Mannheim. Diese Eheleute sind definitiv nicht therapierbar! Bei Grottewinkels hängt der Haussegen schief. Theo (Thomas Koob) rennt jedem Rock hinterher und Mimi (Melanie Haag) ist eine chronische Nörglerin. Um ihre Ehe zu retten, schleppt Mimi ihren Ehemann unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in die „Love Lodge“, Neckaraus berühmtestes Therapiezentrum für Ehehygiene. Ob das auf Dauer gut gehen kann? Das Premieren-Publikum war von der Mundart-Schlager Revue „Du bischd so heeß wie ään Vulkan“ im Rhein Neckar Theater jedenfalls sehr begeistert.
Unartig, kokett und amüsant wurde das Programm vorgeführt im geliebten Monnemerisch - von Vicky Leandros Hit „Theo, wir fahren nach Lodz“ bis hin zum schrägen Vortrag von verschiedenen Schlagertexten. Am meisten zum Staunen brachten die Tanznummern das Publikum. Wie beweglich und biegsam die Künstler ihre Show präsentierten!
Revue im Rhein Neckar Theater: Tolle gesangliche Leistung
Eines muss man den Eheleuten lassen: Mimis Absichten, die Ehe zu retten, sind ebenso chaotisch wie Theos Methoden, bei Frauen zu landen. Ob Therapeutin oder Zimmermädchen - es ist immer die gleiche dreiste Anmache, um die Gunst der Damen für sich zu entscheiden.
Doch schnell verlieren die beiden Eheleute den Überblick, und das Unterfangen wird nach und nach zur Belastungsprobe, besonders als sie merken, dass Therapeutin Anneliese Kalwass (Patricia Kain) und Zimmermädchen Joana (Barbara R. Grabowski) ein ganz ähnliches Verhalten an den Tag legen. Bald ist nicht mehr ganz klar, wer hier eigentlich eine Therapie benötigt.
Unter der Regie von Markus Beisel hat der deutsche Schlager im herrlich breiten Monnemer Dialekt vor allem musikalisch frischen Wind erhalten. Wobei die gesangliche Leistung aller vier Akteure hervorragend ist. Dank der genialen Besetzung besticht die Inszenierung besonders durch die vom Ensemble bravourös ausgeführten Lied- und Tanzeinlagen. Die variantenreiche Choreographie lässt in Kombination mit den von Markus Beisel erdachten Kostümen die musikalischen Darbietungen zu einem Fest für Ohr und Auge werden.
Deftige Szenen im Rhein Neckar Theater
Die Schlagerpalette erobert die Herzen des Publikums ebenso wie die oftmals stark überzogenen, deftigen und frivolen Szenen. Viele der Dialoge sind, wie es bei einer Farce eben üblich ist, extrem albern - fast bis zur Schmerzgrenze. Zum Ausgleich gibt es immer wieder grandiosen Wortwitz und zaghafte philosophische oder politische Exkurse.
Nächste Aufführungen
- Weitere Aufführungen der Mundart-Schlager-Revue „Du bischd so heeß wie ään Vulkan“ am 18. und 19. November sowie am 30. und 31. Dezember im Rhein Neckar Theater, Angelstraße 33, Zufahrt „Alte Seilerei“.
Sex, Drugs (beziehungsweise Voodoo) und Rock’n Roll - darum dreht sich in der Komödie alles. Die frechsten Dialoge klingen jedoch aus den Mündern der wunderbaren Darsteller einfach nur charmant und amüsant. Wenn Therapeutin Kalwass und Zimmermädchen Joana dann noch im Duett von der Liebe träumend singen, haben sie das Publikum um den kleinen Finger gewickelt. Wegen der im Schlafanzug, im Negligée oder mit Strapsen und wippenden Röckchen tanzenden und singenden Akteure tobt das Publikum vor Begeisterung.
Bei Schlagern wie „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ oder „Ein Bett im Kornfeld“ feiert das Publikum den Schlagerabend geradezu enthusiastisch. Körpersprache, Mimik und Gestik - darüber schütten sich die Zuschauer aus vor Lachen. Stehenden, von Jubel begleiteten Applaus gibt es am Ende der schrill-bunten Revue „Du bischd so heeß wie ään Vulkan“ für alle Darsteller. Zum allerletzten „Abräumer“ wird die Zugabe „Marmor, Stein und Eisen bricht“.
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