Am Ende der letzten Bezirksbeiratssitzung machte die Sprecherin der SPD, Pia Moog, auch im Namen von Katharina Dietrich (Grüne) ihrem Ärger Luft. Grund war die, leider wieder einmal, verwaiste linke Seite, auf der eigentlich die Bezirksbeiräte von CDU, Mannheimer Liste und AfD sitzen sollten. Glücklicherweise mussten an diesem Abend keine Beschlüsse gefasst werden, denn sonst wäre der Bezirksbeirat nicht beschlussfähig gewesen, so Sitzungsleiter Stefan Fulst-Blei. Das sei leider schon öfters der Fall gewesen.
Moogs Appell ging an alle bestellten Bezirksbeiräte, dieses Ehrenamt wichtig zu nehmen. „Wir hätten alle heute Abend auch etwas anderes zu tun gehabt“, pflichtete ihr Anette Judith Scholl (Grüne) bei. Doch man nehme sein Amt als Bezirksbeirat ernst und das erwarte man auch von den anderen Kollegen. Das Problem gebe es nämlich nicht nur bei den öffentlichen Sitzungen, sondern auch bei den internen.
„Wir konnten schon öfter nicht über die Vergabe des Bezirksbeiratsbudgets entscheiden oder Tagesordnungen festlegen, da uns die nötigen Stimmen der Kollegen fehlten“, sagte Manfred Erbsland (SPD). CDU-Stadträtin Marianne Seitz erklärte dazu, man habe bei der letzten Vergabe nach der Gemeinderatswahl bewusst junge Familienväter in den Rat entsandt. „Leider habe ich die aber hier noch nie gesehen“, sagte Seitz. Sie seien wohl auch keine Parteimitglieder, wobei das nicht Voraussetzung ist. Am meisten bedauert sie, dass deswegen langjährige Bezirksbeiräte, die sich sehr engagiert hatten, ihren Platz räumen mussten.
„Wir machen doch hier alle Arbeit für die Bürger und für unseren Stadtteil“, sagte eine sichtlich enttäuschte Pia Moog. Sie hofft, dass für den neuen Bezirksbeirat jetzt nach der Gemeinderatswahl Menschen berufen werden, die ihre Arbeit auch ernst nehmen. -ion
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