Mannheim. Das Erlebniswochenende hat wieder zahlreiche Mannheimerinnen und Mannheimer zum Shoppen in die Innenstadt gelockt.
Das Wetter zeigte sich zwar am Wochenende von seiner unbeständigen Seite: Regen und Trockenphasen wechselten sich ab. Hin und wieder kämpfte sich jedoch auch mal die Sonne durch die Wolken hindurch und bescherte goldene Oktoberstunden. Doch Wetterlaunen hin oder her: Gut gelaunt bummelten die Besucher am Wochenende durch das Zentrum.
„Wir sind außerordentlich zufrieden“, sagte Lutz Pauels, Erster Vorsitzender der Werbegemeinschaft Mannheim City auf Anfrage der Redaktion am Sonntagnachmittag. „Wir waren völlig überrascht, wie viel insbesondere am Samstag los war, trotz des Wetters.“ Das Erlebniswochenende sei ein Erfolgsformat, so Pauels. Auch in diesem Jahr seien am Samstag eher wieder die Mannheimer zum Shoppen gekommen und am Sonntag die Menschen von weiter weg. Pauels erwähnte, dass zwar die Gewalttat am Samstagabend zu (Rück-)Stau bis in die Parkhäuser geführt habe, sie aber die Laune der Menschen am Sonntag darauf nicht habe trüben können.
Organisiert wurde das Event von der Werbegemeinschaft Mannheim City. Mitbeteiligt waren auch der Handelsverband Nordbaden, die VTM Mannheim, die Stadt sowie Geschäfte und Dienstleister. Bei Engelhorn gab es unter anderem mehrmals täglich eine Modenschau. Der verkaufsoffene Sonntag lud ab 13 Uhr zum Shoppen ein und der Holländische Stoffmarkt auf dem Marktplatz ließ bei Leuten, die gerne nähen, mit Stoffen, Garn und Knöpfen keine Wünsche offen.
Verkaufsoffener Sonntag: Besucher shoppen trotz Gewalttat unbedarft in Mannheim
Dass es am Abend vorher zu einer Gewalttat in einem Kiosk in den Quadraten gekommen war, haben die meisten gar nicht mitbekommen. Es ist – so der Eindruck vor Ort – auch nicht mehr Polizei als sonst da.
Und so flanierten viele Menschen fröhlich und unbedarft durch die Straßen. Am Paradeplatz wurden die Besucherinnen und Besucher etwa bei „House of Creations“ am Stand von Lisa-Marie fündig. Die Händlerin, die etwa Edelsteinschmuck und Nasenringe ohne Piercing anbietet, berichtete, das Geschäft laufe gut. „Ich habe schon viel verkauft“, sagte sie und lächelte stolz. „Vielen konnte ich schon sagen: Wartet 20 Minuten – und euer personalisierter Ring ist fertig, das kam gut an.“
Einen Steinwurf entfernt zog das Sizilianische Festival Besucher mit hungrigen Mägen an. Michael und Katrin mochten dort noch eine Kleinigkeit essen. „Wir waren im Q6/Q7.“ Dort hatten sie unter anderem Bücher gekauft. Das Erlebniswochenende fand das Paar aus Neustadt an der Weinstraße eine tolle Sache. „Es belebt die Innenstadt“, sagte die Pfälzerin. Auch Susanne und Dennis ließen sich sizilianische Köstlichkeiten schmecken. Beate war zu Besuch aus der Nähe von Schwäbisch Hall bei ihrem guten Freund Jonas. „Ich habe es gar nicht bekommen“, gab die junge Frau zu. Sie fand das Angebot aber positiv. „Wir bummeln“, sagte Carolin aus Ludwigshafen. Gemeinsam mit ihrem Mann Ralf verbrachte sie das Wochenende in Mannheim – Hotelaufenthalt inbegriffen.
Für eine gute Portion Dolce Vita sorgte das Restaurant Perché No: Im Laden, der nur wenige Meter vom Lokal entfernt ist, genossen 65 Gäste in weißer Kleidung italienische Spezialitäten und südländische Lebensfreude bei der dritten Tavolata Italiana. „Man sitzt gemeinsam am großen, langen Tisch in geselliger Runde und man ist schön gemütlich“, sagte Benita Calandi, Frau des Inhabers Walter Calandi. „Man lernt sich kennen, genießt dieses italienische Flair und die Gelassenheit.“ Lob gab es von Mannheims bekanntestem Trompeter, Thomas Siffling, der dieses Jahr zum ersten Mal dabei war: „Ich finde es super und toll, was Benita und Walter hier machen“, sagte er. „Für eine Stadtgesellschaft ist es so wichtig, dass man Leute hat, die hochwertige Kultur hereinbringen.“
Annika Laux und Eva Wiedemann hatten für das Einkaufszentrum Q6/Q7 einen privaten Herbstmarkt am Münzplatz organisiert. Es gebe einen Poffertjesstand und einen Stand mit Weinen von Monnem Vorne, erzählte Wiedemann. DJ Double A sorgte an den Turntables für poppige Sounds. Abends lud die Tanzschule Lamadé zum Tanzen auf dem Münzplatz ein. „Und dann haben wir drinnen noch einen kleinen Workshop“, sagte Laux. „Dort können Leute ihr eigenes Peeling erstellen.“
Für Liebhaber von besonderem Musikgenuss waren vor allem die Kapuzinerplanken eine wichtige Adresse: bei der zweitägigen Veranstaltung „Jazz im Quadrat“, die vom „Mannheimer Morgen“ und der Werbegemeinschaft auf die Beine gestellt wurde. „MM“-Kulturchef Stefan Dettlinger hatte das Programm kuratiert, und dabei großen Fokus auf ein abwechslungsreiches Line-up gelegt. Unter anderem „Trilogie“ von Olaf Schönborn und Sängerin Fola Dada begeisterten. Außerdem spielte die Jazzband des Carl-Benz-Gymnasiums Ladenburg unter der Leitung von Christian Dobirr.
Verkaufsoffener Sonntag Mannheim: Bummeln, Shopping und Genuss
Das Trio Trilogie, zu dem neben Schönborn am Saxophon auch die Franzosen Vincenzo Carduccio am Akkordeon und Gitarrist Bertrand Le Guillou gehören, brachte einen Hauch von französischem Flair auf die Kapuzinerplanken. Die Band zeichnete sich nicht zuletzt durch Vielfalt aus. Sie spielten etwa Stücke von Django Reinhardt, brachten aber auch französische Chansons von Charles Trenet oder Yves Montand auf die Bühne. Zudem intonierten sie auch „Isn’t She Lovely“ von Stevie Wonder. Mit dem swingenden Jazz-Stück „Out of Nowhere“ starteten sie ihr facettenreiches Set. Maike Müller genoss das Konzert trotz kühler Witterung am Samstag. „Ich finde die Musik gut“, sagte die Mannheimerin, die unter anderem wegen Schönborn da war.
Hatice feierte ihren Junggesellinnenabschied in Mannheim, unter anderem mit ihrer Schwester Nagehan. „Wir kommen aus einer Kleinstadt und finden die Läden hier gut“, sagte die zukünftige Braut gut gelaunt.
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