaupt wieder öffnen zu dürfen. Das konnten sie zuletzt nur theoretisch in Kommunen mit einer Inzidenz unter zehn, de facto ist der Wert überall deutlich höher.

Bei Kulturveranstaltungen und in Sportstätten gilt künftig (auch das ist für viele eine Verbesserung), dass sogar bei Vollauslastung 5000 Menschen erlaubt sind. Passen noch viel mehr hinein, dürfen 50 Prozent der Kapazitäten genutzt werden. Die absolute Obergrenze ist 25 000. Und das unabhängig von der lokalen Inzidenz, die keine Rolle mehr spielen soll. Dafür aber umso mehr, ob jemand genesen oder geimpft ist.

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IHK-Präsident Manfred Schnabel spricht von einem „Kurswechsel, den die Wirtschaft ausdrücklich unterstützt“. Allerdings bedeuteten die neuen Nachweispflichten einen erheblichen Mehraufwand, etwa in der Innengastronomie. Schnabel schlägt daher vor, dass Gäste beim digitalen oder analogen Einchecken bestätigen müssen, geimpft, genesen oder getestet zu sein. Bei Verstößen sollten Bußgelder fällig werden.

Gut sei, dass mit den neuen Regeln schärfere Maßnahmen vermieden würden und Unternehmen Planungssicherheit hätten, so der IHK-Präsident. Zudem verschwinde der regionale Flickenteppich, der „der Wirtschaft große Probleme bereitete, und der unter gesundheitspolitischen Gesichtspunkten auch nicht nachvollziehbar war“.

Der Flickenteppich hätte am Sonntag in Mannheim fast besonders groteske Ausmaße angenommen. Dann wären nach fünf Tagen über dem Inzidenz-Grenzwert von 35 strengere Regeln in Kraft getreten, und bereits am Montag hätte die neue Landesverordnung wieder alles geändert. Das wurde in Stuttgart quasi in vorletzter Minute mit einer Sonderregelung verhindert. So genügt nun beim Heimspiel des SV Waldhof am Sonntag gegen Würzburg wieder ein negativer Schnelltest. Zunächst wollte der Verein, um eine drohende Obergrenze von 500 Zuschauern zu vermeiden, bis auf wenige Ausnahmen nur Geimpfte und Genesene reinlassen.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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