Waldhof

Goggelrobber erfreut über Interesse junger Familien

Zahllose Hähnchen gehen über die Theke wie warme Semmeln. Züchter können bei namhaften Wettbewerben Erfolge vorweisen

Von 
Bernhard Haas
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Die Zwillinge Paige und Annalena kuscheln mit ihren Kaninchen der Rasse Kleinsilber havannafarben. © Bernhard Haas

Am Hähnchenstand war die Schlange am längsten. „Das sind die besten Hähnchen, die es weit und breit gibt“, meinte einer der Wartenden. Er nahm gleich drei Halbe mit nach Hause, um Mutter und Frau noch mit zu versorgen. Aber auch an den aufgestellten Bänken und Tischen wurde genüsslich gemampft. „Natürlich kommen die nicht aus unseren eigenen Zuchten, sondern sind von einem namhaften Caterer eingekauft“, erklärte der Vorsitzende der Goggelrobber auf dem „alten Waldhof“, Heiko Jäger.

Viele Helfer packen mit an

Neben Hähnchen gab es auch Würstchen und Herausbringen Weiteres zur Auswahl. Jäger freute sich, dass der Verein dies alles zu vernünftigen Preisen anbieten konnte. Immer wieder kamen neue Gäste und wollten wissen, wo die Bonkasse für die gegrillten Hähnchen ist.

„Nach vier Jahren Coronapause fangen wir wieder langsam an“, stellte der Vorsitzende fest. „Wir sind nur ein kleiner Verein mit etwa 100 Mitgliedern. Da können wir keine so großen Sprünge machen“, so der Vorsitzende.

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Immerhin hatten sie 500 halbe Hähnchen geordert, von denen jedes Huhn 1200 Gramm wog. „Wir machen das über die Qualität. Nur so finden wir genügend Abnehmer“, betonte der Vereinsvorsitzende.

Immer wieder wurde er gefragt „Wo gibts die guten Hähnchen?“ Allein für die Grillstation der Hinkel seien 16 Helfer über zwei Tage nötig, um die Gäste zufriedenzustellen, erzählte Jäger. Er freute sich auch darüber, dass so viele Frauen Kuchen gebacken hatten, der zu vernünftigen Preisen verkauft werden konnte.

Bei einem Rundgang durch die Kleintierzuchtanlage war zu erfahren, dass es rund 40 Parzellen gibt, auf denen Kaninchen, Tauben und Hühner gezüchtet werden. Einige Parzellen seien frei. Immer wieder komme es vor, dass ältere Mitglieder verstorben sind und ihre Einheiten verwildern. Aber erfreulich sei, dass sich wieder mehr junge Menschen für die Kleintierzucht engagieren, berichtete Jäger. Vor allem über junge Familien mit kleinen Kindern freue sich der Verein, der übrigens ein eigenes Aufnahmeverfahren für neue Mitglieder entwickelt hat.

Eine dieser jungen Familien sind die Herzogs. Sie haben bei dem Verein erst kürzlich eine Parzelle übernommen. „Es gibt noch viel zu tun, um das alles wieder auf Vordermann zu bringen. Aber langsam geht es voran“, zeigte sich Vater Pierre Herzog zufrieden. Sie züchten kleine Kaninchen der Rasse Kleinsilber havannafarben. Die beiden Zwillinge Paige und Annalena (sechs Jahre) zeigten, wie sie mit den niedlichen Tieren spielen.

Jeder neue Kleintierzüchter muss sich den Vereinsmitgliedern erst einmal vorstellen. Wenn er von diesen für gut befunden und in den Verein aufgenommen wurde, kann er sich um einen freien Platz in der Anlage bewerben.

In letzter Zeit hätten sich wieder mehr Waldhöfer als Interessenten gemeldet, beschrieb Jäger die Situation. Dazu habe auch beigetragen, dass die Kleintierzüchter doch einige Erfolge vorweisen könnten. So züchtet Richard Bleicher Welsumer, Bielefelder Kennhühner und New Hampshire Hühner. Er zeigte beim Fest auch kleine Küken vor, die er selbst züchtet.

Existenzsorgen wegen Gobain

Wolfgang Grams dagegen hat sich der Zucht von arabischen Trommeltauben und italienischen Mövchen verschrieben. Gerade mit der ersten Sorte hatte er Erfolge bei Europameisterschaften, Deutschen und Badischen Meisterschaften errungen. „So können sich auch in einem so kleinen Verein wie dem unseren große Erfolge einstellen“, berichtete Heiko Jäger.

Er sprach aber auch darüber, dass sich der Verein Sorgen um seine künftige Existenz mache. „Wir sind bei Saint Gobain Pächter und hoffen darauf, dass die ganze Anlage auch in Zukunft erhalten bleibt“, hofft Heiko Jäger. Unklar sei vor allem, wie das Gelände der ehemaligen Spiegelfabrik zwischen Waldhof und Luzenberg gestaltet werde und ob die Kleintierzüchter an ihrem jetzigen Standort bleiben können.

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