Landgericht

Abgestelltes Sauerstoffgerät am Theresienkrankenhaus: Prozess in Mannheim beginnt

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Agnes Polewka
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Mannheim. Vor dem Mannheimer Landgericht beginnt am Freitag der Prozess gegen eine 73-Jährige, die Ende 2022 im Theresienkrankenhaus (TKH) zwei Mal das Sauerstoffgerät ihrer Zimmernachbarin abgeschaltet haben soll, weil sie sich durch die Geräusche der Apparatur gestört haben soll. Die 79-jährige Zimmernachbarin musste nach dem zweiten Abstellen wiederbelebt werden. Wenige Wochen später starb sie.

Die Staatsanwaltschaft wirft der 73-Jährigen versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Das Schwurgericht hat bislang sieben Verhandlungstermine anberaumt.

Die Beschuldigte Hatun C. soll nach Informationen dieser Redaktion teilweise eingeräumt haben, das Sauerstoffgerät ihrer Zimmernachbarin abgestellt zu haben. Nach der Obduktion des Leichnams der 79-Jährigen hatte die Staatsanwaltschaft ein neuropathologisches Gutachten in Auftrag gegeben, um zu ergründen, ob das Abschalten des Sauerstoffgeräts tatsächlich auch zum Tod der Frau geführt hatte. Wie diese Redaktion erfuhr, ergab dies aber keinen kausalen Zusammenhang.

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Der Fall, der sich auf der Covid-Isolierstation zugetragen haben soll, hatte nach Bekanntwerden deutschlandweit für Aufsehen gesorgt, nachdem sich die Tochter der Verstorbenen erstmals öffentlich dazu geäußert hatte. Im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung gab sie an, das Klinikpersonal habe ihre Mutter verlegen sollen, nachdem die Zimmernachbarin das Gerät ihrer Mutter zum ersten Mal abgestellt hatte. Nach Informationen dieser Redaktion soll die Tochter der 79-Jährigen bereits am ersten Prozesstag vor Gericht als Zeugin vernommen werden.

Die 73-Jährige befindet sich seit Ende November 2022 in Untersuchungshaft.

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