Fasnacht

Feuerio: Bodo Tschierschke erneut im Amt bestätigt - und erreicht Rekord

Von 
Peter W. Ragge
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Bald 25 Jahre im Amt: Feuerio-Präsident Bodo Tschierschke. © Michael Ruffler

Das hat noch niemand in der 125-jährigen Geschichte des Feuerio geschafft: Bodo Tschierschke ist einstimmig als Präsident von Mannheims größter und ältester Karnevalsgesellschaft wiedergewählt worden und damit bald 25 Jahre im Amt.

Als er 1999 ins Amt kam, war er der jüngste Präsident des Vereins – nun ist der 63-jährige Inhaber eines Raumausstattungsgeschäfts in Ludwigshafen der dienstälteste Mann an der Spitze des Feuerio. Zuvor war der Prinz von 1984 bereits Elferrat. Außer Rolf Braun, der schon über 35 Jahre die Neckarauer „Pilwe“ führt, leitet niemand länger einen Mannheimer Karnevalsverein. „Ich bin 40 Jahre im Verein, über 30 Jahre im Vorstand, und es macht immer wieder Spaß“, bedankte er sich für die Wiederwahl.

„Zeiten nicht einfacher geworden“

Er sei „noch jung und kräftig genug, um noch ein bisschen was zu bewegen und etwas auf Vordermann zu bringen“ und habe dazu ein gutes Team, bedankte er sich bei seinen Vizepräsidenten, Vorstandsmitgliedern und Aktiven. Allerdings seien „die Zeiten nicht einfacher geworden“, so Tschierschke: „Es gibt neue Herausforderungen, aber wir schaffen das trotzdem“, betonte er. Tschierschke freute sich, dass der über 700 Mitglieder zählende Feuerio im Jahr seines 125-jährigen Bestehens nach langer Corona-Pause „wieder richtig loslegen“ konnte. Gerade am Anfang der Kampagne, beim „Weißen Ball“, habe man aber noch die Zurückhaltung des Publikums gespürt und daher auf ein eigenes Jubiläumsbankett verzichtet.

„Es war nicht einfach“, gestand er ein, aber dann sei es doch gelungen, dass die restlichen Veranstaltungen der Kampagne sehr gut besucht bis ausverkauft gewesen seien. Bei der Straßenfasnacht habe der Feuerio dann gemerkt, „dass die Leute wieder raus wollen, wieder feiern wollen“, und auch das Stadtfest Ende Mai sei „gigantisch“ gelaufen: „Die Leute haben uns regelrecht überrannt“, so Tschierschke.

Nach den Worten von Oliver Brix, zuletzt kommissarisch Finanzminister und nun einstimmig gewählt, spürt der Verein aber „erheblichen Kostendruck“. Dennoch sei es dank treuer Mitglieder und Sponsoren gelungen, bei einem Umsatz von rund 200 000 Euro („Das ist ein kleines Unternehmen, aber komplett ehrenamtlich geführt“, so Brix) eine „schwarze Null“ zu erwirtschaften, womit er im Jahr nach der Pandemie gar nicht gerechnet habe.

Redaktion Chefreporter

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