Schwetzingerstadt/Oststadt

Kita in der Mannheimer Joseph-Haydn-Straße bleibt in Betrieb - vorerst

Das Thema Kinderbetreuung stand als einziger Punkt auf der Tagesordnung des Bezirksbeirates Schwetzingerstadt/Oststadt. Wie es mit der Betreuung der Kinder unter und über drei Jahre im Stadtteil weitergeht

Von 
Sylvia Osthues
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Der Kindergarten Joseph-Haydn-Straße wird mittelfristig geschlossen, soviel steht fest. Bis spätestens 2029 bleibt er aber noch in Betrieb. © Sylvia Osthues

Mannheim. Die Schließung des Kindergartens in der Joseph-Haydn-Straße ist beschlossene Sache, soviel steht fest. Allerdings bleibt die Tageseinrichtung noch ein paar Jahre in Betrieb, bis an anderer Stelle - voraussichtlich in der Kita Dorothea Wespin - genügend Plätze frei werden, um die Kids aus der Haydn-Straße aufzunehmen. Und das wiederum geht erst, wenn an der Pestalozzischule ausreichend Ganztagesplätze geschaffen worden sind.

Bei der öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirats in dieser Woche sprachen Beiräte und Vertreter des Rathauses deshalb lieber von „Umwandlungsmaßnahme“ statt von Schließung. Das Thema Kinderbetreuung stand als einziger Punkt auf der Tagesordnung der von Bürgermeister Volker Proffen geleiteten Sitzung: Die Standortkonzeption zum Ausbau der vorschulischen Kinderbetreuung im Stadtbezirk.

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Zu den Angeboten und Veränderungen in der Oststadt erklärte Andrew Ballentyne vom Dezernat III : Für Kinder unter drei Jahren (U 3) gibt es 102 und für Kinder über drei Jahre (Ü 3) 286 Plätze. Geplant sei der Neubau einer Kita im Collini Center mit 40 U 3- und 80 Ü 3-Plätzen. Der Kindergarten Joseph-Haydn-Straße mit 41 Ü 3-Plätzen werde perspektivisch geschlossen. Doch weil die 4,5 Hortgruppen im Städtischen Kinderhaus (KH) Dorothea Wespin nach Ausbau der Pestalozzi-Schule zur Ganztagesschule entfallen, seien dort zwei Gruppen zur Kompensation der Schließung Joseph-Haydn möglich.

Zur Angebotsperspektive berichtete Ballantyne, dass beim Vergleich der Kinderzahlen mit den vorhandenen Plätzen folgender Bedarf ermittelt worden sei: Bei U 3 bestehe zwar ein Bedarf von 415 Plätzen, aber bei derzeit nur 50-prozentiger Auslastung von nur 208 Plätzen. 142 Plätze seien vorhanden. Daraus folge ein Platzbedarf von 66 Plätzen, beziehungsweise von sechs Gruppen. Bei Ü 3 bestehe ein Bedarf von 377 Plätzen sowie bei 105-prozentiger Auslastung von 395 Plätzen. Vorhanden seien 325 Plätze, somit gebe es einen Bedarf von 70 Plätzen, beziehungsweise drei bis vier Gruppen.

Zur Bedarfslage in der Schwetzingerstadt sagte Ballantyne: Bei U 3 gebe es einen Bedarf von 266 Plätzen, aber bei derzeit nur 50-prozentiger Auslastung von 133 Plätzen. 146 Plätze seien vorhanden, mithin gebe es einen um 13 Plätze geringeren Bedarf. Bei Ü 3 hätten sie einen Bedarf von 239 Plätzen ermittelt, bei einer 105-prozentigen Auslastung seien das 251 Plätze. 274 Plätze seien derzeit vorhanden, mithin gebe es eine maximale Bedarfsdeckung und somit einen um 13 Plätze geringeren Bedarf.

Kita Schafweide wird größer

Zur Ausgangslage und zum prognostizierten Bedarf im Stadtbezirk insgesamt, sagte Ballantyne, dass es bei U 3 insgesamt einen Bedarf von 681 Plätzen gebe - bei nur 50-prozentiger Nutzung 341 Plätze. Vorhanden seien 288 Plätze. Mithin bestehe ein Bedarf von 53 Plätzen und fünf Gruppen. Bei Ü 3 insgesamt gebe es einen Bedarf von 615 Plätzen - bei 105-prozentiger Ausnutzung 648 Plätze. Vorhanden seien 599 Plätze - Bedarf mithin 47 Plätze, beziehungsweise zwei bis drei Gruppen. „Im Stadtbezirk insgesamt gibt es somit einen Bedarf an sieben bis acht Betreuungsgruppen an zwei bis drei Standorten bei gleichzeitigem Ausbau der Kindestagespflege“, so Ballantyne.

Er gab für Schwetzingerstadt und Oststadt folgende Empfehlungen: Nutzung der freiwerdenden Räume im städtischen Kindergarten Joseph-Haydn-Straße als Kinderpflegeangebot: 18 und gegebenenfalls mehr Plätze, wenn in Abstimmung mit Brandschutz und Baurecht mehr als zwei Angebote genehmigungsfähig sind. Umwandlung der 4,5 Hortgruppen im KH Dorothea Wespin in zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen. „Der Neubau Kita Schafweide wird mit vier Gruppen statt bisher zwei Gruppen errichtet“, so Ballantyne. Je eine U 3- und Ü 3-Gruppe könnten somit wegen der guten Erreichbarkeit dem Stadtbezirk Schwetzingerstadt/Oststadt zugerechnet werden. Außerdem werde derzeit eine Kita-Option beim Josef-Bußjägerweg mit dem TSV Mannheim von 1846 und dem VfR Mannheim diskutiert. Eine vier- bis fünfgruppige Einrichtung mit je zwei U 3- und zwei bis drei Ü 3-Gruppen seien auf drei verschiedenen Geländen beim Carl-Benz-Stadion möglich möglich. Nach Umsetzung der Pläne seien in der Schwetzingerstadt und Oststadt insgesamt 288 Plätze für U 3 und 599 Plätze für Ü 3 möglich, und das bei einem perspektivischen Bedarf von maximal 341 U 3- und 599 Ü 3-Plätzen.

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Bezirksbeirätin Antje Siebler (CDU) fand jedoch, dass der Berechnungsschlüssel von 50 Prozent bei U 2 mit 50 Prozent zu gering angesetzt ist. Felix Weber (SPD) wollte wissen, ob es auch genug Personal gibt. Gunter Zimmermann (FDP) fragte nach der Fertigstellung der Kinderbetreuungseinrichtung im Collini Center. Jan Nehmiz (Grüne) wollte wissen, bis wann die Umwandlungsmaßnahme Joseph-Haydn-Straße - KH Dorothea Wespin umgesetzt ist.

Ballantyne erwiderte, stadtweit würden die Betreuungsplätze für U 2-Kinder nur zu 50 Prozent genutzt. Es gebe bekanntermaßen einen Personalmangel. Der TSV kalkuliere zwar mit einer Fertigstellung der Betreuungseinrichtung im Areal Josef-Bußjägerweg im Kindergartenjahr 2025/26. „Doch das ist unserer Ansicht nach sportlich und wird wohl eher 2026/27 sein“, so Ballantyne.

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