Käfertal. Ein buntes Programm bescherte die Interessengemeinschaft Käfertaler Vereine (IGKV) den Besuchern des Neujahrsempfangs. Dabei wurde auf das vergangene Jahr mit allen positiven sowie negativen Ereignissen zurück und zuversichtlich ins neue Jahr geblickt. Ute Mocker, Leiterin des Hauses und Vorsitzende der IGKV, richtete Dankesworte an die Stadträte für die Förderung der „Arbeit im Kulturhaus zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der kulturellen Vielfalt, der Integration und der Identifikation mit dem Lebensumfeld in Käfertal“.
Im abgelaufenen Jahr kamen beim Kultursommer zu 26 Konzerten mit rund 100 Musikern insgesamt etwa 1800 Besucher. Zu den verschiedenen Ausstellungen kamen rund 500 Besucher in das Kulturhaus. Erfolgreich verliefen auch der erste Sommertagszug durch den Stempelpark und die Veranstaltung „Art, Light and Wine“. Beide Projekte würden in den Kalender des neuen Jahres übernommen. Hinzu gekommen sind laut Mocker auch viele Kooperationsveranstaltungen wie das Generationenprojekt von Younity, die Lange Nacht der Kunst und Genüsse oder die Aufführung des südafrikanischen Musicals „Iqhude“.
Als Problem sprach Mocker die Parksituation am Kulturhaus an „Wir verlieren Besucher wegen der Parkplatzgebühren“, stellte sie nüchtern fest. Außerdem bat sie die Vertreter der Politik, sich für die Förderung als soziokulturelles Zentrum durch das Land einzusetzen. In Erinnerung an die erst kürzlich verstorbene Hausmeisterin des Kulturhauses, Vesna Petroviç, erhoben sich alle Besucher zu einer Gedenkminute von ihren Plätzen.
Bürgermeister Ralf Eisenhauer stellte fest, dass der Stadtteil Käfertal gleichermaßen beeindruckend wie vielfältig sei. Dennoch seien die Herausforderungen nicht kleiner geworden. Als positiv unterstrich Eisenhauer, dass im letzten Jahr in Mannheim 1662 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hätten. Das sei ein „Bekenntnis zu unserer Stadt und der darin lebenden Menschen“.
Dennoch seien die Rahmenbedingungen schwieriger geworden. Der neue Haushalt biete kaum Möglichkeiten für große Sprünge. Es sei aber gelungen, einen Haushalt ohne neue Kredite aufzustellen. Das frei zugängliche Buga-Gelände, der dortige Radschnellweg, das Carl-Benz-Bad oder zusätzliche 5000 Kitaplätze stellten die Stadt allerdings vor große Probleme. „Dabei ist Käfertal der Stadtteil mit der größten Dynamik, betrachtet man dazu noch Franklin und Spinelli“, stellte Eisenhauer fest.
Als Problem stellte der Bürgermeister den Schulweg nach Franklin mit der Querung der Waldstraße fest, der wohl erst 2026 fertiggestellt werde. Auch die Entsiegelung des Habichtplatzes als neue Mitte Käfertals werde erst im Jahre 2026 beendet. Dank der rund 60-prozentigen Förderung des Landes könne hier aber gebaut werden.
Zum Schluss übernehmen die Fasnachter das Zepter
Die Regelung des ruhenden Verkehrs in Käfertal sei ein Problem, das der Stadt vom Land aufgezwungen wurde und das schnell gelöst werden müsse. Gemeinsam könnten die Probleme gelöst werden. Eisenhauer schloss mit den Worten des Kabarettisten Karl Valentin: „Die Zukunft war früher auch besser“, und meinte damit, dass der Wohlstand auch seine Grenzen habe.
SPD-Bezirksbeirat Marko Lange brachte die Probleme aus seiner Sicht zur Sprache. Käfertal befinde sich im Umbruch. Der Schulweg nach Franklin sei ein großes Problem. So manche Entwicklung sei ohne die MWSP nicht möglich gewesen. Bei manchen Fällen müsse man sich aber in Geduld üben. Allerdings brauche man die U-Halle auf Spinelli als Treff. Auch stehe ein Seniorentreff in Käfertal aus. Es müsse untersucht werden, wo neue Räume dafür geschaffen werden können. „Es gibt noch viele unerledigte Punkte. Aber wir arbeiten im Bezirksbeirat parteiübergreifend immer im Interesse für ein besseres Käfertal“, sagte Lange. Manches scheitere aber ganz einfach am mangelnden Geld.
Zwischen den verschiedenen Wortbeiträgen gab es immer wieder Gesangseinlagen, die Moderator Christian Lüttich schwungvoll ankündigte. So sang zuerst der Younity-Kinderchor. Es folgte der Younity-Mehrgenerationenchor mit selbst getexteten Liedern. Die RosaKehlchen glänzten mit zwei Auftritten.
Von da an wollten die Fasnachter der Löwenjäger und der Spargelstecher das Zepter übernehmen. Aber ganz freiwillig wollte Bürgerservicedienstleiter Florian Mattheier nicht aufgeben. So mussten die beiden Präsidenten Thomas Hambsch und Alexander Boppel ein Bilderrätsel lösen. Aber die zwei zeigten sich als echte Käfertaler und erkannten, ohne die Bilder zu sehen, die Gebäude – das Rathaus, den Karlstern und den Neubau der Franklin-Schule – auf Anhieb. Erst daraufhin übergab Mattheier den Rathausschlüssel. Die Lieblichkeit der Spargelstecher, Cigdem I. vom Wunderland – im „bürgerlichen“ Leben Erzieherin – , durfte ihr Motto vortragen. Die Juniorengarde der Löwenjäger begeisterte im Anschluss mit einem herzerfrischenden Marschtanz.
Danach nutzten die Gäste das Beisammensein zu Gesprächen. Musikalisch umrahmt wurde der gemütliche Teil des Abends von der Band der Younity Family.
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