Mannheim. Heute Abend ist alles vorbei: Um 22 Uhr schließt die Fun & Food, die kleine Ausgabe der Oktobermess, auf dem Neuen Meßplatz. Schon zur Halbzeit waren Christine Igel, Geschäftsführerin der städtischen Tochtergesellschaft Event & Promotion, als Veranstalterin und der Schausttellerverband sehr zufrieden - und seither setzte sich die große Resonanz beim Publikum fort. Wegen Überfüllung geschlossen wurde der Neue Meßplatz aber nur selten und dann nur für kurze Zeit. Maximal 4327 Leute dürfen gleichzeitig auf das Areal - eine Zahl, die sich gemäß Landesverordnung zur Corona-Pandemie nach der Größe der Veranstaltungsfläche richtet und höchstens mal an einem Samstagabend erreicht wurde. "Bereits im letzten Jahr war diese Veranstaltung ein Leuchtturm für die Schaustellerbranche", so Stephan Schuster, Vorsitzender des Schaustellerverbandes. Seine Kollegen seien foh, dass sie wieder arbeiten und Geld verdienen dürften und dass die Stadt Mannheim zum zweiten Mal nach der erfolgreichen Premiere 2020 den Mut für die Umsetzung der Großveranstaltung unter Corona-Bedingungen aufgebracht hat. Das macht die Schausteller auch zuversichtlich, dass Weihnachtsmärkte möglich sind - wenn auch nicht wie früher, sondern wieder mit Corona-Regelungen.
Heute ist aber zunächst einmal noch die Chance, bei sonnigem Wetter eine herrliche Aussicht über Mannheim, hinein in den Herzogenriedpark und auf die Multihalle zu genießen - vom Riesenrad aus. Die 26 Kabinen erreichen eine Höhe von bis zu 35 Metern und bieten ein gemütliches Fahrgefühl. Anders ist das bei vielen rasanten Fahrgeschäften, vom "Super Wellenflug" über "Starlight" bis zum beliebten "Magic" oder der "Wilden Maus". Bis zu 20 Meter geht es bei der Achterbahn in die Höhe, dann über harte Serpentinen abwärts, gleich wieder einige Hügel hoch - 350 Meter lang und sofort wieder von vorne. Noch höher hinaus gefällig? 26 Meter schleudert die Überkopf-Schaukel die Gäste des "Avenger" nach oben. Drei Mal dreht sie sich, beschleunigt auf 120 Stundenkilometer, um 360 Grad, und das Jauchzen der Gäste ist nicht leiser als das der Menschen auf der Achterbahn. Wer es nicht ganz so heftig mag, für den bietet sich die Familienachterbahn "Gold Rusher" an, im Western-look und etwas langsamer. Rasant dreht sich der "Bayern Breaker" - aber nicht so hoch: Die 16 Gondeln, alle mit Wappen bayerischer Städte geschmückt, beschleunigen auf das 2,79-fache des Körpergewichts. Ein Autoscooter, mehrere Kinderkarussells und viele Kinder-Fahrgeschäfte wie "Lustige Seefahrt" oder "Kids Car-World" mehr dürfen nicht fehlen, nicht zu vergessen die Trampolinanlage "Sky Jumper".
Auch immer ein Publikumsmagnet: die per Joystick bedienbaren zwei hochmodernen Greifergeschäfte. Sie wecken bei vielen Besuchern Jagdinstinkt und die Freude am Baggern. Wer sich als geschickt erweist, kann viele süße bunte Plüschtiere gewinnen. Vier dieser speziellen Automatengeschäfte sind da, aber auch das traditionelle Ringewerfen, Pfeilwerfen, Torwandschießen oder der "Gaudi-Treff", wo ebenso Zielsicherheit gefragt ist. Auch Neuheiten gibt es - etwa das dreistöckige "Lachhaus", das Gegenteil einer Geisterbahn. "Der ist erstmals in Mannheim, sonst geht der immer nach Stuttgart", so Stephan Schuster. Aber eine Geisterbahn gibt es ebenso, und noch etwas Besonderes: das erste und einzige simulierte Unterwasserlabyrinth der Welt. Man muss sich da zwischen Glaswänden, in denen 2000 Liter Wasser rieseln, zurechtfinden.
Zwei Biergärten und mehrere Stände bieten auch heute noch einen herzhaften Imbiss. Spezialitätenfreunde dürfen sich auf Langos, Tornado-Kartoffeln und Maiskolben freuen, als Nachtisch locken viele Versuchungen von der Bonbonniere über Eis bis zu Zuckerwatte und gebrannte Mandeln, Magenbrot und Crepes oder eine Spezialität: exotisch-süße, kandierte Früchte mit acht verschiedenen Obstsorten, überzogen von fünf verschiedenen Schokoladenarten.
Die Veranstaltung auf dem Neuen Messplatz dauert heute noch bis 22 Uhr. Der Eintritt ist frei. Für Besucher gilt die 3G-Regel, sie müssen also geimpft, getestet oder genesen sein und das nachweisen sowie - per Luca-App - die Kontaktdaten angeben. Es gibt eine kleine Teststation am Eingang. Bei Schulkindern entfällt die Anforderung, da sie in der Schule mehrfach wöchentlich getestet werden. Sie sollen aber den Schülerausweis mitbringen.
Christine Igel, die fast täglich auf dem Geände war, freut sich über den bisher gelungenen Verlauf der Veranstaltung: "Ohne das Zusammenspiel aller Beteiligten wäre die schnelle Umsetzung dieser Veranstaltung nicht möglich gewesen. Mein besonderer Dank gilt unserem Aufsichtsrat und der Stadt, die eine Durchführung unter den wirtschaftlich herausfordernden Corona-Bedingungen erst ermöglichten. Ein weiterer Eckpfeiler sind unsere Partner Radio Regenbogen, Mannheimer Morgen, die Filmtheaterbetriebe Spickert, die Johanniter, das Rhein-Neckar-Fernsehen, der Mannheimer Schaustellerverband und die Verkehrsbetriebe Rhein-Neckar, ohne deren Unterstützung diese Veranstaltung nicht möglich wäre", so Igel. Besonders dankte sie ihrem Team um Projektleiter Patrick Müller, das die Großveranstaltung in kürzester Zeit auf die Beine gestellt habe. Die Johanniter hatten es übernommen, regelmäßig alle Schausteller und ihre Mitarbeiter auf Corona zu testen.
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