Neubau-Pläne

Was Aldi im Zentrum von Mannheim-Rheinau vorhat

Aldi kommt in die Relaisstraße im Zentrum des Mannheimer Stadtteils Rheinau. Der Lebensmittel-Discounter plant nicht nur einen Supermarkt, sondern hat noch viel mehr vor. Auch der Eröffnungszeitraum ist bekannt

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Thorsten Langscheid
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So soll der Neubau Ecke Otterstadter- und Relaisstraße aussehen. Eröffnung des Aldi-Markts könnte Anfang 2026, also in rund drei Jahren, sein. © Aldi Süd / Kubus 360

Mannheim. Aldi kommt auf die Rheinau und will ab kommendem Jahr an der Ecke Relaisstraße und Otterstadter Straße neu bauen. Wie Sprecherin Regina Tran Van von der Aldi-Süd-Zentrale in Mühlheim/Ruhr bestätigte, sollen die bestehenden Gebäude auf dem rund 4000 Quadratmeter umfassenden Eckgrundstück abgerissen werden. Geplant sei ein großer Neubau mit einem etwa 1200 Quadratmeter großen Aldi-Markt im Erdgeschoss sowie in den drei und im Eckbereich vier Etagen darüber etwa 70 Wohnungen sowie eine Tiefgarage. Tran Van: „Nach derzeitigem Stand werden die Bauarbeiten etwa zwei Jahre dauern.“

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Die Eröffnung des neuen Aldi-Marktes könnte dann zum Jahresbeginn 2026 stattfinden. Über die Höhe der Investitionskosten wollte Aldi aus „grundsätzlichen“ Erwägungen (Tran Van) keine Angaben machen. Der planerische Entwurf für das Gebäude des Architekten Christoph Dietz vom Stuttgarter Büro Kubus 360 wurde indessen vom Gestaltungsbeirat der Stadt Mannheim begrüßt und zur Umsetzung empfohlen - ein erster wichtiger Schritt für eine spätere Baugenehmigung.

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Nach dem Neubau auf dem gegenüberliegenden ehemaligen Tankstellen- und Gebrauchtwagenhändler-Gelände gelinge nun an dieser Stelle ebenfalls eine Stadtreparatur mit dem baulichen Übergang von der Relaisstraße mit den mehrgeschossigen, städtischen Gebäuden in das dahinter, Richtung Durlacher Straße gelegene Wohngebiet mit niedrigeren, nicht aneinander gebauten, sondern „offen“ angelegten Häusern.

Über die Nachbarn Rewe (Relaisstraße) und Penny (Otterstadter Straße) wollte sich Aldi Süd nicht äußern, deren Märkte seien aber baulich von den Aldi-Plänen nicht berührt. Im Gestaltungsbeirat nahmen neben den Architektinnen Ina Laux, Ramona Buxbaum, Gerhard Wittfeld und Axel Lohrer unter der Leitung von Ludwig Wappner auch Bürgermeister Ralf Eisenhauer, Hanno Ehrbeck, Leiter des Rathaus-Fachbereichs Geoinformation und Stadtplanung sowie der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Achim Weizel, an der Vorstellung des Aldi-Projekts teil.

Das gelbe Gebäude und das Wohnhaus rechts daneben werden im kommenden Jahr abgerissen. Ganz rechts im Hintergrund die Penny-Filiale. © Thorsten Langscheid

Das Gremium würdigte besonders, dass auf der Rheinau ein „gemischt genutzter Stadtbaustein“ entwickeln werden soll, also ein Wohn- und Geschäftshaus mit dem Einzelhandel-Nahversorger im Erdgeschoss und den darüberliegenden Wohnungen.

Als positiv wurde zudem bewertet, dass die Anlieferung für den Aldi-Markt „konsequent eingehaust“ werde und „dem Lärm rückwärts einfahrender Lastwagen“ zusätzlich mit „Anlieferungszeiten außerhalb der Nachtruhe“ begegnet werde. Interessant ist das geplante Gebäude auch auf der Rückseite: „Auf den Dächern von Tiefgaragen-Abfahrt und Nahversorger entsteht eine terrassierte Dachlandschaft, die mit intensiver Begrünung wichtige Freiflächen für die Bewohner“ sowie Fluchtwege im Falle eines Brandes biete.

In dem geplanten Gebäude sei „ein vielseitiger Mix“ unterschiedlicher Wohnungstypen möglich, von vorwiegend in den Rückbereich orientierten Wohnungen mit großzügigen Grundrissen bis zu „raumsparsamen Wohnungen für Singles und Kleinfamilien, die eher zur Straße hin orientiert sind.“

Lage der Mülltonnen-Standorte noch unklar

An der Einmündung der Otterstadter Straße in die Relaisstraße plant Aldi eine „markante Überhöhung an der Ecke, die durch das zurückversetzte Dachgeschoß und ein zusätzliches Turmgeschoß fast zweigeschossig erscheint“, heißt es im Protokoll des Beirats. Die Meinungen darüber gingen in dem Gremium auseinander. Einerseits werde die Betonung der Ecke mit einer zusätzlichen Etage „verstanden und mitgetragen“, andererseits bestehen aber Bedenken wegen der durch das hohe Erdgeschoß „doch stattlichen“ Gesamthöhe des Gebäudes.

Unklar seien noch die Auto-Stellplatznachweise für die künftigen Bewohner sowie die Lage der Mülltonnen-Standorte. Der Gestaltungsbeirat regte an, das zunächst vorgesehene Flachdach den Dachformen der Umgebung anzupassen, „um die Wandhöhen harmonisch einzufügen.“

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