Eishockey - Beim Heimspiel der Adler Mannheim gegen die Iserlohn Roosters waren erstmals seit etwa zwei Monaten wieder Fans erlaubt / Die Atmosphäre in der SAP Arena hat ihnen am meisten gefehlt

Adler Fans freuen sich über die Rückkehr in die SAP Arena

Von 
Nicola Beier
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Beim Heimspiel der Adler Mannheim am Freitagabend waren erstmals wieder Fans in der Arena erlaubt. Mit dabei war auch „Adler-Oma“ Anneliese Kaupert. © Nicola Beier

Mannheim. Es wurde dunkel in der SAP Arena, das Lied „Thunderstruck“ von AC/DC setzte ein – und alle Augen waren gespannt auf den Spielertunnel der Adler Mannheim gerichtet. Rauch stieg auf, und plötzlich ging das Licht an: Ein Spieler nach dem anderen glitt auf das Eis, bereit, alles zu geben, um am Freitagabend gegen die Iserlohn Roosters zu gewinnen. Doch eine Sache war anders als bei den vergangenen Heimspielen. Dieses Einlaufen wurde begleitet von lautem Applaus, Pfiffen und freudigem Gegröl von 5365 Fans der Adler Mannheim.

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Die Zeiten, in denen die Eishockeyspieler vor verwaisten Rängen in einer leeren Arena spielen mussten, sind vorbei. Das erste Mal seit etwa zwei Monaten sind wieder Zuschauerinnen und Zuschauer in der SAP Arena zugelassen worden. Und die waren voller Freude, ihre Mannschaft nun wieder live vor Ort anfeuern zu können. Das Spiel endete zwar mit einer 2:4–Niederlage der Adler, das trübte die Stimmung aber nur ein wenig.

Die „Adler-Oma“ ist wieder da

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Beim ersten Heimspiel darf eine wichtige Zuschauerin natürlich nicht fehlen: Die „Adler-Oma“ – Annelise Kaupert – aus Hemsbach war „endlich“ wieder mit dabei, wie sie selbst sagt. Seit 2007 ist sie stolze Dauerkartenbesitzerin und hat kein Heimspiel der Adler verpasst. Während der zwei Monate, in denen sie aufgrund der Corona-Verordnungen nicht in die SAP Arena durfte, um das Team anzufeuern, hat sie die Spiele im heimischen Wohnzimmer verfolgt. „Am schönsten Tag der Woche“ hatte sie dann immer ihr Adler-Trikot und einen Schal an, erklärt sie im Gespräch vor dem Spiel am Freitagabend. Aber die Stimmung zu Hause sei nun mal nicht dasselbe, wie live dabei zu sein: „Die Atmosphäre in der Arena hat mir am meisten gefehlt. Deshalb ist die Freude riesengroß, wieder dabei zu sein. Ich hoffe nur, dass wir nicht noch mal ausgeschlossen werden.“ Dennoch hat sie Verständnis für die getroffenen Maßnahmen: „Die Gesundheit aller geht natürlich vor“, sagt sie. Nun hofft Kaupert, dass das Team aus Mannheim weiter Gas gibt und noch einige Siege einfährt, denn sie hat einen großen Traum: „Wir wollen Meister werden.“

Von der Meisterschaft träumt auch Ann-Kathrin Jülly aus Mannheim. Die junge Frau ist ebenfalls seit fünf Jahren Dauerkartenbesitzerin und immer auf ihrem angestammten Platz zu finden. Zu den Spielen kommt sie mit einer ganzen Gruppe von Freunden. „Es ist mega, wieder hier zu sein. Die Stimmung in der SAP Arena ist mit zu Hause nicht vergleichbar“, erklärt sie. Als sie am Freitag das erste Mal seit Langem wieder in ihr „Wohnzimmer“ kam, hatte sie natürlich auch ein Trikot der Adler an. „Wir haben in unserer Clique ein kleines Ritual: Wir ziehen zu den Spielen immer dasselbe T-Shirt an – so lange, bis die Adler verlieren. Dann wird das Shirt gewechselt und wieder so lange getragen, bis sie wieder verlieren. Das hat bisher immer Glück gebracht“, erklärt Jülly.

Die Gruppe hat die Spiele während des Ausschlusses auch zu Hause verfolgt. „Jeder hat Snacks mitgebracht, und am Ende wurde bewertet, welche am besten geschmeckt haben“, blickt sie zurück und lächelt. Dennoch ist ihr anzusehen, dass sie sich auf das erste Getränk zurück in der SAP Arena sehr gefreut hat.

Stimmung in der Kurve vermisst

So ging es auch Christian Kussel aus Mannheim. Bei ihm darf ein Bier am Spieltag der Adler nicht fehlen. „Es ist wunderschön, wieder hier zu sein, weil es besser ist, die Spiele live zu sehen“, erklärt er. Vor allem die Stimmung in der Kurve und das Mitfiebern gemeinsam mit Freunden hat er vermisst. „Wir sind zwar noch ganz weit weg von der Atmosphäre, die vor der Pandemie herrschte, aber es ist ein Anfang“, sagt er mit Blick auf die wenigen Fans in der Arena.

Das ist auch Matthias Binder, dem Geschäftsführer der Adler Mannheim, aufgefallen. Bei ihm sei die Freude groß, dass es „gefühlt in eine neue Saison“ gehe, erklärte er in der Pause. Aber auch ihm ist aufgefallen, dass nicht alle möglichen 9000 Plätze belegt waren: „Wir wussten, dass der Weg zurück schwer werden würde“, erklärt er. Deshalb sollen die Fans weitererzählen, dass die Adler wieder da sind und „gemeinsam Spaß haben wollen“.

Das ist bereits am Mittwoch gegen die Straubing Tigers möglich. Mit dabei sein werden dann sicher auch wieder die „Adler-Oma“ Anneliese Kaupert, Ann-Kathrin Jülly und Christian Kussel, um ihr Team mit viel Applaus vor Ort anzufeuern.

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