Klinikum - Karl Hörmann geht, bleibt aber Ansprechpartner

"Arzt durch und durch - mit Leib und Seele"

Von 
Waltraud Kirsch-Mayer
Lesedauer: 

Bei seiner Verabschiedung im Hörsaal des Klinikums bekam der HNO-Klinikchef und Hochschullehrer Karl Hörmann viel Lob.

© Proßwitz

Als Chef der HNO-Klinik und Ordinarius für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde hat sich Karl Hörmann nach knapp 25 Jahren verabschiedet. Gleichwohl bleibt er der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) erhalten. Der 68-Jährige wird ärztlicher Leiter des internationalen UMM-Bereichs und damit Ansprechpartner für Patienten, die aus anderen Ländern, insbesondere den Golfstaaten, zur Behandlung anreisen. Bei seiner Abschiedsvorlesung im vollen Hörsaal - gekommen sind auch emeritierte Kollegen - gibt es für Hörmann viel Anerkennung.

Insbesondere für sein inzwischen europaweit größtes Schlafmedizinisches Zentrum: Dort sind beispielsweise implantierbare Stimulatoren entwickelt worden, die jenen motorischen Nerv, genannt Hypoglossus, beeinflussen, der bei Schnarchern mit unheilvollen nächtlichen Atemaussetzern eine zentrale Rolle spielt. "Du hast die HNO am Klinikum zu einem Leuchtturm gemacht", bringt Dekan Sergij Goerdt das Wirken des forschenden Mediziners mit den vielen Auszeichnungen und Zertifizierungen auf den Punkt. Der Wissenschaftler mit Begeisterung für die Chirurgie erhält Lob über das Fachliche hinaus. Hörmann habe nicht nur hervorragende HNO-Medizin gemacht, erklärt der ärztliche Direktor Frederik Wenz: "Du bist Arzt durch und durch - mit Leib und Seele." Die überreichte Universitätsmedaille gilt auch hochschulpolitischem Engagement. Karl Hörmann hat 14 Jahre, von 1999 bis 2013, als Pro-Dekan den Ausbau zur Vollfakultät, den Aufbau des erfolgreichen Reformstudiengangs MaReCuM begleitet, als Leiter des Promotionsausschusses für den reibungslosen Ablauf von gut 2000 "Doktor"-Verfahren gesorgt und sich stets für die Eigenständigkeit der Mannheimer Medizin-Fakultät eingesetzt.

In seiner mit Bildern und Filmausschnitten angereicherten Abschiedsvorlesung blickt der in Dillingen an der Donau geborene Wahl-Mannheimer mit Arbeitsplatz am Neckar auf 25 Jahre zurück, aber auch in die Zukunft. Die spannende Reise macht deutlich, was sich seit seinem Ruf ans Klinikum in der HNO so alles getan hat. Und dass Hörmann an vielen Entwicklungen - ob Tumorchirurgie, Schlafmedizin oder Hörimplantate - innovativ mitgewirkt hat. Heute stellt das Klinikum seine Nachfolgerin vor: die habilitierte HNO-Fachärztin Nicole Rotter vom Uniklinikum Linz.

Karl Hörmann

Hörmann, der sich zum Thema Mittelohrergüsse habilitierte, hat am Klinikum ein Kopf-Hals-Tumorzentrum aufgebaut, das die Deutsche Krebsgesellschaft 2013 zertifizierte.

Bereits vor 20 Jahren setzte Hörmann erfolgreich einem taub geborenen Kind ein Cochlear Implantat (CI) ein. Mit mehr als 100 implantierten Hightech-Hörprothesen jährlich gehört Mannheim heute zu den fünf größten deutschen CI-Zentren.

Karl Hörmann ist mit einer Ärztin verheiratet und Vater von vier Kindern. wam

Freie Autorin

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen