Verkehr

Mannheimer Innenstadt: Jeder zehnte Parkplatz fällt weg

In den Mannheimer Stadtteilen wird das Gehwegparken neu geordnet - so auch in den Quadraten. Vor allem schwächere Verkehrsteilnehmer sollen geschützt werden

Von 
Thorsten Langscheid
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Mannheim. Mehr Sicherheit und Komfort im öffentlichen Raum - das bringt laut Pressemitteilung der Stadtverwaltung die in Teilen im vergangenen Jahr erfolgte Fahrbahnsanierung und Neuordnung des Gehwegparkens in der östlichen Oberstadt. Jeder zehnte Auto-Stellplatz falle dabei allerdings weg, wie die beiden zuständigen Bürgermeisterinnen Diana Pretzell (Grüne) und Ralf Eisenhauer (SPD) in dieser Woche ankündigten. Fußgängern wird dadurch der ihnen zustehende und beim ungeordneten Gehwegparken häufig verstellte Platz garantiert.

Nach den Oberstadt-Straßen (L-, M- und N-Quadrate) sollen in den Monaten April bis Juni auch die Fahrbahnen in den Quadraten der westlichen Unterstadt (Quadrate E bis K) saniert und öffentliche Abstellplätze für Autos neu markiert werden. Insgesamt wollen Eisenhauer und Pretzell die City-Straßen innerhalb des Rings in vier Abschnitten sanieren.

Schnell und kostengünstig

Dabei wird die schnelle und kostengünstige Dünnschicht-Kaltasphaltsanierung angewendet, wie die beiden Bürgermeister erklären. Nur einen Zentimeter dick ist die Kaltasphalt-Schicht, mit der beschädigte Fahrbahndecken „versiegelt, Risse verschlossen und somit vor eintretendem Wasser geschützt“ werden. Der Fahrkomfort werde dadurch deutlich verbessert. Im Vergleich zur Sanierung mit neuem Unterbau und Fahrbahndecke ist Kaltasphalt zwar schneller und billiger, aber eben auch nicht so langlebig.

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Bis 2024 sollen jedenfalls „nahezu alle Straßen der Innenstadt“ repariert werden. 2022 wurden in nur sieben Wochen rund drei Kilometer Fahrbahn mit der Kaltasphalt-Dünnschicht versehen. Seit Ende 2022 kamen die Verkehrszeichen und Pfosten hinzu, die endgültigen, langlebigen Kaltplastik-Fahrbahnmarkierungen sind teilweise ebenfalls bereits aufgebracht worden. Pretzell: „Gleiches planen wir in der westlichen Unterstadt zwischen April und Juni 2023, um auch den zweiten Innenstadt-Quadranten zu erneuern.“

Bei der Gelegenheit wird nun auch das Parken neu geordnet. Wie mehrfach berichtet sind Landesvorgaben, das Parken auf Gehwegen nicht mehr zu dulden, der Anlass, auch in Mannheim Veränderungen herbeizuführen. In der Innenstadt, so Eisenhauer und Pretzell, sei davon auszugehen, dass dadurch rund zehn Prozent der Parkstände im öffentlichen Straßenraum entfallen. „Gleichzeitig stehen in den Quadraten mehr als 7 000 Stellplätze in öffentlich nutzbaren Parkgaragen zur Verfügung“, heißt es in der Mitteilung weiter.

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Für die Bezirke Innenstadt/Jungbusch, Neckarstadt-West, Schwetzingerstadt/Oststadt, Lindenhof sowie Teile der Neckarstadt-Ost seien die Planungen zur Neuordnung des Straßenrandparkens abgeschlossen, derzeit würden die Planungen für Sandhofen vorgenommen. Bei knapp der Hälfte der in der gesamten City zur Verfügung stehenden öffentlichen Parkstände wurde bislang ungeordnet auf dem Gehweg geparkt. In der östlichen Oberstadt ist dies nach der Kaltasphaltsanierung Vergangenheit: Rund vier Kilometer Markierungen, neue Verkehrsschilder und Absperrpfosten wurden eingebaut, damit nun klar ersichtlich ist, wo Autos parken dürfen und wo nicht.

Wer sich nicht an Regeln hält, zahlt Bußgelder

„Die Neuordnung des ruhenden Verkehrs im gesamten Stadtgebiet ist eine Herausforderung, da stets im Einzelfall geprüft werden muss, ob im öffentlichen Raum ausreichend Platz für die Parkstände vorhanden ist“, erklärt Ralf Eisenhauer. Mit den Markierungen sei nun für alle klar zu erkennen, wo Parken erlaubt ist, um Bußgelder wegen Falschparkens zu vermeiden.“ Für alle, die sich nicht an die Regeln halten, werden die Bußgelder aber kommen. Auch wenn die Stadt die Parkenden - überwiegend Anwohner - zunächst etwa eine Woche lang mit Hinweiszetteln auf die neue Situation aufmerksam machen möchte, bevor Verstöße tatsächlich geahndet werden.

Zudem, so betonen die beiden Bürgermeister, werden durch die Neuordnung schwächere Verkehrsteilnehmer geschützt: Kreuzungen werden freigehalten, Sichtachsen verbessert und Gehwege in einer Mindestbreite von 1,50 Metern können tatsächlich von Fußgängern und mobilitätseingeschränkten Menschen sowie Personen mit Kinderwagen bequem und sicher genutzt werden. „Wir freuen uns, dass nach der östlichen Oberstadt mit der westlichen Unterstadt nun ein weiterer ganzer Innenstadt-Quadrant verkehrssicher umgestaltet wird“, erläuterte der für Verkehrsplanung zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer.

Dass der neue Fahrbahnbelag zunächst als rau und sehr dunkel erscheint, sei ganz normal, denn der Kaltasphalt werde mit regelmäßiger Nutzung erst glatt und erhält einen typischen Straßen-Grauton. Aus diesem Grund sei die langlebige Fahrbahnmarkierung erst nach einer mehrwöchigen Wartezeit aufgebracht worden.

Redaktion koordiniert die Berichte aus den Mannheimer Stadtteilen.

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