Mannheim. Die Architektenkammer der Stadt sowie der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) warnen mit Blick auf das Mannheimer Collini-Center und das freigewordene Grundstück am Lindenhofplatz vor Rückschlägen bei der Stadtentwicklung. Gefordert wird deshalb etwa ein Architekturwettbewerb für beide Standorte.
„Mit großer Sorge blicken wir auf die drohende Entwicklung bei den Vergabeverfahren für Grundstücke der Stadtverwaltung“, sagte Dennis Ewert, Vorsitzender der Kammergruppe Mannheim der Architektenkammer, laut einer Mitteilung. „Nach der Rückgabe des Collini-Centers und des Grundstücks am Lindenhofplatz an die Stadt Mannheim dürfen wir die Entscheidung darüber, was an beiden Orten geschehen soll, nicht alleine dem freien Markt überlassen.“
Preisgekrönter Umbau der Mannheimer U-Halle als positives Beispiel
Aus Sicht von Ewert drohten dadurch „landesweit anerkannte bodenpolitische Werkzeuge und damit der gesellschaftliche Einfluss auf das künftige Angebot und die baulichen Qualitäten abhandenzukommen“. Eine Konzeptvergabe oder ein Architekturwettbewerb seien die geeigneten Mittel, um anhand unterschiedlicher Konzepte abzuwägen und Qualität beim Bauen zu sichern.
Im Sinne einer kooperativen Stadtentwicklung müssten bei Projekten dieser Größenordnungen Akteure vor Ort und zukünftig Nutzende stärker mit ins Boot genommen werden.
„Der Architekturwettbewerb lohnt sich immer: Alternativen werden aufgezeigt, das Verfahren ist demokratisch und qualifiziert“, ergänzte Bernhard Wondra von der örtlichen BDA-Gruppe. Mehr und mehr Planende zeigen nach seinen Worten, wie „mit kreativen Ideen die Identität und graue Energie erhalten bleiben kann bei gleichzeitiger Kosteneffizienz“.
Der preisgekrönte Umbau der U-Halle auf dem Buga-Gelände sei ein Beleg hierfür. Ein Umbauwettbewerb für das Collini-Center könne ungeahnte Potenziale aufzeigen. Das Collini-Center, wo einst das Technische Rathaus sein Domizil hatte, befindet sich seit 1. Juli wieder im Eigentum der Stadt. Zwei Wochen zuvor hatte die Deutsche Wohnwerte mitgeteilt, dass sie vom Kauf zurücktritt - was eine vertraglich vereinbarte Klausel ermöglichte. Und damit war auch das Projekt „Collinis“ geplatzt, das als prämierter Wettbewerbsentwurf aus dem Jahr 2020 ein flügelförmiges, in der Höhe abgestuftes Ensemble vorsah.
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