Mannheim. Für Feudenheim beginnt das Jahr mit einer guten Nachricht: Die Bühnen- und Haustechnik der Kulturhalle soll saniert werden. „Eine Vorlage dazu für den Gemeinderat ist in Arbeit“, so Erster Bürgermeister Christian Specht bei seiner Neujahrsansprache in dem Stadtteil. Und nach seiner Vorstellung muss die Sanierung noch weiter gehen. „Wenn wir den Klimawandel wollen, müssen wir in öffentlichen Einrichtungen die Heizkosten reduzieren“, so Erster Bürgermeister Specht.
Zunächst ertönen aber helle Pfeifentöne, dunkle Paukenschläge, dazwischen die liebliche Lyra vom Feudenheimer Spielmannszug. Mit ihm an der Spitze ziehen die Vereinsvertreter in die Feudenheimer Kulturhalle ein. Doch Karlheinz Steiner, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft, fehlt – er liegt schwer erkältet zu Hause. Auch ohne Corona reißen Viren bei einigen Vereinen Lücken.
Beeindruckender Abschied
Christian Schulze, sein Stellvertreter, übernimmt daher nicht nur die wie immer flotte Moderation, sondern auch die offizielle Rede für die Bürgergemeinschaft. Die hat nach langer Corona-Pause 2021 endlich mal wieder Sommertagszug, Brunnenfest, Martinszug („Da wurden wir mit 1000 Teilnehmern regelrecht überrannt“) und Weihnachtsmarkt veranstaltet. Schulze dankt allen ehrenamtlichen Helfern in Bürgergemeinschaft und Vereinen, die mit ihrer Arbeit dazu beitragen, „dass Feudenheim lebenswert ist“.
Für einen gibt es einen Präsentkorb: Dieter Haasner. „Unser Urgestein der Kulturhalle geht in den Ruhestand“, sagt Schulze und würdigt seinen 42-jährigen Einsatz. Seit Einweihung der Halle 1979 betreute Haasner die Bühnen-, Ton- und Lichttechnik. Zunächst war er der zuständige Mitarbeiter des Hochbauamtes, aber bald übernahm er die Aufgabe in der Freizeit. Nachdem er 75 Jahre alt wurde, wollte er nun doch in den Ruhestand gehen. „Danke für viele tolle Jahre“, so Haasner, zu dessen Ehren sich alle Gäste im Saal – rhythmisch klatschend – von den Sitzen erheben.
„So einen furiosen Dank habe ich selten erlebt - ein schönes Zeichen“, staunt Erster Bürgermeister Specht und schließt sich dem Dank an Haasner an. Als er die Sanierung der Kulturhalle ankündigt, erhält auch er viel Beifall. Erkennbar demonstrativ keinen Applaus erhält er dagegen von einem Teil der Besucher, als er die Bundesgartenschau als langfristige Aufwertung Feudenheims bezeichnet und die Entsiegelung der Kasernenfläche hervorhebt. „In der Kommunikation hätte man sicher einiges besser machen können“, räumt Specht da ein. Erfreut äußert er sich, dass beim umstrittenen Anwohnerparkkonzept, für das sein Kollege Ralf Eisenhauer zuständig ist, schon mancher Kompromiss gefunden werden konnte. „Und wenn es noch bessere Lösungen gibt, muss die Stadt bereit sein, darauf einzugehen“, so Specht, der dafür wieder Beifall erhält, denn die gute Struktur des Feudenheimer Einzelhandels und Gewerbes „darf auf keinen Fall verloren gehen“, so Specht.
Er bedauert auch die Absage des Feudenheimer Fasnachtszuges. Gerne sei er im Herbst zu einem Gespräch bereit, „wie wir Stadtteilumzüge so organisieren können, dass die Risiken nicht persönlich von Ehrenamtlichen getragen werden müssen“, sagt der Erste Bürgermeister.
„Gleich nach Aschermittwoch wäre besser“, entgegnet Ingo Bauer, Präsident der „Narrebloos“. Mit „Lallehaag“-Präsidentin Daniela Gruber, die ihre Wichtelgarde präsentiert, und Irmi Benz, Präsidentin der Feudenheimer Frauenfasnacht, übernimmt er nun die närrische Macht im Stadtteil. Irmi Benz gibt Specht gleich noch mit auf den Weg, dass sich auch die Veranstalter der Kerwe mehr Unterstützung der Stadt wünschen würden.
Der 50. Mitgliedsverein
Alysha Molitor, Bezirksbürgerserviceleiterin für Feudenheim und Neckarstadt, wird für den Verlust der „Macht“ mit Orden getröstet. Obwohl schon seit Frühjahr 2021 im Amt, freut sie sich, sich nun erstmals bei einer großen öffentlichen Veranstaltung vorstellen zu können, und dankt zugleich den Bezirksbeiräten für ihren „unermüdlichen Einsatz als Bindeglied“ zwischen Bürgern und Verwaltung.
Zwischen Ausschnitten aus dem neuen Klavierkabarettprogramm von Malte Zimdahl (Kulturevents Feudenheim) und dem Auftritt der Sternsinger unter der Leitung von Christine Hettinger und Anne Niemetz stellt Angelika Dreher noch den neu beigetretenen, nun 50. Mitgliedsverein der Bürgergemeinschaft vor: die Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Feudenheim/Wallstadt, die sich nach Theresa von Avila benannt hat. „Sie war eine kluge und resolute Karmeliterin und Reformerin, und das ist auch unser Anspruch“, so Angelika Dreher. Videogrüße zum neuen Jahr schicken der Modellflugsportverein, SPD und FDP, ASV, Landfrauen und Rotes Kreuz, CDU-Stadtrat Alexander Fleck sowie Pfarrer Daniel Kunz.
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