Stadtteile - Städtische Entwicklungsgesellschaft MWSP kürt Siegerentwurf für Franklin-Steg / Schwungvolle Holz-Konstruktion gewinnt

Brückenschlag zwischen den Stadtteilen

Von 
Roger Scholl
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So soll sich der Franklin-Steg zwischen Columbus und der Vogelstang über die B 38 spannen. © Knippers Helbig mit DKFS Architects

Ost/Vogelstang/Franklin. Die Vogelstang und der neue Stadtteil Franklin rücken zusammen – und das auch verkehrstechnisch: Der Siegerentwurf der Ausschreibung für den Franklin-Steg, die Fuß- und Radwegverbindung zwischen den Stadtteilen, steht fest. Die Konstruktion mit ihrem prägenden Element Holz stammt aus der Feder des Projektteams um Knippers Helbig Advanced Engineering mit DKFS, sie konnte den Realisierungswettbewerb letztlich für sich entscheiden. Mit dem Bau der elegant geschwungenen Brücke soll 2023 begonnen werden, und die MWSP schließt nicht aus, dass die Verbindung dann auch im selben Jahr steht.

Trennung durch B 38

Die B 38 – sie trennt die beiden Stadtteile stark, eine neue Verbindung sollte, das war den Planern der MWSP von Anfang an klar, dieses Manko überwinden. Platziert werden sollte sie zwischen Columbus und der Vogelstang, genau das war auch das Ziel des Wettbewerbs. Nachdem das Preisgericht im September 2020 bereits zwei erste Preise und einen dritten Preis gekürt hatte (wir berichteten), wurden Ende Januar die Verhandlungen mit den beiden Erstplatzierten Bietergemeinschaften geführt. Die endgültige Entscheidung fiel dann im Zuge dieser Gespräche.

Maßgeblich für den Zuschlag an das Team um Knippers Helbing mit DKFS sei die Weiterentwicklung des Entwurfs mit integrierten Lösungsansätzen für die im Preisgericht formulierten Kritikpunkte gewesen, so die MWSP. Einer davon betraf etwa die Barrierefreiheit, das Projektteam überarbeitete seine Planungen, so dass der Bau sich jetzt – ohne Mehrkosten und ohne die Optik und die Ästhetik des ursprünglichen Entwurfs einzuschränken – barrierefrei realisieren lässt.

Besonders markant an dem Entwurf ist seine fast skulpturale Holzkonstruktion, sie dürfte nicht nur die Fußgänger und Radler beeindrucken, die den Steg benutzen, auch aus Perspektive der Autofahrer ist die Brücke ein Blickfang. Interessant in puncto Nachhaltigkeit: Der Steg ist konstruktiv so gelöst, dass das Holz keiner direkten Witterung ausgesetzt ist. „Alle Anforderungen an den konstruktiven Holzschutz sind vorbildlich erfüllt und lassen eine langlebige und wartungsarme Brückenkonstruktion erwarten“, lobt die städtische Entwicklungsgesellschaft daher.

Welche Gedanken das Projektteam geleitet hat bei der Arbeit an dem Entwurf, fassen Thorsten Helbig vom Ingenieurbüro Knippers Helbig aus Stuttgart und Dirk Krolikowski (DKFS Architects, London) so zusammen: „Mit seiner neuartigen Erscheinung steht das nachhaltige Bauwerk dabei für die zukunftweisende Ausrichtung des gesamten Konversionsprojektes.“ Beim Betrachten ihrer Visualisierungen fällt auf, dass der Steg Franklin und Vogelstang nicht nur miteinander verbindet, er fügt sich auch an seinen beiden Enden in die städtebaulichen Besonderheiten der jeweiligen Stadtteile ein.

So endet die Brücke auf der Vogelstang-Seite in einem Platz, auf diese Weise sollen ein angenehmer Freiraum und eine Art „Ankommenssituation“ geschaffen werden. Der bereits vorhandene Lärmschutzwall bleibe bestehen und werde in das Konzept integriert, verspricht der Entwurf. Auch auf der Franklin-Seite passt sich der Steg in seine städtebauliche Umgebung an.

Baubeginn 2023

„Der Brückenschlag von Franklin Richtung Vogelstang ist für die Bildung von Nachbarschaften von elementarer Bedeutung. Die Fuß- und Radwegbrücke in Holzbauweise wird dabei dem innovativen Anspruch Franklins gerecht und bildet einen wichtigen sichtbaren Baustein des Konversionsprozesses“, freut sich Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP, über das gelungene Ergebnis.

Endgültig beauftragt werden die Sieger dann nach Abschluss aller Vertragsverhandlungen. Das Gesamtbudget beträgt rund fünf Millionen Euro, mit dem Bau des Franklin-Stegs könne voraussichtlich ab Anfang 2023 begonnen werden. Dass er dann noch im selben Jahr fertig werde, sei nicht ausgeschlossen, gibt man sich bei der MWSP jedenfalls zuversichtlich.

Redaktion Lokalredaktion, Koordinator Stadtteilseiten

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