Bundesgartenschau

Ein riesiges Blatt aus Stahl

Die erste Luxemburger Gartenschau wirbt auf dem Spinelli-Gelände mit einer Skulptur

Von 
Peter W. Ragge
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Eine Stahlskulptur im Grünen ist der Beitrag von Luxemburg auf dem Mannheimer Spinelli-Gelände. © Michael Ruffler

Zehn Meter ragt sie in die Höhe, ist auf dem flachen Spinelli-Gelände weithin sichtbar: Eine Installation aus Stahl, die ein riesiges Blütenblatt darstellen soll, dient als Werbung für die erste Luxemburger Gartenschau, die den Namen „Luxemburg Urban Garden“ tragen und an sechs Monaten im Jahr 2025 stattfinden wird.

Es ist Tradition, dass sich die künftigen Gartenschauen auf den Vorgängerveranstaltungen präsentieren. Meist passiert das in Form von Schrifttafeln, Bannern oder – wie Mannheim 2021 in Erfurt – mit Infostelen. Bei der Landesgartenschau 2021 in Überlingen hatte Mannheim sogar eine Seilbahnkabine dort platziert, wo viele Busse ankamen – was sehr gut auffiel.

Dass sich eine ausländische Veranstaltung präsentiert und noch dazu so markant, ist indes selten. Doch die Mannheimer Bundesgartenschau stellte den Luxenburgern das Areal gerne zur Verfügung, weil die den gleichen Ansatz verfolgen. Auch sie wollen laut den dortigen Organisatoren der „LUGA“ genannten Veranstaltung „mehr als eine Blumenschau“ sein: Im Zentrum stehe das Naturerbe des Landes „in all seinen Facetten“, gegliedert in die Bereiche „Natur pur“, „Natur & Soziales“, „Natur & Kultur“ sowie „Natur & Stadtentwicklung“. Auch Bereiche wie Kreislaufwirtschaft und grüner Tourismus sind Thema.

Die jetzt auf dem Spinelli-Areal gezeigte Installation war bereits Teil der Gartenausstellung Floriade in den Niederlanden, wo ja auch Teile der Mannheimer Seilbahn schon zum Einsatz kamen, und ist von dort aus zur Buga weitergezogen.

Der zehn Meter hohe rote Stahlmast mit Fähnchen und dem „LUGA“-Logo oben sowie einer grünen architektonischen Interpretation eines Blattes, genannt Phyllom, soll das Spannungsfeld zwischen Natur und Stadtraum zeigen. „Innovativ und kühn“ sei die Installation, so die Organisatoren aus dem Großherzogtum. „Die Skulptur lädt den Besucher ein, über den wesentlichen Wandel hin zu einer Gesellschaft nachzudenken, die mehr Respekt vor der Umwelt hat und gleichzeitig ihr kulturelles Erbe pflegt“, so das Züricher und Stuttgarter Architekturbüro Schürmann & Witry, das den Wettbewerb der Regierung des Großherzogtums für die Gestaltung des LUGA-Pavillons auf der Floriade 2022 gewonnen hat. Der stahlrote Mast symbolisiere das industrielle Erbe Luxemburgs und dessen große Bedeutung in der Stahlproduktion. Als Synonym für eine materialisierte Kreislaufwirtschaft sei die Struktur vollständig abnehmbar und wiederverwendbar, so dass das Phyllom reisen und die LUGA bei internationalen Besuchern bekannt machen könne. Eingebettet ist die Stahlskulptur in ein buntes und nachhaltiges Pflanzenmeer, gekennzeichnet mit großen Buchstaben als „Luxembourg Urban Garden“.

Auch die Landesgartenschau Wangen 2024 sowie die Internationale Gartenbauausstellung der Metropolregion Rhein-Ruhr 2027 präsentieren sich mit kleinen Beiträgen auf dem Spinelli-Gelände. Was an Rhein und Ruhr in fünf Zukunftsgärten in Gelsenkirchen, Duisburg, Dortmund, Castrop-Rauxel/Recklinghausen und Bergkamen/Lünen zu sehen sein soll, zeigen große Pläne und Tafeln am „i-Punkt grün“, der Hobbygärtner-Beratung der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft in der ehemaligen Heizzentrale der Amerikaner.

Redaktion Chefreporter

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