Mannheim. Nachdem es auf der Rheinau in den letzten Jahren einige Umgestaltungen gegeben hat, ist jetzt der Karlsplatz an der Reihe. Zuerst erhielt der Bahnhof, dann der Marktplatz eine Rundum-Erneuerung. Der Karlsplatz soll nicht nur neuer, sondern auch praktischer werden. Die Bus- und Bahnhaltestelle ist Teil des „Konversionsnetz Mannheim“, dessen Ziel es ist, das Stadtbahnnetz im Laufe der 2020er Jahre auszubauen und die Stadtteile wie Franklin, die auf Konversionsflächen entstanden sind, mit einzubinden.
Den Rahmen für die Kosten schätzt die Stadt auf 140 bis 160 Millionen Euro. Der Karlsplatz, eine lange vernachlässigte Haltestelle mit Wendeschleife, rückt als Verkehrsknotenpunkt im Norden von Rheinau, mit Tankstelle für die Autofahrer, Taxi-Stand und Haltestellen für die Nutzer von Bussen und Bahnen in den Blick. Am wird eingestiegen, umgestiegen, gewartet. Straßen werden überquert, und rundherum herrscht Kreisverkehr. Auch die Auffahrt zur B 36 befindet sich hier.
Barrierefrei und sicherer
Der Platz soll sicherer, übersichtlicher und vor allem barrierefrei werden, nicht nur für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator, sondern auch für Eltern mit Kinderwagen oder Leute, die schnell umsteigen müssen. Rund 5,3 Millionen Euro soll die Kompletterneuerung kosten, drei Millionen kommen von Bund und Land. Da es neue Bahnen geben wird, die 60 Meter lang sind, müssen die Bahnsteige auf 55 Meter verlängert werden. Die Busse werden ebenfalls an den neuen Bahnsteigen halten, so dass die Umsteigezeiten verkürzt werden.
Und auch an die, die auf den Spuren des Freiherrn von Drais wandeln, ist gedacht, denn es wird 36 überdachte Fahrradstellplätze geben. Zurzeit gibt es nur eine Art Unterstand zum vertikalen Einparken, in diesem herrscht Leere. Der Kreisel, der bisher tatsächlich rund war, wird nach der Erneuerung in die Länge gezogen sein. Doch wann startet denn nun der Umbau? Die Umbaupläne umfassen auch die Fahrbahnen für Autos und Motorräder um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Umsetzung der Pläne erfolge nach 2021, erklärt Anja Kobbe, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Sicherheit und Ordnung.
Seit knapp zwei Jahren läuft das Planfeststellungsverfahren, die Offenlage der Planunterlagen ist abgeschlossen. Da nicht nur die Infrastruktur des ÖPNV umgebaut wird, sondern auch die komplexe Verkehrsführung, waren zusätzliche Gutachten notwendig. Im Moment werden noch letzte offene Punkte geklärt. Der Planfeststellungsbeschluss - das ist eine Art Baugenehmigung - wird für 2022 erwartet, erst dann kann die Ausführungsplanung erfolgen und der Zeitpunkt des Baustarts genannt werden.
Der Karlsplatz bleibt also noch eine Weile rund.
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