Mannheim. In der Neckarstadt-Ost hat es am Wochenende mehrere Einbrüche gegeben: Ein Lastenradgeschäft und das Geschäft einer Goldschmiedin sind in der Nacht von Freitag auf Samstag aufgebrochen worden. Ein Optik-Geschäft wurde ausgeräumt, bei einem Kosmetikstudio wurde versucht einzubrechen. Die Einbruchsopfer sind fassungslos.
„Der erste Gedanke ist eigentlich, dass ich keine Lust mehr habe. Wenn hier auch noch eingebrochen wird, mache ich den Laden halt zu“, sagt Roland Schmellenkamp, Inhaber des Lastenradgeschäfts Lastenbyke. In der Nacht von Freitag auf Samstag hatte ein Nachbar laute Geräusche gehört, die aus dem Geschäft zu kommen schienen. Er konnte jedoch nichts erkennen und hatte deswegen auch nicht die Polizei gerufen.
Ein Mitarbeiter habe dann am Samstagmorgen die gewaltsam aufgebrochene Eingangstür vorgefunden und den Chef informiert. Auf den ersten Blick sei nichts gestohlen worden, sagt Schmellenkamp. „Das sind womöglich Leute, die sich auf andere Dinge spezialisiert haben“, vermutet er.
Einbruchsopfer berichten
Er fragt sich nun, was er machen soll, wenn noch mal jemand kommen und die Räder mitnehmen würde. „Dann wäre ich finanziell ruiniert.“ Diese Gedanken lassen ihn nicht los, genauso wie das Gefühl der Unsicherheit. Er geht jedenfalls nicht davon aus, dass er in der kommenden Nacht gut schlafen wird bei den Sorgen, die ihn nun umtreiben.
Dass auch die Tür, die vom Lastenradgeschäft in den Verkaufsraum der Goldschmiedin Miriam Disson führt, aufgebrochen worden ist, entdeckte der Mitarbeiter eigenen Angaben zufolge erst später. Disson hatte weniger Glück: Im Gegensatz zum Radgeschäft haben die Einbrecher ihre Vitrinen komplett leergeräumt. Sie muss erst nach Worten suchen, bevor sie berichten kann, wie es ihr geht. „Ich bin ein bisschen unter Schock, im Funktionsmodus. Ich versuche erstmal, die notwendigen Dinge zu erledigen, ein neues Schloss anbringen, die Versicherung informieren“, sagt sie und kämpft mit den aufsteigenden Tränen.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Einbrüchen?
Die meisten Schmuckstücke seien glücklicherweise aus Silber und nicht aus Gold gewesen. Auch die Kasse habe sich im Safe befunden und sei nicht gestohlen worden. Ihre Handwerkskunst und die Zeit, die sie in die Fertigung gesteckt hatte und die den eigentlichen Wert der Schmuckstücke ausmache, sei aber mit dem Diebstahl unwiederbringlich verloren. Es gebe kein einziges Stück mehr, das sie verkaufen könne. Ihr erster Gedanke nach dem Einbruch: „Ich mache jetzt zu. Alle etwa 30 selbst gearbeiteten Schmuckstücke wurden gestohlen. Wie soll ich das schaffen, den Schmuck neu zu erarbeiten? “
Bei dem Kosmetikstudio haben die Täter laut Polizei erfolglos versucht, die Eingangstür aufzuhebeln. Nachdem dies scheiterte, wurde von einem Einbruch abgesehen.
Während sich die Täter beim Fahrradgeschäft und der Goldschmiede gewaltsam über die Eingangstür durch Aufhebeln Zugang verschafften, erfolgte der Einbruch beim Optiker durch simples gewaltsames Aufdrücken einer provisorischen Behelfstür, wie die Polizei auf Anfrage mitteilt. Die unterschiedliche Vorgehensweise lasse nicht auf die selben Täter schließen. Auch die Tatzeiträume lägen weit auseinander. Ob ein Tatzusammenhang bei den Einbrüchen vorliegt, ist Gegenstand der Ermittlungen. Eine Serienstraftat bestätigte die Polizei bislang nicht.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-einbruchserie-in-mannheimer-neckarstadt-opfer-berichten-_arid,2139609.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-optiker-in-mannheim-ausgeraubt-zeugen-gesucht-_arid,2138521.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-optiker-in-mannheim-ausgeraubt-zeugen-gesucht-_arid,2138521.html