Innenstadt

Verzögerungen bei der Neugestaltung der Mannheimer Innenstadt verärgert Bürgerverein

Bürger- und Gewerbeverein sind verärgert über die Verzögerungen bei der Bebauung der Quadrate T 4 und T 5 in der Mannheimer Innenstadt

Von 
Sylvia Osthues
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Die Feuerwehreinfahrt zu T 4/T 5 ist ständig zugeparkt. © Sylvia Osthues

Mannheim. Vieles hat der Bürger- und Gewerbeverein Östliche Innenstadt im vergangenen Jahr erreicht – beispielsweise neue Bänke auf der Breiten Straße und die Inbetriebnahme des sanierten und durch ein Netz gegen Taubendreck geschützten Marktplatzbrunnens (wir berichteten).

Doch es gibt noch immer viel zu tun. „Unerfreulich und ärgerlich“ findet Wolfgang Ockert, Vorsitzender des derzeit 133 Mitglieder zählenden Vereins, dass die Neugestaltung der Gehsteige und des geplanten Parks in T 4 immer noch nicht in Angriff genommen wurde. „Schon seit 2020/2021 sind die Wohnungen bezogen und die Stadtverwaltung hat es nicht geschafft, Trottoir und den Raum vor T 4 fertigzustellen“, ärgerte sich Ockert.

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Der Verein habe die Verwaltung immer wieder gefragt, wann die Arbeiten in Angriff genommen werden. Anfang 2022 habe ein Vertreter der Stadtverwaltung gesagt, 2023 werde mit den Arbeiten begonnen und im Herbst 23 solle alles abgeschlossen sein. Ockert berichtete: „Die Verwaltung hat uns letztes Jahr in der Bezirksbeiratssitzung einen wunderbar detaillierten Plan vorgestellt, in welchem Quartal die Arbeiten in Angriff genommen werden; danach sollten sie im ersten Quartal 2023 beginnen und Ende des dritten Quartals sollte der Abschluss sein.“

In der Krise habe ein Abstimmungstermin mit der bauausführenden Firma stattgefunden. Über den Besprechungstermin werde man sie zeitnah informieren, habe die Stadtverwaltung versprochen. „Doch nichts ist geschehen, man hat uns zwei Jahre lang an Nase herumgeführt“, schimpfte Ockert. Das Verhalten der Verwaltung sei „nicht nachvollziehbar und ein Versagen.“

Das Problem sei gleiche wie beim Fahrlachtunnel, nämlich dass zwei verschiedene Dezernate zuständig sind, und zwar für Planung und Vergabe der Fachbereich Immobilienmanagement sowie für Durchführung und Beauftragung der Stadtraumservice. „Das ist das gleiche Dilemma wie beim Fahrlachtunnel, einer verlässt sich auf den anderen und es geschieht gar nichts, das Ergebnis ist mehr als unbefriedigend“, sagte Ockert.

Mitarbeiter frisch aus dem Urlaub

„Das kann doch nicht sein, dass noch kein Auftrag erteilt wurde, ich verstehe das nicht“, meinte Ockert weiter. Er verstehe auch nicht, dass die Baufirma Flüwo das hinnimmt. „Zwischen T 5 und S 5 steht noch die alte Mauer, dadurch gelangten die Bewohner nur über eine Holzschräge in ihre Wohnungen, die 3000 bis 4000 Euro kosten“, kritisierte Ockert. Inzwischen wurden Löcher in die Mauer geschnitten und zumindest provisorische ebene Zugänge angelegt. Auch Linke-Bezirksbeirat Steven Kunz ist erstaunt über die Verzögerung: „Wenn ein Bauauftrag vergeben ist, beginnen normalerweise zwei bis drei Wochen nach dem Zuschlag die Arbeiten“, erklärte er.

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Vorstandsmitglied und Grünen-Bezirksbeirat Olaf Kremer hatte unlängst wegen K 2/K 3 Kontakt mit Daniel Ihrig vom Baustellenmanagement der Stadtverwaltung. Er habe ihn auch nach den Bürgersteigen in T 4/T 5 gefragt. Doch der Mitarbeiter der Stadtverwaltung sei gerade erst aus dem Urlaub zurückgekommen und müsse sich erst noch einlesen – „auch wie es mit dem geplanten Park in T 4 weitergeht“. „Der Park wird erst angelegt, wenn die Gehsteige fertig sind, das wird sicher erst 2024 sein“, vermutete Ockert.

Sein Stellvertreter Daniel Barchert habe inzwischen erreicht, dass die Feuerwehreinfahrt, die immer zugeparkt war, kontrolliert wird. „Denn auch in Neubauten kann es brennen“, meinte Ockert. „Doch die Feuerwehreinfahrt wird auch jetzt noch immer wieder zugeparkt“, kritisierte ein Vereinsmitglied.

Freie Autorin

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