Das sagen Luisenpark-Fans über die steigenden Eintrittspreise

Mannheim. Verständnis bei den einen, deutliche Kritik bei den anderen - die angekündigten Erhöhungen des Luisenpark-Eintritts ab 31. Oktober sorgen bei Besucherinnen und Besuchern für unterschiedliche Reaktionen. Bei einer kleinen Umfrage dieser Redaktion am Mittag am Haupteingang des Parks wird dies schnell deutlich.

Nach der Bundesgartenschau werden die Preise der Eintrittskarten für die Grünanlage deutlich steigen. Jahreskarten kosten statt 39 Euro dann künftig 59 Euro, und auch die Tageskarten werden teurer. Erwachsene zahlen dann für einen Tag 12,50 Euro, Kinder 5,50 und Personen mit Ermäßigung neun Euro. Der frühere Preis lag bei acht Euro für Erwachsene und 3,70 Euro für Kinder. Bei den Jahreskarten für Erwachsene beträgt die Erhöhung demnach rund 50 Prozent, bei den Tageskarten liegt sie gar bei rund 64 Prozent.

Neues Südamerikahaus im Luisenpark

Klaus und Ursula Hanisch halten das für angemessen: „Da alles teuer wird, ist die Preiserhöhung auch berechtigt. Wenn das weiter so gepflegt wird, dann kann man es nachvollziehen“, erklärt das Paar, das gerade den Luisenpark verlässt.

Diese Position teilen auch ein junger Mann und eine junge Frau, beide Anfang dreißig: „Heutzutage wird alles teurer. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Luisenparks wollen auch Geld verdienen. Trotz der Erhöhung werden wir auch künftig in den Luisenpark gehen“, betonen die beiden. Auch die 69-jährige Silvia Brill findet: „Nach der Renovierung ist der Preis angemessen und entsprechend.“ Der Luisenpark hat zur Buga unter anderem ein neues Pinguingehege, eine neue Vogelvoliere, das Südamerikahaus und ein neues Café bekommen. Die Unterwasserwelt ist dagegen noch nicht fertig.

Es gibt an diesem Mittag vor dem Park-Eingang aber auch Besucherinnen und Besucher, die die Preiserhöhung nicht in Ordnung finden. „Ich finde, man sollte den Eintritt frei machen. Je mehr die Preise steigen, desto unattraktiver und uninteressanter wird der Besuch in Luisenpark“, erklärt eine 62-Jährige, die mit ihren Freunden von außerhalb auf dem Weg in den Park ist. Ein älterer Mann, der eine Buga-Jahreskarte besitzt, wünscht sich für den Luisenpark eine Eintrittskarte für Bedürftige zu einem geringeren Preis.

Die Jahreskarte als Weihnachtsgeschenk

Eine 70-jährige Frau hat einen Behindertenausweis und für ihre Buga-Jahreskarte bereits einen reduzierten Preis gezahlt. Dennoch sei das für sie trotzdem noch teuer. Und mit Freunden und Familie könne sie gemeinsam nicht so oft kommen. „Neue Preistarife sind gerechtfertigt, aber nur wenn man das auch bezahlen kann. Ich habe sechs Enkel, und es fällt mir schwer, die Eintrittskarten für sie von der Rente zu bezahlen. Als Weihnachtsgeschenk wünsche ich mir von meinen Kindern die Jahreskarte für den Luisenpark“, sagt sie.

Auch auf dem Instagram-Kanal des „Mannheimer Morgen“ gibt es Kritik an der Erhöhung. Nutzer „Klauslenhard“ findet die Eintrittspreise „sportlich“, der Nutzer mit dem Namen „e_lisious“ schreibt etwas spöttisch: „Das nenn’ ich mal ne Preissteigerung .“ Auf der „MM“-Facebook-Seite schreibt Hans-Jürgen Hiemenz: „Es gibt in Mannheim viele, die an der Armutsgrenze leben, vor allem Rentner und Alleinerziehende. Will man bewusst diese Menschen vom Luisenpark ausschließen?“

Christian Weiss, der zwölf Euro nicht als zu teuer empfindet, schreibt: „Hier muss man auch betonen, den Rest zahlt dann der Mannheimer Steuerzahler. Da finde ich, dass der Nutzer doch einen größeren Teil stemmen sollte.“ Er schlägt aber vor, eine Familienkarte einzuführen, um Familien zu unterstützen.

„MM“-Leser Christian Werner moniert, dass bei Preiserhöhungen immer allle möglichen gestiegenen Kosten angeführt würden, wie er in einer Mail an die Redaktion schreibt. „Mein Gehalt hat seit 2022 übrigens einen Satz in Höhe von sagenhaften 0.0 Prozent gemacht.“