So genieße ich - Im ersten Lockdown wurden Rezepte besonders häufig online gesucht

Bananenbrot gegen den Corona-Blues

Von 
Julia Brinkmann
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Geht schnell und sorgt für Wohlbefinden: Bananenbrot. Wer mag, kann den Kuchen sogar ohne zusätzlichen Zucker backen. © Julia Brinkmann

Ein grauer Sonntag-Nachmittag. Bei mir sitzt der Corona-Blues tief. Mein Heilmittel: Mir so oft wie möglich Gutes tun. Backen ist für mich die Königsklasse der Selbstfürsorge. Ich mache etwas mit den Händen, muss nicht wirklich nachdenken und kann nebenbei einen Podcast hören. Und zu guter Letzt springt eine Leckerei heraus – von der ich dann ein paar Tage etwas habe.

Backen war schon im Frühjahr 2020 ein typischer Lockdown-Zeitvertreib. Besonders beliebt: Bananenbrot – zumindest, wenn man den Statistiken von Online-Suchanfragen nach Rezepten glaubt. Aber warum gerade Bananenbrot? Marie Wolgast, die mit ihrem Partner Christoph Ackermann zusammen den YouTube-Koch-Kanal „einfachgeschmack“ führt, vermutet: „Natürlich weil es sehr lecker ist, aber auch, weil es nicht so aufwendig zu backen ist.“ Die Mannheimerin fügt hinzu: „Vielleicht spielt auch mit rein, dass Mehl gehortet wurde.“

An diesem Nachmittag im Winter steht es eher bescheiden um meine Mehlvorräte, wie mir beim Zusammensuchen der Zutaten für mein Rezept auffällt – aber für eine Kastenform sollte es noch reichen. Mehr Sorgen mache ich mir, ob die Bananen, die ich nutzen will, auch wirklich reif genug sind. Aber Marie Wolgast gibt Entwarnung: „Die Bananen brauchen nicht unbedingt überreif zu sein – sie müssen nur angereift sein, also braune Flecken haben.“

Es geht auch zuckerfrei

Die trockenen Zutaten in meinem Rezept sind 200 Gramm Mehl, 100 Gramm brauner Zucker, 100 Gramm Haferflocken, zwei Teelöffel Backpulver, ein Teelöffel Natron und eine Prise Salz. Das verrühre ich kurz und gebe dann die feuchten Zutaten hinzu: drei Esslöffel Sonnenblumenöl, etwa 120 Milliliter Hafermilch und zum Schluss drei mittelgroßen Bananen, die ich vorher klein schneide. Mit dem Handmixer verrühre ich die Masse. Auch die Bananenstückchen lösen sich so problemlos auf.

Bananenbrot lässt sich spannend variieren. „Zum Beispiel kann man eine Banane richtig matschen und die andere gröber im Teig belassen, so dass man die Bananenstückchen rausschmeckt“, sagt Wolgast. Auch Heidelbeeren oder Schokolinsen passen gut in den Teig.

Oben drauf kommt in vielen Rezepten eine längs halbierte Banane zur Dekoration – karamellisierte Walnüsse oder Pecannüsse sind ebenfalls denkbar.

Mein Tipp für ein bisschen Extra-Biss im Bananenbrot: Kakaonibs! Ich rühre sie unter meinen Teig. Dann fette ich mit etwas Margarine die Kastenform ein. Für knapp 45 Minuten kommt der Kuchen bei 180 Grad Ober- und Unterhitze in den Ofen. Nach der Backzeit verrät die Stäbchenprobe, dass das Bananenbrot fertig ist. Um richtig zu schlemmen, streiche ich noch Schokocreme oder – weihnachtlich – Spekulationscreme auf die Scheiben drauf.

Zucker im Bananenbrot ist jedoch kein Muss – schließlich enthalten Bananen selbst schon Fruchtzucker. Das Bananenbrot-Rezept, das als Video auf dem YouTube Kanal „einfachgeschmack“ zu sehen ist, wurde in der Fastenzeit produziert: Statt Öl oder Butter nutzen Ackermann und Wolgast Apfelmark und ersetzen einen Teil des Mehls durch Mandeln, da auch diese fetthaltig sind. „Bananenbrot muss nicht immer eine Kalorienbombe sein“, meint Wolgast.

Info: Bananenbrot-Rezeptvideo unter https://bit.ly/3kD21iN

Redaktion Julia Brinkmann ist Online-, Podcast- und Social-Media-Redakteurin.

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