Mannheim. Bei der von Bürgermeister Dirk Grunert (Grüne) geleiteten Bezirksbeiratssitzung Neckarstadt-Ost stellte Revierleiter Michael Müller die Sicherheitssituation im Stadtteil vor. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) umfasse nur die bekanntgewordenen Straftaten im Stadtkreis Mannheim, erklärte Müller. Durch Corona habe es einen massiven Einbruch gegeben. „Jetzt gehen wir wieder in Richtung vor Corona“, so der Polizeidirektor.
In der Neckarstadt-Ost gab es 2023 insgesamt 2912 Straftaten, ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber 2022. Die Aufklärungsquote betrug 54, 8 Prozent, mithin eine leichte Steigerung. Bei den Gewaltdelikten habe es eine leichte Steigerung von 387 im Jahr 2022 gegeben auf 398 im Jahr 2023, das seien elf Prozent. Beim Diebstahl gab es eine Steigerung um 0,6 Prozent auf 1161 im Jahr 2023 gegenüber 1154 im Jahr 2022, das sind sieben Straftaten weniger, hieß es weiter.
Die Neckarstadt-Ost hat definitiv kein Rauschgiftproblem
Die Wohnungseinbrüche sind von sieben im Jahr 2022 auf 13 im Jahr 2023 gestiegen. Bei Vermögensdelikten gab es eine leichte Steigerung auf 13 Straftaten. „Wir bewegen uns auf gleichbleibendem Niveau, es ist nicht dramatisch besser oder schlechter geworden“, erklärte der Polizeidirektor. Darüber zeigte sich der Bürgermeister erfreut: „Die Kriminalitätszahlen haben sich nicht stark verändert, es ist sehr stabile Situation in der Neckarstadt-Ost“, stellte Grunert fest.
Wie steht es um Fälle der häuslichen Gewalt?
Bezirksbeirätin Julia Schilling (FDP) wollte wissen, wie viele Sexualstraftaten es gab. Carmen Fontagnier (Grüne) fragte nach häuslicher Gewalt. Teresa Curcio wollte wissen, gegen wen sich die sexuellen Übergriffe richteten und wie hoch die Aufklärungsquote war. Müller nannte folgende Zahlen: Es habe 48 Fälle sexueller Gewalt in 2023 und 47 Fällen in 2022 gegeben. Die Aufklärungsquote betrug 85,4 Prozent 2022 und 91, 5 Prozent 2023.
Gegen wen sich die Straftaten richteten und wie viele Fälle häuslicher Gewalt es gab, werde er nachliefern. Bezirksbeirat Hans Georg Dech (SPD) wollte wissen, ob es bei den Gewaltstraftaten einen besonderen Schwerpunkt gibt. „In der Neckarstadt-Ost ist kein Schwerpunkt bekannt“, erklärte Müller.
Anders beim Alten Meßplatz: „Dies ist in meinem Revier einer der Schwerpunkte, deshalb gibt es hier auch Videoüberwachung.“ Auf die Frage eines Bürgers, ob es einen Drogen-Schwerpunkt in der Neckarstadt-Ost gibt, antwortete Müller: „2022 gab es hier 164 und 2023 waren es 161 Drogendelikte.“ Das hänge davon ab, wie kontrolliert werde. „Doch die Neckarstadt-Ost hat definitiv kein Rauschgiftproblem“, betonte der Revierleiter.
Bezirksbeirätin Julia Schilling wollte außerdem wissen, ob es Gewalt gegen Polizisten gab. Müller erwiderte: „2022 gab es 28 und 2023 insgesamt 26 Fälle.“ Frage sei, was angezeigt und was ermittelt wird. „Es ist nicht die schiere Gewalt, sondern Respektlosigkeit, da kriegen wir ein massives Problem“, bedauerte der Polizeidirektor. Auf die Frage von Sascha Brüning (SPD), wie es weniger Straftaten geben könne, erklärte Müller: „Dafür sind wir da, Straftaten bekämpfen und aufklären.“ Die Polizei fahre hierzu unterschiedliche Konzepte. „Aber sagen, dass es dadurch besser wird, ist schwierig“, bekannte der Revierleiter.
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