Öffentlicher Nahverkehr - Von heute an liegen alle Unterlagen für das 80 Millionen Euro teure Bauprojekt fünf Wochen lang aus

Acht Leitz-Ordner mit Plänen zur Stadtbahn-Nord

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Regierungspräsident Rudolf Kühner hat sie schon. Ab heute dürfen auch die Mannheimer Einblick in alle Planfeststellungsunterlagen zur Stadtbahn-Nord nehmen. Vom 2. Mai bis 3. Juni liegen die acht Leitzordner für den Neubau des im Mannheimer Norden nicht unumstrittenen Projekts im Collini-Center, im Beratungszentrum Baurecht und Umweltschutz, öffentlich aus.

Um möglichst vielen Bürgern entlang der geplanten Strecke von der Neckarstadt (Bonifatiuskirche) über Käfertal, Waldhof und die Gartenstadt bis zum Käfertaler Wald die Gelegenheit zu geben, sich zu informieren, werden außerhalb des offiziellen Planfeststellungsverfahrens Kopien der Unterlagen auch in den Bürgerdiensten der Stadtteile Neckarstadt-Ost/Wohlgelegen, Käfertal und Waldhof/Gartenstadt für alle Bürger zugänglich gemacht.

Erster Bürgermeister Christian Specht wird heute um 14 Uhr im Bürgerdienst Waldhof/Gartenstadt die Ordner mit den Kopien der Planfeststellungsunterlagen voller Pläne, Querschnitte, Untersuchungen, Stellungnahmen und Gutachten offiziell noch einmal präsentieren. Er ist sich sicher: "Die Stadtbahn-Nord wird dazu beitragen, die Attraktivität der nördlichen Stadtteile zu erhöhen und die dortigen Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Freizeitangebote allen Mannheimern besser zugänglich zu machen."

Für die Stadtbahn-Nord - sie wird rund 80 Millionen Euro kosten und soll bis 2016 fertig sein - war erstmals in Mannheim ein Bürgerbeteiligungsverfahren durchgeführt worden. In drei Informationsveranstaltungen, zehn Sitzungen des eigens eingerichteten Stadtbahn-Forums und seiner Arbeitsgruppen sowie zahlreichen Ortsterminen diskutierten Vertreter aus den Stadtteilen und Anwohner rund 20 Streckenalternativen, Die Trasse am Waldfriedhof wurde noch verlegt. Außerdem fährt die Stadtbahn in der Waldpforte jetzt zum größten Teil nur einspurig. "Die Mannheimer haben über 5 000 Arbeitsstunden investiert, um ihren Sachverstand in die Planung der neuen Strecke einzubringen", würdigt Specht das Engagement der Bürger. Der Gemeinderat hat Ende 2010 den Plänen zugestimmt. Trotzdem gibt es im Bereich der Waldpforte weiterhin Widerstand. tan

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