Die erste Teilbaugenehmigung hat Diringer & Scheidel (D&S), Projektentwickler und Bauherr, ja bereits 2019 bekommen, daher standen das Fundament und die Bodenplatte des einen Gebäudeteils schon, in den das Pflegeheim Fitz-Esser-Haus 2021 einziehen soll. Inzwischen geht es in die Höhe, Corona-bedingte Verzögerungen habe es nicht gegeben. Die Baugenehmigungen für den Hochbau beider Gebäudeanlagen sind bereits erteilt. D&S errichtet hier ein Pflegeheim mit 120 stationären Plätzen und 15 Plätzen der Tagespflege. Daneben entstehen 44 Senioren-Eigentumswohnungen mit Pflegeservice. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von rund 35 Millionen Euro, Betreiber des Pflegeheims ist die Arbeiterwohlfahrt. Sie hat zunächst einen Vertrag über 25 Jahre – mit der Option zur Verlängerung.
Pflegeheim 2021 bezugsfertig
Gebaut wird jetzt zunächst das Pflegeheim, es verfügt über acht Wohnbereiche, jeder davon hat eine eigene Küche und seinen eigenen Außenbereich. Zudem wird es eine öffentlich zugängliche Cafeteria mit Terrasse und Garten geben, ein Pflegebad sowie weitere Funktions- und Verwaltungsräume sind ebenfalls ins Gebäude integriert. Auf dem Gelände werden zwei barrierefreie Stellplätze in der Nähe der Eingänge sowie weitere Parkplätze auf dem eigenen und einem gegenüberliegenden Grundstück angelegt.
Auf die öffentliche Cafeteria hatte die Awo viel Wert gelegt, will man doch die bewährte und auf der Vogelstang geschätzte Tradition fortsetzen, dass sich das Haus den Bürgern im Stadtteil öffnet und auch weiterhin bei vielen Veranstaltungen Heimbewohner und ihre Nachbarn zusammenkommen können. Im dritten Quartal dieses Jahres soll bereits der Rohbau des Pflegeheims fertiggestellt sein, übergeben wird das Haus an die Awo dann voraussichtlich im dritten Quartal 2021. Dann ziehen die Heimbewohner des alten Fritz-Esser-Hauses quasi nach „nebenan“ in die neuen Räume um, und das bisherige Gebäude wird abgerissen. An seiner Stelle wird schließlich der Trakt mit den „Senioren-Service-Wohnungen“ errichtet, wie Diringer & Scheidel dieses Angebot nennt. Der Baubeginn ist hier für das erste Quartal 2021 geplant, der Rohbau soll noch im selben Jahr stehen, die Übergabe ist für das zweite Quartal 2023 geplant.
Dieser Trakt beherbergt dann 44 Senioren-Eigentumswohnungen, alle verfügen über Terrassen oder Loggien. Größe und Zuschnitt variieren, so soll es fünf Appartements mit anderthalb Zimmern geben, die meisten Wohnungen – nämlich 27 – werden zwei Zimmer haben, zudem entstehen zwölf Wohnungen mit drei Zimmern. Sämtliche Senioren-Eigentumswohnungen verfügen über Küche und Bad, die Wohnflächen liegen zwischen 53 bis 117 Quadratmeter.
Integriert in die Wohnanlage sind ein Clubraum, ein eigener Fitness-Bereich, ein Raum für Fahrräder sowie die jeweiligen Kellerräume der Wohnungen. Eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen sowie zehn weitere Parkplätze auf dem Grundstück sind ebenfalls eingeplant. Diringer & Scheidel vermarktet die Pflege-Appartements zur Kapitalanlage im Einzelvertrieb, Vertriebsstart soll voraussichtlich noch im März sein.
Die Senioren-Service-Eigentumswohnungen stießen zuletzt beim Bürgerverein Vogelstang auf Kritik. Gunther U. Heinrich, der Vorsitzende, begrüßte den Neubau des Fritz-Esser-Hauses zwar ausdrücklich, freilich sei man mit der Vermarktung der Plätze für betreutes Wohnen unzufrieden.
Wenn hier private Kapitalanleger in die Wohnungen investierten, führe das seiner Ansicht nach zu hohen Preisen: „Aber man muss eben auch an die Menschen denken, die auf der Vogelstang wohnen und im Alter weiterhin hier bleiben wollen. Sie müssen solche Angebote auch bezahlen können“, sagte Heinrich wiederholt. Er schlug vor, bestehende GBG-Seniorenwohnungen im Jenaer Weg in Betreuungsangebote einzubinden. Mit der GBG und der Awo sei man diesbezüglich bereits in Gesprächen. Es soll dazu, sobald möglich, eine Informationsveranstaltung im Stadtteil geben.
Das Projekt
- Das neue Fritz-Esser-Haus wird für 25 Jahre von der Awo betrieben, es gibt eine Option zur Verlängerung des Vertrags.
- Es umfasst 120 stationäre Pflegeplätze und 15 Plätze zur Tagespflege, eine öffentlich zugängliche Cafeteria sowie ein Pflegebad. Es soll im dritten Quartal 2021 bezugsfertig sein.
- Im ersten Quartal 2022 beginnt dann der Bau einer Senioren-Wohnanlage mit betreutem Wohnen.
- Hier entstehen 44-Senioren-Eigentumswohnungen mit Terrassen bzw. Loggien mit verschiedenen Zuschnitten. Sie sollen durch Diringer & Scheidel an Kapitalanleger vermarktet werden.
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