Mannheim. Betroffen sind zwar nur zwei Handvoll Haushalte in der Mannheimer Gartenstadt. Die aber sehr intensiv. Seit Montag waren sie nun ohne Internet, Fernsehen und Festnetz-Telefon. Nach Angaben von Vodafone-Sprecher Volker Petendorf handelt es sich in neun Fällen um Kunden des Unternehmens. Hinzu kommt dem Vernehmen nach noch der eine oder andere von O2, die dasselbe Kabelnetz nutzen (Branchenführer Telekom hat in der Regel ein eigenes).
Nach fünftägiger Störung rückte am Freitagnachmittag ein Bagger auf dem Eschenhof an, dem betroffenen Bereich. Zunächst hatte Petendorf angekündigt, die Reparatur werde ein bis zwei Arbeitstage dauern. Dann reichten sogar knapp zwei Stunden, bis alles wieder funktionierte. Doch wenig später meldete Leser Arje Korn, das Internet sei erneut weg. Wie es weitergeht, blieb am Freitagabend zunächst offen.
Netzausfall in Mannheim: Den Router als Übergangslösung dürfen Betroffene behalten
Das Problem - ein Anbindungsfehler an einem unterirdischen Kabelstrang - habe sich als sehr komplex entpuppt, so der Vodafone-Sprecher. Tiefbauarbeiten an der Schadstelle seien zwingend erforderlich. Dafür habe man erst Genehmigungen einholen müssen. „Wir bitten die neun betroffenen Kunden bis zum Abschluss der Reparaturarbeiten noch um etwas Geduld und um Entschuldigung für ihre vorübergehenden Unannehmlichkeiten.“
Korn konnte über Satellit wenigstens Fernsehen empfangen. Seine Nachbarn nicht. Der TV-Schirm und das Festnetz-Telefon sind für ältere Menschen - von denen nach seinen Worten auf dem Eschenhof mehr leben als Jüngere - ja häufig deutlich wichtiger als das Internet.
Vodafone bietet als Ersatz SIM-Karten an
Anfangs wurde den Betroffenen gemeldet, in zwölf Stunden sei alles behoben. Dann war von 24 Stunden die Rede, schließlich von unbestimmter Dauer. Bereits am Dienstag sei ein von Vodafone beauftragter Techniker eines Subunternehmens vor Ort gewesen, berichtet Korn. Warum es mit dem Reparatur-Beginn bis Freitagnachmittag gedauert hat, versteht er nicht.
Als Zwischenlösung hat Vodafone seinen Kunden Router mit Vier-Gigabyte-SIM-Karten zugesagt. Ein Nachbar habe seinen schon bekommen, erzählt Korn. Immerhin könnten sie die nun behalten, falls mal wieder ein Problem auftrete. Normalerweise kassiere das Unternehmen dafür monatlich 79 Euro.
Nachdem der „Mannheimer Morgen“ über die Störung in der Gartenstadt vor zwei Tagen erstmals berichtete, meldete sich am Freitag Leser Theodor Zimmer aus Seckenheim. Bei ihm sei der Vodafone-Empfang ebenfalls seit Montag gestört. Allerdings nicht durchgängig, zwischendurch habe das Fernsehen mal funktioniert. So zum Glück am Dienstagabend, als die Fußball-Nationalmannschaft in den Niederlanden 2:2 spielte.
Auch auf die „Sportschau“ an diesem Samstag hat Zimmer offenbar gute Chancen. Vodafone-Sprecher Petendorf kündigt dem „MM“ an, zwischen 14 und 16 Uhr komme ein Service-Techniker zu dem Kunden. Der sei in seiner Straße allerdings der Einzige, der eine Störung gemeldet habe. Alle von dem Unternehmen in jenem Bereich betriebenen Netzelemente - örtliche Betriebsstelle, Verstärkerpunkt, unterirdische Zufuhrstrecke, Übergabepunkt ins Haus - „arbeiten in bester Qualität“. Eine Überprüfung habe überdies ergeben, dass die Modems der Nachbarn mit guten Werten online seien.
Leser hätte sich Aufklärung direkt vom Unternehmen gewünscht
„Dann bin ich offenbar der Einzige“, sagt Zimmer, als er jene Mail von Petenkopf an den „MM“ am Handy vorgelesen bekommt (solange er kein Internet hat, wäre ein Weiterleiten wenig sinnvoll). Er hätte sich zwar gewünscht, dass der Vodafone- Kundenservice ihn so umfassend informiert. Aber Hauptsache, das Problem werde nun endlich gelöst.
Petendorf weist jedoch darauf hin, dass es für die Störung mehrere Verantwortliche geben könne: Vodafone, den Hauseigentümer, einen Dritten oder den Kunden selbst. Und bei einer Stadt wie Mannheim mit 337 000 Einwohnern sei es normal, wenn es mal zu einer kleineren Störung komme. Der Sprecher verbindet das mit der Bitte, fortan nicht jede erklären zu müssen. Keine Sorge. Aber fünf Tage sind schon krass.
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