Neue Kooperation

Adler-Bodys für alle Neugeborenen im Mannheimer Klinikum

Der Mannheimer Eishockeyverein Adler Mannheim und das größte Krankenhaus der Stadt Mannheim machen nun gemeinsame Sache.

Von 
Steffen Mack
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Adler-Spieler Tom Kühnhackl (r.) überreicht Julia Keller und David Schneider vor dem Klinikum-Kreißsaal ein Body mit Vereinslogo für ihre kleine Maila. © Steffen Mack

Mannheim. Für Eishockey-Stars gibt es sicher schönere Orte als Krankenhäuser. Aber Tom Kühnhackl von den Mannheimer Adlern kommt am Mittwochmittag gut gelaunt ins Klinikum. Der Flügelstürmer hat auch keinen Termin auf einem OP-Tisch, sondern vor dem Kreißsaal. Dort überreicht er Julia Keller und David Schneider für ihre vor wenigen Tagen geborene Maila zwei Geschenke. Das eine ist eine Box mit einem Baby-Body, auf dem das Adler-Logo prangt. Ein solches sollen fortan alle Neugeborenen hier bekommen.

Nach Auskunft eines Vereinssprechers handelt es sich um eine fürs Erste auf die nächsten zwei Jahre angelegte Sonderanfertigung. Im Adler-Fanshop gibt es Bodys nur in dreiteiligen Geschenkboxen mit Mütze und Lätzchen zu kaufen, sie kosten 28 Euro. Günstigere Accessoires sind ein Schnuffeltuch für 12,95 Euro, eine Schnullerkette für 7,95 sowie – Schnäppchenjäger aufgepasst! – ein Baby-Poloshirt für fünf Euro im Sonderangebot.

Tom Kühnhackl ist Sohn der Eishockey-Legende Erich Kühnhackl

Von alledem hat Tom Kühnhackl – sein Vater Erich Kühnhackl sagt selbst Menschen etwas, die sich für Eishockey nur so interessieren wie für Synchronschwimmen und rhythmische Sportgymnastik – nichts weiter mitbekommen. Aber er hat noch ein weit wertvolleres Geschenk dabei: seinen Eishockeyschläger. Den habe er bei den beiden jüngsten Adler-Siegen gegen Straubing und in Augsburg noch benutzt, sagt er.

Mailas Eltern sind begeistert. Der Name komme aus dem Finnischen, erzählt David Schneider, und lasse sich – welch ein Zufall – unter anderem mit Schläger übersetzen. „Vielleicht wirst du ja selbst mal eine Kurvenmaus“, sagt Julia Keller zu ihrer Kleinen. Die schläft die ganze Zeit tief auf Papas Arm und wacht nicht mal auf, als Mama den Body auf sie legt („passt prima“). Der Eishockeyschläger soll einen Ehrenplatz in ihrem Kinderzimmer bekommen.

Beim Maßnehmen passt Maila der Adler-Body prima. In ihrem tiefen Schlaf lässt sie sich davon aber nicht stören. © Steffen Mack

Kühnhackl freut sich mit. Vor 16 Monaten sei er selbst Vater geworden. „Das ist das Wichtigste im Leben!“ Demnächst planten seine Frau und er noch ein zweites Kind, so der 33-Jährige. „Dann bekomme ich hoffentlich auch so einen Body.“ Für seinen Sohn habe er schon reichlich Fan-Ware daheim. Von einem Radioreporter nach seiner Reaktion gefragt, wenn Mailas Eltern für andere Eishockeyvereine schwärmen würden, antwortet er: „Dann hätte ich gratuliert und Body und Schläger wieder mitgenommen.“

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Allerdings nennt sich Mannheim zwar Eishockeystadt. Aber die Nummer 1 hier, das lässt sich mit Zuschauerzahlen und Faninteresse klar belegen, ist ein anderer Verein. Und dessen Anhänger dürften ihre Babys sehr viel lieber in blau-schwarzen Bodys sehen. Beim SV Waldhof gab es bisher laut Sprecher Yannik Barwig jedoch noch keine Überlegungen für Geschenke an Neugeborene.

Über einen Waldhof-Body hätten sie sich nicht gefreut, beteuern die Eltern

Die Initiative dazu kam aus dem Klinikum. Die Leitende Hebamme Diana Haase erzählt, eine Kollegin aus Mainz habe von einer Kooperation dort mit dem Fußballverein berichtet. Die hätten sie auf Mannheim übertragen. Wieso mit den Adlern? Weil die am meisten für die Identität der Stadt stünden, sagt Frauenklinik-Direktor Marc Sütterlin. Das kann man auch anders sehen.

Mailas Eltern indes hätten sich über einen SVW-Body auch gar nicht gefreut, wie sie beteuern. Sie wohnten in der Nähe des Stadions und ärgerten sich immer über die Parkplatz-Problematik. Außerdem seien sie „Wintersportler in allen Facetten“. Und sobald Maila groß genug sei, solle es nun natürlich mit ihr in die SAP Arena gehen.

Frauenklinik-Direktor Marc Sütterlin (v.l.), Adler-Stürmer Tom Kühnhackl, Julia Keller, David Schneider mit Maila, stellvertretender Klinikdirektor Benjamin Tuschy und Diana Haase, Leitende Hebamme. © braunschadel

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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