Apollon, der Lichtgott, der die Menschen vor Unheil bewahrt, ist mittendrin. Umgeben wird er von Wassergott Poseidon, Hephaistos, dem Gott der Schmiede und des Feuers, dazu der Liebesgöttin Aphrodite, der für das Herdfeuer zuständigen Hestia, dem auch für Verkehrsunfälle verantwortlichen Hermes, dem Kriegsgott Ares und natürlich Göttervater Zeus. Als Gemälde des Mannheimer Malers Dietmar Brixy hängen sie alle im Foyer der neuen Hauptfeuerwache – und können dort nun auch auf Dauer bleiben.
Die Mannschaft freut das, bedankte sich Thomas Näther, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr. In anderen Feuerwachen stünden oft historische Autos im Foyer, „wir aber haben etwas Besonders, etwas Tolles“, so Näther.
Die Idee geht auf Ersten Bürgermeister Christian Specht zurück. Er verzichtete zu seinem 50. Geburtstag auf Geschenke und bat die Gäste, für ein Kunstwerk für die neue Hauptfeuerwache zu spenden. Schließlich habe er sich „bewusst einen anderen Auftritt, ein besonderes Entree“ für den Neubau gewünscht – von einem Künstler aus dem Stadtteil.
Als Maler Dietmar Brixy dann aber die riesige Wand sah, „da dachte ich erst mal: Upps, das wird eine Herausforderung“, erinnert er sich. Er löste sie, indem er zwölf Rundbilder, Tondi genannt, mit unterschiedlichem Durchmesser fertigte, die alle jeweils einen Namen von einem der Götter des Olymps tragen. „Sie sprudeln die Wand empor und symbolisieren den Ursprung allen Seins“, so Dietmar Schuh, Direktor vom Schwetzinger Museum Blau, über das Werk. „Es ist eine runde Sache geworden“, freute sich Brixy. Schließlich symbolisiere das Werk den Kampf der Feuerwehr gegen das Feuer, aber auch ihre erweiterten Aufgaben im Katastrophenschutz gegen alle entfesselten Naturgewalten, so der Künstler.
Brixy und sein Partner David Richardson haben das größte, Zeus gewidmete Werk selbst gestiftet. Als weitere Spender neben ihnen und neben Specht übernahmen jeweils die Neckarauer Anwältin Lore Herbert, die 3 D-Steuerberatungsgesellschaft von Barbara Hoffmann, die Wilhelm-Müller-Stiftung, die MVV Energie AG, die Schäfer Additivsysteme GmbH sowie Barbara und Ralf Waldkirch die Kosten für ein Kunstwerk. Sogar als Pate über jeweils zwei Werke fungierten das Großkraftwerk sowie Christiane und Marzell Rapp. „Es war sicher nicht für alle einfach, in dieser Corona-Zeit das Sponsoring aufrechtzuerhalten“, bedankte sich Erster Bürgermeister Specht.
Wer Brixys Werke mag: Der Mannheimer Künstler öffnet für seine Ausstellung „Reflect“ vom 24. September bis 17. Oktober die Pforten des Alten Pumpwerks in Neckarau freitags 14 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 16 Uhr. Dabei wird es auch wieder eine Tombola zugunsten der „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“ geben.
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