Kommunalpolitik

Das ist der neue Bezirksbeirat für Mannheim-Wallstadt

Wie sieht das neue Gremium im Mannheimer Stadtteil Wallstadt aus? Wer kam nach der Kommunalwahl neu dazu? Und wer wurde nicht mehr wiedergewählt? Ein Überblick

Von 
Peter W. Ragge
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Wallstadt. Gleich mehrere parteilose Mitglieder – das ist eine Besonderheit im Bezirksbeirat Wallstadt. Vorgemacht hat es die FDP. Sie berief im Frühjahr 2023, nachdem Horst Blass nach sechs Jahren Arbeit im Bezirksbeirat auf eigenem Wunsch aus dem Gremium ausschied, Manuela Müller. Die Vorsitzende des Motorsportclubs, Mitinitiatorin von „Kultur im Rathaus“ und der Bürgerinitiative für ein Kultur- und Sportzentrum war über 35 Jahre in der Interessengemeinschaft Wallstadter Vereine (IWV) aktiv, seit 2015 bis 2022 als Vorsitzende.

Müller gehört in der neuen Amtsperiode weiter dem Bezirksbeirat an, ohne Mitglied der FDP zu sein. Aber auch die CDU hat jetzt einen Mann ins Stadtteilgremium berufen, der kein CDU-Mitglied ist: Otmar Lenhardt. Der Friseurmeister und frühere Kerwebürgermeister führte die „Gowe“ ein Vierteljahrhundert lang, ist seit 2018 Ehrenvorsitzender und dem Verein weiter eng verbunden.

Beide werden im Bezirksbeirat eine starke Stimme für die Vereine des Orts sein, denn deren größtes Problem ist, dass sie bald heimatlos sind. Die Kirche will die DJK-Halle in der Oswaldstraße abgeben, aber für das schon lange geplante und von der Stadt zugesagte Kultur- und Sportzentrum mit Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr ist kein Baubeginn in Sicht. Das wird das große Thema auch der neuen Amtsperiode sein und bestimmt gleich das der ersten Sitzung am Mittwoch, 18. September um 19 Uhr in der DJK-Halle. Da soll es um den Bebauungsplan für die Fläche an der Normannenstraße, die für den Neubau für Vereine und Feuerwehr vorgesehen ist, sowie um das Thema Gehwegparken gehen. Da ist, nach vielen anderen Stadtteilen, nun auch Wallstadt von der umstrittenen Neuregelung betroffen.

Außer Lenhardt sitzen drei weitere Bezirksbeiräte erstmals am Tisch. Die Grünen haben in der neuen Amtsperiode zwei Mandate und außer Cornelia Schacht nun noch Frank Reinemuth berufen. Für die SPD ist neben dem bewährten Thorsten Schurse sowohl Serena Schick, schon lange stark bei Sozialdemokraten und AWO engagiert, ebenso neu dabei wie der neue SPD-Ortsvorsitzende Jürgen Anselmann, bekannt als Vorsitzender des Fördervereins Magdalenenkapelle Straßenheim. Aus Straßenheim kommt ebenso die Ärztin Friederike Freiburg, die für die CDU im Bezirksbeirat ist – auch sie parteilos, denn sie ist nur Mitglied der Frauen Union. Neuer CDU-Sprecher ist der bisherige Bezirksbeirat Ulrich Köhler, denn von den anderen bisherigen CDU-Bezirksbeiräten sind ja gleich zwei – Lennart Christ und Jürgen Dörr – in den Gemeinderat gewählt worden.

Den größten Einschnitt gab es aber bei den Sozialdemokraten. Hier hat Janec Gumowski (Bild rechts) nicht mehr kandidiert, der 40 Jahre mit sehr großem Einsatz dem Vorortgremium angehörte, davon zweieinhalb Jahre als Sprecher. Damit hat er sein halbes Leben das Wallstadter Leben mitgestaltet. Sein besonderes Augenmerk galt dabei der Entwicklung des Neubaugebiets Wallstadt Nord, die er von Anfang an kritisch mitverfolgte, der Kampf um die und die Planung der Umgehungsstraßen, die Umgestaltung des Rathausplatzes und der Ausbau der Wallstadtschule. Zuletzt war er als Repräsentant des gesamten Bezirksbeirats in die Planung des Kultur- und Sportzentrums eingebunden, doch nun hat er sich aus Altersgründen zurückgezogen. Auch Christel Spohni, immerhin 20 Jahre für die SPD im Bezirksbeirat und da vor allem Kämpferin für den Jugendtreff und zuletzt für einen Naturkindergarten, kandidierte nicht mehr.

Für die Mannheimer Liste gehört unverändert Franz Busenbender dem Bezirksbeirat an. Die AfD hat wieder Christian Hettinger nominiert, der sich in den vergangenen Jahren aber so gut wie nie zu Wort meldete, und den zweiten ihr zustehenden Platz gar nicht besetzen können.

Redaktion Chefreporter

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