Mannheim. Sobald sich Markus Karch unter die Wasseroberfläche begibt, in die dunkle kalte Tiefe eines Sees oder eines Flusses, befindet sich der 36-Jährige in seinem Element. „Ich bin mit zwölf Jahren zum Tauchen gekommen. Mein Nachbar und sein Sohn nahmen mich mit zum Tauchen, 1999 machte ich den Jugendtauchschein“, erinnert sich Markus Karch, Erster Vorsitzender des Tauchsport-Clubs Shark Mannheim.
Neben einer Taucherbrille auf dem Kopf, einer Sauerstoffflasche auf dem Rücken und Bleigewichten um die Hüfte trägt der Gartenstädter in solchen Momenten einen digitalen Tauchcomputer als Armbanduhr um das linke Handgelenk, der ihm anzeigt, welche Temperatur das Wasser hat und wie viele Meter er sich unter Wasser befindet.
„Der Tauchsportverband (VDST) in Offenbach empfiehlt, nicht tiefer als 40 Meter zu tauchen. Sonst besteht die Gefahr eines Tiefenrauschs. Das fühlt sich an, als wäre man betrunken“, warnt Fachmann Markus Karch, der beruflich als Produktmanager bei Pepperl+Fuchs im Stadtteil Schönau arbeitet.
Mein Lieblingsplatz am Wasser ist …
„… für mich der Vogelstangsee, er bietet sich an, dort bin ich im Sommer tauchen, das Vogelstanghallenbad ist aber auch sehr gut, unser Verein trainiert dort seit jeher. Wir trainieren im Sommer donnerstags im Herzogenriedbad, im Winter mittwochs im Vogelstangbad. Erste Tauchversuche mit neuen Mitgliedern unternehmen wir ausschließlich im Schwimmbad in einer sicheren Umgebung. Es gibt die Regel, nie alleine zu tauchen, sondern immer mindestens zu zweit.“
Ich komme hierher, weil …
„…ich die Unterwasserwelt erleben und beim Tauchen entspannen will . Im Vogelstangsee kann man relativ große Hechte und Welse sehen. Man muss aufpassen, dass man die Fische nicht verjagt. Die Hechte stellen sich in die Pflanzen rein und lauern auf Beute. In der Tiefe hat man eine begrenzte Sichtweite, das hängt von den Bedingungen ab, etwa dem Tageslicht. Außerdem spiele ich Unterwasser-Rugby, damit kann man sich sehr gut fit halten. Unter Wasser hat man das Gefühl zu schweben. In der Woche tauche ich einmal, durch meine Kinder komme ich nicht mehr so oft dazu.“
Ich mag am Vogelstangsee besonders …
„…dass er gut erreichbar ist. Das Ambiente um ihn herum ist schön, mit der Parkanlage. Hier kommen auf den Wegen viele Jogger und Fahrradfahrer vorbei. Am Oberen Vogelstangsee gehe ich mit meinen beiden Söhnen Jannik und Lennart spazieren, die fünf und drei Jahre alt sind. Zum Tauchen ziehe ich einen Neoprenanzug an. Unter Wasser erlebt man eine eigene Welt, ein Ökosystem, in dem man viel entdecken kann.“
Meine Familie und Freunde finden …
„…meine Schwester taucht auch, ebenso meine Ehefrau. Wir fliegen gemeinsam oft zum Tauchen nach Ägypten, dieses Land gilt als Taucher-Mekka, etwa die Stadt Hurghada am Roten Meer. Darüber hinaus fahren wir zum Tauchen nach Südfrankreich an die Côte d’Azur. Dieses Jahr feiert unser Verein TSC Shark Mannheim sein 50-jähriges Bestehen. Ob wir dafür eine Feier organisieren, wissen wir noch nicht. Wir sind gerade am überlegen, wo wir ein solches Jubiläumsfest abhalten können.“
© Christian Hoffmann
Wenn ich nicht hier bin …
„…mein fünfjähriger Sohn Jannik besucht die Ballschule, um Fußball und Handball zu spielen, beim SC Käfertal und auf dem Waldhof. Ihn begleite ich dann zum Sport. Obwohl sich das sportliche Interesse bei meinen beiden Söhnen noch nicht richtig zeigt. Neben dem Vogelstangsee tauche ich gerne im Rheinauer See, im Brechtsee bei Philippsburg und im Marx-Weiher in Altrip. Ob man in Gewässern tauchen darf, hängt von den jeweiligen Bundesländern ab. In Rheinland-Pfalz herrschen in diesem Zusammenhang sehr strenge Gesetze. Es gab bereits Sportler, die gegen diese Verbote juristisch geklagt haben.“
Wenn ich gar nicht mehr hierher kommen kann …
„…wäre das eine starke Einschränkung, dann würde mir der Ausgleich fehlen zu meinem Berufsleben.“
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