Kommentar Endlich ist der Klinikverbund Mannheim-Heidelberg auf der Zielgeraden

Steffen Mack begrüßt das fast 60 Millionen Euro schwere Hilfspaket fürs Mannheimer Klinikum. Nun sollte dem Verbund mit Heidelberg nichts mehr im Wege stehen.

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Steffen Mack
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Mannheim. Seit mehr als fünf Jahren wird auf allen relevanten Ebenen um die Existenz des Mannheimer Klinikums gerungen. Eigentlich hätte eine Fusion mit der Heidelberger Uniklinik schon Anfang 2021 kommen sollen. Nun gilt selbst das Startdatum für die Verbundlösung, Anfang 2026, als überaus ambitioniert. Diese leidvolle Geschichte lehrt vor allem eines: Mit Frohlocken über Fortschritte hält man sich besser zurück. Wer weiß, welche böse Überraschung hinter der nächsten Kurve lauert.

Fast 60 Millionen

Land schnürt erneut ein Hilfspaket fürs Mannheimer Klinikum

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Doch zum Glück müsste die Zielgerade naturgemäß kurvenfrei sein. Und auf der befindet man sich seit Dienstag. Da sicherte die Landesregierung den laufenden Betrieb in Mannheim mit weiteren 59 Millionen Euro. Fünf Tage zuvor hatte der lange widerborstige Gesundheitsminister Manne Lucha (was in seinen Zitaten noch zwischen den Zeilen anklingt) endlich grünes Licht für den Verbund gegeben. Da sollte, nein, da darf nun nichts mehr schiefgehen.

Eine sehr gute Lösung auch für die „Neue Mitte“

Wie sehr nicht nur die Region, sondern das ganze Land von diesem Leuchtprojekt – neben Deutschlands größtem Krankenhaus entsteht auch fachübergreifend Deutschlands größte Fakultät – profitieren wird, wurde mehr als reichlich besungen. Andernfalls hätte sich auch der sehr skeptische Ministerpräsident nie erweichen lassen. Winfried Kretschmann witterte den Versuch, die Stadt Mannheim von einer immensen Last zu erleichtern.

Dies war hier in der Tat das auslösende Motiv. Aber glaubt im Ernst jemand, dafür hätte man die Spitzen der altehrwürdigen Heidelberger Universität und ihrer Klinik ins Boot bekommen?

Gleichwohl bleibt ein Fakt, dass die Stadt finanziell völlig überfordert ist. Nicht umsonst gibt es in ganz Deutschland kein anderes Universitätsklinikum in kommunaler Trägerschaft. Da stimmen die ersten Umrisse des Verbundmodells überaus positiv. Mannheim wird mit einem geplanten Anteil von nur noch 10,1 Prozent zwar deutlich weniger Mitspracherechte haben, aber eben auch sehr viel weniger bezahlen müssen.

Sehr gut klingt auch die für die „Neue Mitte“ gefundene Lösung, die das Mega-Projekt deutlich schneller und billiger macht. Zwar fragt man sich als Außenstehender schon, warum so eine simple Idee wie die senkrechte statt waagrechte Anordnung der neuen Gebäude nach mehr als zehnjähriger Planung erst jetzt jemandem gekommen ist. Aber besser spät als nie. Dieses Motto gilt nun für das Ganze.

Wie sehr nicht nur die Region, sondern das ganze Land von diesem Leuchtprojekt profitieren wird, wurde mehr als reichlich besungen.“

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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