Die Bürgervereinigung Sandhofen (BVS) und die Kultur- und Interessengemeinschaft Schönau (KIG) gedachten unter Anteilnahme vieler Mitbürger auf dem Friedhof Sandhofen in einer Feierstunde der Toten. Nach dem Ende der Veranstaltung äußerten einige Gäste ihren Unmut über die ungepflegten Gräber der Soldaten und den Gottesdienst in Dreifaltigkeit, der bis 11.30 Uhr dauerte, obwohl bekannt gewesen sei, dass die Gedenkfeier um 11 Uhr beginne.
Erinnerung an Gefallene
In der Trauerhalle eröffnete der Männergesangverein 1878 mit "Näher mein Gott zu Dir" die Gedenkveranstaltung. Die Redner Ulf Günnewig, Pastoralreferent der Seelsorgeeinheit Waldhof/Gartenstadt, Hans Deinhart, stellvertretender Vorsitzender der Bürgervereinigung Sandhofen, und Anna Döbler, Prädikantin der Schönauer evangelischen Emmausgemeinde, erinnerten in ihren Ansprachen an die Gefallenen der Kriege, an Menschen, die der Gewalt zum Opfer gefallen sind, und an den Tod eines lieben Menschen, von dem jeder betroffen sei.
"Nur, wenn wir die Geschichte kennen, können wir die Gegenwart und die Zukunft gemeinsam gestalten", so Pastoralreferent Günnewig. Hans Deinhart bezeichnete den Totengedenktag, wie er heute abgehalten wird, mehr als einen Tag des Innehaltens: "Wir leben in der Hoffnung für den Frieden der Völker".
Trauerzug zieht zu Gräbern
Nach der Gedenkstunde zogen die Teilnehmer, gefolgt von Fahnenträgern des Männergesangvereines 1878, des Gesangvereines Aurelia, der Siedlergemeinschaft Schönau und der Sängerrose Blumenau von der Trauerhalle bis hin zum Denkmal bei den Soldatengräbern. Dort legten Uwe Plitt und Gerhard Häffner für die BVS, Stadträtin Andrea Safferling und Bürgerdienstleiterin Michaela Diehl für die Stadt Mannheim, für die KIG Willi Hamberger und Midek Sarota und für den VdK Adolf Appel und Wilhelm Rapp Kränze nieder.
Beim Niederlegen der Kränze an dem Denkmal stimmten die Altrhein Musikanten "Ich hatt' einen Kameraden" an. Beendet wurde die Zeremonie von Kurt Hasieber und Harald Riede von den Altrhein Musikanten mit dem Trompeten-Duett "The Rose".
Nach Ende der Veranstaltung war der Unmut von einigen spürbar. Dieser Ärger erklärte, warum die Trauerhalle nicht so gut besucht war wie in den Jahren zuvor. Einige zeigten sich darüber verärgert, dass der Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche bis 11.30 Uhr dauerte, obwohl bekannt gewesen sei, dass die Gedenkfeier um 11 Uhr beginne. Der Ärger bezog sich auch auf die Pflege der Gräber der gefallenen Soldaten. "Von wegen, die Soldaten sind nicht vergessen" echauffierten sich Renate Springer, Lucia Kaulea und Helma Deinhart. Die Blumen, die neben den Grabsteinen der teilweise auch unbekannten Soldaten gepflanzt seien, habe man an diesem Tag verwelkt und vertrocknet stehen lassen. "Es hätte vollkommen gereicht, wenn man die Pflanzen entfernt und einfach die Erde mit einem Rechen glattgemacht hätte", warfen die Damen fassungslos ein. Für das nächste Jahr seien sie gewarnt und würden sich vorher rechtzeitig darum ehrenamtlich kümmern.
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