Dekoration - Liesa Tompkins schmückt jedes Jahr die Veranda als Bescherungszimmer im amerikanischen Stil / Ärger um gestohlene Schuhe und Geschenke

Die verrückte, leuchtende Weihnachtsveranda in Mannheim

Von 
Katja Geiler
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Eine Veranda mit Weihnachtsbeleuchtung im amerikanischen Stil – und das mitten in Feudenheim. © Christoph Blüthner

Mannheim. Die ganze Nachbarschaft freut sich in der Weihnachtszeit über die Veranda vor der Haustür von Liesa Tompkins: Dort sieht es aus, als hätte man ein ganzes Zimmer nach draußen verlegt. Natürlich nicht irgendein Zimmer, sondern eines für die Weihnachtsbescherung im amerikanischen Stil, ausgestattet mit vier leuchtenden Bäumen, die mit rot-weißen Zuckerstangen dekoriert sind. Hinzu kommen ein überlebensgroßer, selbst gebauter Nussknacker, Deko-Geschenke, ein gemütlicher Schaukelstuhl, zwei große Zuckerstangen extra - und über der Szene fliegt Santa Claus mit seinen Rentieren.

„Ich baue dieses Weihnachtszimmer seit 2019 vor der Tür auf, seitdem wir in Feudenheim wohnen“, sagt Liesa Tompkins, die mit ihrem Mann und zwei Kindern im Feudenheimer Weihnachtshaus lebt, wie die Nachbarn es nennen. Fast hundert Meter Lichterketten hat sie gebraucht, sie lassen sich einstellen auf Blinken oder Dimmen. Tompkins verbrachte zwei Jahre in den USA, von dort stammt die Inspiration für die Deko. Allein die „front porch“, die überdachte Veranda vor der Haustür, hat die Familie extra bauen lassen. Sie bildet die perfekte Kulisse für die typisch amerikanische Zuckerstangen-Deko.

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Die Geschäftsideen sprudeln

Die vier Bäume vor dem Haus sind unecht und verbringen den Sommer in der Garage, zusammen mit der restlichen Weihnachtsdeko. Der Weihnachtsbaum im Haus dagegen ist echt, reicht bis zur Decke und ist im schlichten Weiß gehalten. „Dekorieren ist mir in die Wiege gelegt worden, ich habe schon als Kind für Feiern dekoriert oder Dinge aus Holz gebaut“, erzählt Tompkins. „Mit meiner Mutter zusammen habe ich im Wald Naturmaterialien gesammelt, außerdem haben wir Fensterbilder für Ostern und Weihnachten gemacht.“ In den letzten Jahren stellte Liesa oft unentgeltlich für Freunde Adventskränze und Gestecke her, bis die Idee zur Selbstständigkeit aufkam. „Ich habe viel genäht, auch Patchwork-Decken, doch meine Passion ist Weihnachten. Mein Traum ist, dass man mich in der Vorweihnachtszeit zum Dekorieren bucht, zum Beispiel für eine Kanzlei, in der ich dann einen Adventskranz und einen Weihnachtsbaum aufstelle.“ Deko vermieten, abholen und nachhaltig wiederzuverwenden, ist auch eine Idee von ihr. Ein Gewerbe hat sie bereits angemeldet unter dem Namen Kreativität auf Bestellung. In ihren ursprünglichen Beruf, Kauffrau im Einzelhandel im Sportgeschäft, möchte Liesa Tompkins gar nicht mehr zurück.

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„Ich bin schon extravagant“

Die Nachbarn freuen sich, die Kinder fragen, ob in den Deko-Geschenken echte sind. Nicht nur Weihnachten ist Deko-Zeit, sondern auch Halloween. Blieb die aufwändige Dekoration vor dem Haus stets unversehrt, gab es mit den Nikolausgeschenken großen Ärger. „Wir hatten unsere Schuhe draußen stehen, mit Geschenken. Alles wurde geklaut, nicht nur bei uns, sondern auch bei anderen Leuten. Die Schuhe haben wir im Gebüsch verteilt wiedergefunden. Wir waren stinksauer, die Kinder waren enttäuscht. Jetzt haben wir eine Überwachungskamera“, schildert Tompkins.

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Das Draußen-Weihnachtzimmer ist nicht nur zum Anschauen da, es dient auch als Hintergrund für die Glühweinparty, zu der die Familie in der Weihnachtszeit die Nachbarn einlädt, trotz und mit Corona-Regeln. Ihren Deko-Stil würde Liesa Tompkins so beschreiben: „Ich bin schon extravagant, auffällig, auch kitschig, aber im Rahmen. Jedes Jahr wechselt die Deko, so dass es etwas zu sehen gibt.“

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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