Mannheim. Zum ersten Mal nach den Beschränkungen der Corona-Pandemie hatte der Jugendtreff am August-Bebel-Park wieder zum Ostereiersuchen eingeladen - und die Kinder kamen zuhauf. Rudi Strunk vom Freundeskreis und die hauptamtlichen Sozialarbeiter waren so überrascht wie beglückt über den Andrang an diesem noch wenig frühlingshaften Tag.
Geschenk für ein Kärtchen
Pünktlich um elf Uhr schwärmten Kinder samt Eltern und Geschwistern auf der Suche nach kleinen Kärtchen im Park aus. Aus Gründen der Gerechtigkeit durfte jeder damit eine Ostertüte im Jugendtreff abholen. Gespendet hatte sie der Neckarauer Peter Dörflinger, der den Treff immer wieder unterstützt.
Obgleich die Kleinen noch gar nicht zur Zielgruppe des Jugendtreffs gehören, denken Mitarbeiter wie Freundeskreis langfristig. Rudi Strunk, seit 20 Jahren ehrenamtlich hier vor Ort, führt aus: „Wir möchten stärker ins Bewusstsein der Neckarauer Bürger rücken.“ Wer den Jugendtreff einmal kennengelernt habe, sei voll des Lobes. Man habe ja gar nicht gewusst, dass es hier so ein tolles Angebot für Jugendliche gebe. Er fügt hinzu „Und der Bedarf ist da, denn nicht alle haben ein echtes Zuhause. Für diese Kinder und Jugendlichen sind wir ihr Zuhause“.
Zwangloses Kommen und Gehen
In der Tat bietet die städtische Einrichtung, die seit 2002 im Untergeschoss der Stadtbücherei in der Heinrich-Heine-Straße ihre Räume hat, ein umfangreiches Angebot. Im Rahmen der offenen Jugendarbeit können junge Leute ab zehn Jahren hier zwanglos kommen und gehen.
Sie haben Gelegenheit, sich zu treffen und zu reden, alleine zu chillen, sich beraten zu lassen was Schule oder Ausbildung angeht oder zu spielen - von Tischkicker und Tischtennis über Billard bis zum Fußball im Park. Außerdem gibt es Playstations, Computer und Tablets. Feste Zeiten sorgen dafür, dass diese Art von Spielen nicht überhandnimmt. Gesellschaftsspiele liegen gerade wieder im Trend und sind dagegen immer verfügbar.
Außerdem können sich die jugendlichen Besucher zum Kochen verabreden - das Einkaufen davor und das Aufräumen danach sind obligatorisch. Ausflüge in die nähere Umgebung oder auch schon mal über Nacht sind ebenfalls möglich. Beim jährlichen Neckarauer Martinsumzug treffen sich Klein und Groß vor dem Jugendtreff, und zum großen Sommerfest im August sind ebenfalls alle Besucher mit Familien, Freunden sowie die Anwohner willkommen.
Geleitet wird der Treff von den Sozialarbeitern Dennis Weixler und Cindy Mohn, die für die Kernöffnungszeiten an vier Wochentagen jeweils ab 14 Uhr zuständig sind. Unterstützt werden sie von Honorarkräften wie etwa Hagen Grundmann, der seit Jahren zusätzliche Öffnungszeiten am Wochenende anbietet. Angekündigt werden diese Termine per Aushang. Cindy Mohn berichtet von etwa 40 Jugendlichen im Alter von etwa 10 bis 18 Jahren, die sie täglich im Treff sieht: „Etwa 30 sind unser Stammpublikum. Es ist hier ein gutes Miteinander, Ärger hat es noch nie wirklich gegeben“.
Zusätzliche Zeiten
Wer sich für den Jugendtreff Neckarau interessiert kann montags und mittwochs von 14 Uhr bis 18 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 14 Uhr bis 20 Uhr in der Heinrich-Heine-Straße vorbeikommen. Infos über Extra-Öffnungszeiten am Wochenende werden im Lauf der Woche über einen Aushang an der Tür veröffentlicht.
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