Mannheim. Das Polizeipräsidium Mannheim betont im Zusammenhang mit der Festnahme von drei Terrorverdächtigen, dass kein Sicherheitsrisiko für die Öffentlichkeit bestanden hat. „Nach Rücksprache mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg waren die Verdächtigen im Vorfeld der Festnahme das Ziel umfangreicher polizeilicher Überwachungsmaßnahmen. Eine konkrete Gefährdung für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt, die Sicherheit war jederzeit gewährleistet“, sagte eine Sprecherin der Polizei am Donnerstag auf Anfrage dieser Redaktion.
Offen bleibt jedoch weiterhin, ob der Mannheimer Weihnachtsmarkt ein Anschlagsziel der drei Verdächtigen war. Der im Raum stehende Verdacht, über den die „Stuttgarter Zeitung“ am Mittwoch berichtete, wird von der Polizei weder bestätigt noch dementiert.
Ein Brüderpaar aus Mannheim im Alter von 15 und 20 Jahren sowie ein 22-Jähriger aus dem hessischen Wehrheim im Hochtaunuskreis planten dem Zeitungsbericht zufolge, „offenbar, mit einem Sturmgewehr auf dem Weihnachtsmarkt in Mannheim oder in Frankfurt am Main einen terroristischen Anschlag durchzuführen“. Die Zeitung bezieht sich dabei auf Aussagen von Ermittlern.
Sprecherin des Polizeipräsidiums Mannheim: „Schutz von Weihnachtsmärkten im besonderen Fokus“
Die Mannheimer Polizei äußerte sich dazu nicht. „Auskünfte zum laufenden Ermittlungsverfahren werden ausschließlich durch die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Karlsruhe erteilt“, hieß es. Die Staatsanwaltschaft hatte am Mittwoch auf Anfrage jedoch keine weiteren Einzelheiten zum Fall genannt. Genauso wie die Polizei bestätigten oder dementierten zuvor weder die Stadt noch die Mannheimer Weihnachtsmarkt GmbH den Verdacht.
„Der Schutz von Weihnachtsmärkten und öffentlichen Weihnachtsveranstaltungen steht jedes Jahr in einem besonderen Fokus der Sicherheitsbehörden. Dementsprechend sorgt die Polizei mit lageorientierten Präsenz- und Überwachungsmaßnahmen für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher“, so die Polizeisprecherin. Dabei würden auch aktuelle sicherheitspolitische Entwicklungen berücksichtigt. Auch die Stadt betonte, dass die Akteure im Austausch sind und Sicherheitsmaßnahmen fortlaufend überprüft und bei Bedarf angepasst werden.
Beschuldigte befinden sich in Untersuchungshaft
Die Sprecherin der Polizei betonte in dem Zusammenhang: „Den Sicherheitsbehörden in Baden-Württemberg liegen aktuell keine Erkenntnisse oder Hinweise vor, aus denen sich eine konkrete Gefährdung für Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg ableiten lässt.“ Ob vor der Festnahme des deutsch-libanesischen Brüderpaars aus Mannheim und dem Deutsch-Türken aus dem Hochtaunuskreis Erkenntnisse über eine mögliche Gefährdung vorlagen oder wie konkret die Anschlagspläne waren und somit womöglich auch Mannheim im Fokus der Verdächtigen war, bleibt mit der Aussage aber weiter unklar.
Am vergangenen Wochenende habe sich die Lage offenbar zugespitzt, berichtete die „Stuttgarter Zeitung“, weswegen die Ermittler die Verdächtigen am Sonntag festgenommen hatten. Seit Montag befinden sich die Beschuldigten wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat in Untersuchungshaft.
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