Mannheim. Das Münchner Architekturbüro Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten und Stadtplaner (BSS) wird gemeinsam mit Jetter Landschaftsarchitekten Nürnberg das Kultur- und Sportzentrum Wallstadt mit Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr auf der Freifläche an der Ecke Normannenstraße/Umgehungsstraße planen.
Ihnen hat die Stadt jetzt den Auftrag erteilt. „Aber sie wurden noch mal um Ergänzung der Bedarfe der zukünftigen Nutzer gebeten“, informierte nun Stadträtin Claudia-Schöning-Kalender den Bezirksbeirat.
Projekt wird in Wallstadt seit 20 Jahren diskutiert
Auf der Tagesordnung stand das Thema nicht, aber beim Neujahrsempfang waren Informationen über den Fortgang des im Ort seit über 20 Jahren diskutierten Projekts gefordert worden. „Es war lange eine vertrauliche Geschichte, aus verfahrenstechnischen Gründen“, begründete Schöning-Kalender das Schweigen, das schon bei der Bezirksbeiratssitzung im September zu kritischen Nachfragen geführt hatte.
Das Münchner Büro ist der Sieger des Architektenwettbewerbs gewesen, über den im Frühjahr entschieden wurde. Dafür waren 22 Vorschläge eingereicht worden. Ein 36-köpfiges Preisgericht aus Sach- und Fachpreisrichtern sowie sachverständigen Beratern, darunter Vertreter aus Wallstadt ohne Stimmrecht, bewertete die Konzepte.
Wallstadter Vereine kritisieren Auftragsvergabe
Der zweite Preis ging damals an a+r Architekten gemeinsam mit Glück Landschaftsarchitektur aus Stuttgart. Er war der klare Favorit der künftigen Nutzer, während die Architekten Defizite bei der äußeren Gestaltung sahen. Daher wurde mit beiden Planungsbüros noch mal verhandelt. Den Zuschlag erhielt nun aber der erste Preisträger - ungeachtet der deutlichen Kritik der Wallstadter Vereine.
Janec Gumowski (SPD) fragte daher, ob deren Anregungen berücksichtigt worden seien. „Wir hatten jetzt keinen Einfluss mehr auf das, was die Verwaltung in Auftrag gegeben hat“, erklärte daraufhin Thomas Müller als Sprecher der Bürgerinitiative, die sich 2018 formiert hat. Jens Weber, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Wallstadter Vereine, drängte daher nun wie seine Vorgängerin, die FDP-Bezirksbeirätin Manuela Müller, nachdrücklich darauf, die künftigen Nutzer bei der Detailplanung eng einzubeziehen. „Es ist noch nachzuarbeiten“, bestätigte Schöning-Kalender.
Welchen Bedarf haben die künftigen Nutzer?
Bis Mitte Februar werde „eine umfassende Abstimmung mit den Bedarfen der Nutzer angestrebt“, gab sie die Information der Verwaltung weiter. Es sei den Planern „ans Herz gelegt worden“, das zu berücksichtigen. Ob und wie verbindlich das ist, blieb auch auf Nachfrage der Bezirksbeiräte offen. Als nächste Schritte würden Fachplaner für die Bereiche Tragwerk, Elektro sowie Heizung, Lüftung, Klima und Sanitär beauftragt und mit den zuständigen städtischen Fachbereichen die Aufstellung eines Bebauungsplans wie auch eine Straßen- und Erschließungsplanung angegangen. „Es geht also ganz offensichtlich voran“, freute sich Schöning-Kalender.
Kosten für das Sport- und Kulturzentrum liegen bei 20 Millionen
Bis Herbst müssen die Detailplanungen abgeschlossen sein, sonst wird das Vorhaben nicht in den Haushalt 2025 aufgenommen - und mit dem Bau kann nicht begonnen werden. „Wir müssen also weiter sehr viel Druck ausüben“, schloss Manuela Müller daraus.
Schöning-Kalender versicherte aber, dass das Projekt „Rückhalt bei allen Fraktionen hat, und ich gehe davon aus, dass das so bleiben wird“. Die genauen Kosten stehen erst nach der Detailplanung fest, werden aber auf um die 20 Millionen Euro geschätzt.
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