Mannheim. Mit roten und weißen Ballons in den Hausfarben und geschmückten Tischen drinnen und draußen im Garten begrüßte das Pflegeheim „Haus am Park“ die Gäste zu seinem zehnjährigen Bestehen. 72 Bewohner leben hier in sechs Hausgemeinschaften.
Das Konzept des Benevit-Inhabers und Geschäftsführers Kaspar Pfister basiert auf der Annahme, dass alte Menschen, auch im Heim, gebraucht werden wollen und sich aktiv in das Alltagsleben einbringen wollen – soweit es eben geht.
Jede Hausgemeinschaft hat gemeinsames Wohnzimmer und Küche
Jede Hausgemeinschaft hat daher neben den Einzelzimmern für die Bewohner ein gemeinsames Wohnzimmer und eine große offene Küche. Hier sind alle eingeladen, bei der Zubereitung der täglich frischen Mahlzeiten mitzuhelfen. Auch das Wäschewaschen wird jeweils in den Wohnungen erledigt. Wer möchte, kann die Wäschestücke sortieren und zusammenlegen. Auf den Balkons kann man sich um das Gießen der Blumenkästen kümmern, im Garten um die Pflege des Hochbeets.
Der Speiseplan wird nach den Wünschen der Bewohner zusammengestellt. Sie bevorzugen in der Regel eher Hausmannskost. Wer dazu keine Lust verspürt, kann in eine andere Hausgemeinschaft wechseln. Vielleicht gibt es dort gerade etwas Schmackhafteres. Und wem zu ganz anderen Zeiten noch der Sinn nach Essen steht, kann sich an Snacks bedienen oder nachschauen, was es im Kühlschrank gibt.
In seinen Grußworten betonte Kaspar Pfister, in dessen Familienunternehmen bundesweit rund 40 Senioreneinrichtungen zusammengefasst sind, die lange Verweildauer der Bewohner: „Wer gebraucht wird“, so meint er, „lebt länger“. Bei uns sind die Menschen im Durchschnitt über drei Jahre hier, statt 14 Monate wie andernorts. Im Übrigen bedeute alt sein, einen Schatz an Wissen und Erfahrung, von dem man nur profitieren könne. Seinen Dank sprach er den 61 Mitarbeitern für ihre gute Arbeit aus.
Feier mit ökumenischem Gottesdienst und gemeinsamem Grillen
Corona habe allen viel abverlangt, auch eine Infektionswelle im Haus, die nachgewiesenermaßen nicht am Fehlverhalten der Einrichtung gelegen habe, habe man letztlich gut überstanden. Überraschend sei hierbei die große Gelassenheit der älteren Generation gewesen. Die mit 99 Jahren älteste Bewohnerin Hedwig Elli Margarethe Himmeter erhielt eine Urkunde ebenso wie Beate Heinz. Sie zog 2015, ein Jahr nach der Eröffnung des Hauses, ein.
Gefeiert wurde das Jubiläum über den ganzen Tag. Zu Beginn gestalteten Pastoralreferent Stefan Mayer in Begleitung seines entspannten Golden Retrievers Findan und Pfarrerin Jantine Nierop einen ökumenischen Gottesdienst. Nach dem Grillen zur Mittagszeit standen musikalische Darbietungen durch Hartmut Layer und den Chor der Johannes-Kepler-Schule auf dem Programm sowie die Eröffnung der Cocktail- und Candybar.
Ein Eiswagen und ein Kuchenbuffet komplettierten das kulinarische Angebot. Mit den roten und weißen Ballons ließen dann zum Abschluss Bewohner und Besucher ihre Wünsche in die Lüfte steigen.
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