Mannheim. Unterm Strich werden es etwa 150 öffentliche Parkplätze sein, die im Stadtbezirk Lindenhof wegfallen - wenn voraussichtlich ab Jahresmitte die Neuregelung des Anwohnerparkens umgesetzt wird. Dies teilten Felix Krüger und Moritz Albrecht von der Stadtverwaltung sowie Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne) im Bezirksbeirat des Stadtteils mit, der im Saal Haifa des neuen Technischen Rathauses an der Glückstein-Allee tagte.
Bei Vorstellung und Diskussion des - einzigen - Tagesordnungspunkts wurde indessen deutlich, dass vor allem im nördlichen Bereich des Stadtteils wenig Handlungsbedarf besteht. Hier ist in zahlreichen Straßenzügen bereits seit vielen Jahren kein Gehwegparken mehr möglich bzw. sind Parkstände so angelegt, dass die Gehwege weitgehend frei bleiben.
Ärgerliche Ausnahmen
Ärgerliche Ausnahmen bestehen, wie die Beiratsmitglieder Marcus Butz (SPD), Matthias Winkler (Grüne) und Philipp Rudi (CDU) monierten, allerdings dort, wie senkrecht zum Trottoir geparkt werden darf: Vor allem bei größeren Fahrzeugen seien die Karrosserie-Überstände teils so dimensioniert, dass zwischen Gehwegkante und Hauswand deutlich weniger als die geforderte absolute Mindestbreite von 1,50 übrigbleibe. Das gelte auch bei schlecht geschnittenen Büschen und Hecken in privaten Vorgärten: Mancherorts im Stadtteil würden Engstellen auf Gehwegen auch durch derartigen Bewuchs verursacht, berichteten Mitglieder des Stadtteil-Gremiums. Tatsächlich, so erläuterte Stadt-Vertreter Albrecht, sei auch dies nicht erlaubt.
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Vor allem im nördlichen Lindenhof, zum Hauptbahnhof hin, sei der Parkdruck seit langen Jahren einerseits zwar Jahren enorm, andererseits sei das Parken dort aber wie geschildert bereits geregelt bzw. dort, wo noch ungeregelt auf dem Gehweg geparkt werde, würde sich durch die entsprechenden Markierungen wenig am aktuellen Zustand ändern. Krüger: Die Gehwege sind teilweise so ausreichend breit, dass an beiden Fahrbahnrändern halbseitig auf dem Gehweg geparkt werden kann und somit eine ausreichende Fahrbahnbreite gewährleistet wird. Diese müsse zwingend 3,50 Meter betragen, da Müll- und Feuerwehrautos sonst nicht durchkommen. In Summe acht Stellplätze sollen hier wegfallen.
In manchen Straßenzügen jeder zweiter Parkplatz betroffen
Im mittleren Bereich des Stadtteils bis zur Speyerer Straße stellt sich die Lage deutlich schwieriger dar: Hier fallen etwa 50 Parkstände weg, in manchen Straßenzügen, so berichtete ein Anwohner, sei jeder zweite Stellplatz betroffen. Krüger und Albrecht verdeutlichten ihr Vorgehen am Beispiel der Rahnenfelsstraße, wo in der Tat jeweils abschnittsweise wechselnd das Parken künftig nur noch auf einer Straßenseite am Fahrbahnrand erlaubt sein wird. Ähnlich wie im weiter südlich anschließenden Schwarzwaldviertel sind im genannten Bereich eine Reihe von Arztpraxen sowie natürlich das Diakonissenkrankenhaus (Diako Mannheim) angesiedelt, deren Beschäftigte, Patienten und Besucher mit den Bewohnern um die Parkplätzekonkurrieren. Im Bezirksbeirat war man sich einig, dass man das Thema Anwohnerparken - nachdem es in der Vergangenheit bereits erfolglose Anläufe gegeben hatte - nun noch einmal neu beantragen wolle.
Mit rund 100 Parkständen weniger ist das Schwarzwaldviertel besonders stark von der Neuregelung betroffen. Dort parken im nördlichen Teil viele Autos, die dem Diako und auch dem Moll-Gymnasium zuzuordnen sind, im südlichen Bereich dürften - neben einem gewissen Freizeitverkehr - vor allem die Anwohner selbst vom Wegfall von Parkständen betroffen sein.
Während Beiratsmitglied Klaus-Dieter Lambert (Linke) darauf verwies, dass es „kein Recht auf einen Parkplatz“ gebe, monierten die Stadträtinnen Katharina Funk (CDU) und Kathrin Kölbl (FDP/Mittelstand für Mannheim), dass die Stadt in keiner Weise Alternativen aufzeige - weder in Form beispielsweise einer Quartiersgarage noch in Verbesserungen beim öffentlichen Nahverkehr.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Gehweg-Parken auf dem Lindenhof: Falsch abgebogen