Amüsante alte Filmschätze

Von 
Peter W. Ragge
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Desiree Spuhler (Stadtarchiv) und Peter W. Ragge ("MM").

© Prosswitz

Gestern war sie erstmals in der Zeitung - und sie wird es ab sofort jeden Donnerstag sein: die neue Serie "Filmschätze retten". Dass stadtgeschichtliche Themen bei unseren Lesern hervorragend ankommen, wissen wir insbesondere durch die Resonanz auf die historischen Fotos der Reihe "Erkennen Sie Mannheim?". Nun kommen bewegte Bilder dazu - Filme, mit ihrem zeitgeschichtlichen Hintergrund wöchentlich in der Zeitung vorgestellt und im Morgenweb dann gleich abrufbar.

Am nächsten Donnerstag, 26. Oktober, widmen wir diesen Filmen einen ganzen Abend. In der "MM"-Kantine werden ab 19 Uhr historische Filme gezeigt, die teils noch nie öffentlich vorgeführt wurden. Sie stammen vom Stadtjubiläum 1907, aus den 1920er und 1930er Jahren, aus den Wirtschaftswunderjahren ebenso wie von der Verbreitung der Bundesgartenschau 1975. "Echte Perlen sind darunter", verspricht Ulrich Nieß, der Direktor des Stadtarchivs, der an dem Abend auch Anekdoten zu den Streifen erzählen wird.

Diese Artikelserie, diesen Abend mit ihm und seiner Mitarbeiterin Desiree Spuhler, der die Film- und Tonsammlung untersteht, vorzubereiten, macht richtig Spaß. Es sind herrliche alte Aufnahmen, manchmal verwackelt, manchmal richtig amüsant - stets lebendige Zeugnisse untergegangener Epochen. Mehr noch als auf alten Fotos kann man anhand der Filme sehen, wie sich die Stadt veränderte, aber auch wie die Menschen sich einst (manchmal sehr unterwürfig, wenn die Prominenz auftauchte) bewegten, wie sie sich kleideten. Und wir freuen uns, wenn wir den Spaß daran, wenn wir diese amüsanten Eindrücke nun jeden Donnerstag und am kommenden Donnerstagabend auch live in unserer Kantine mit unseren Lesern teilen können.

Dabei gibt es, zugegeben, auch Filme mit ernstem Hintergrund - die wir nicht ausklammern werden. Und das ganze Projekt "Filmschätze retten" hat insofern einen ernsten Hintergrund, als das historische Material vom Verfall bedroht ist. Säurefraß setzt ihm zu, teils hält das alte Material einfach nicht so lange, und für manche Formate gibt es bald keine Abspieltechnik mehr. Die einzige Chance, die Filme für künftige Generationen zu retten, ist die Digitalisierung. Dafür bittet das Stadtarchiv um Spenden. Diese Bitte unterstützt der "MM" sehr gerne aktiv - denn das "Gedächtnis der Stadt" ist unser aller Gedächtnis. pwr

Redaktion Chefreporter

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